Sinner City. Kate Dark
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Название: Sinner City

Автор: Kate Dark

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sinner City

isbn: 9783960001430

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СКАЧАТЬ mal gehört. Noch konnte sie das nicht beurteilen, obwohl sie lauter Tüten mit sich herumschleppte, die sie mittlerweile in ungeahnte Höhen hätten befördern müssen. Ihre Kreditkarte war bereits heiß gelaufen. Höchstwahrscheinlich hatte sie sich schon in den finanziellen Ruin gestürzt. Und wofür? Für sexy Unterwäsche, die niemand sehen würde, und einen Haufen Klamotten, der sie mehr nach einem Sinners-Flittchen, als nach einem normalen Menschen aussehen ließ.

      Vielleicht wirkten die Glückshormone des Shoppens auch nicht, weil sie frustriert war, dass ihr Dad die Stadt verlassen wollte. Sie verstand seine Beweggründe. Er wollte was anderes sehen und die Erinnerungen loslassen, die ihn hier immer wieder heimsuchten – seine Exfrau Francine, die mit ihrem Club, den Raiders, kurzzeitig Abby gefangen gehalten und nicht davor gescheut hatte, ihrer eigenen Tochter Schaden zuzufügen. Er wollte raus, neu beginnen und Abby sollte ihn begleiten.

      Und sie? Abby fühlte sich wohl hier. Sie hatte ihr Tattoostudio und ihre Stammkunden. Wollte sie an einem anderen Ort von vorne anfangen?

      Eine schwere Hand legte sich auf ihre Schulter.

      Sie riss erschrocken den Kopf herum. »Damian?«

      Er lächelte sie kurz an und suchte dann mit den Augen ihre nähere Umgebung ab. »Das ist ja ein riesiger Zufall. Erst gestern habe ich an dich gedacht und mich gefragt, was du machst und wie es dir geht.«

      Sie stellte die Tüten auf dem Boden ab und lächelte unverbindlich zurück. »Dich hätte ich in einem Einkaufszentrum am wenigsten erwartet.«

      Verlegen zuckte er die Schultern. »Momentan ist viel los im MC. Brauchte mal etwas Abstand zu den ständigen Anschuldigungen und Auseinandersetzungen. Niemand würde auf die Idee kommen, mich hier zu suchen.«

      Damian war Mitglied im ansässigen Motorrad Club, dem Death Heart MC, der unter anderem mit den Raiders zusammengearbeitet hatte.

      »Das klingt … schlimm. Geben sie dir für das, was bei den Raiders passiert ist, die Schuld?«, wollte sie wissen.

      »Nicht immer«, lachte er, doch es klang gezwungen. »Egal wie man es macht, es ist falsch. Allen kannst du es nie recht machen.«

      Das stimmte. Sie brauchte ja nur an ihre aktuelle Situation denken. Auf der einen Seite wollte sie ihren Dad nicht enttäuschen, gleichzeitig wusste sie, dass sie woanders nicht glücklich werden würde. Und trotzdem, wäre ihr Dad erst mal weg, was würde sie hier noch halten?

      »Wir könnten uns mal treffen«, äußerte Damian scheu. »Was trinken gehen in einer Bar oder was essen. Ich kenne da ein nettes Restaurant. Natürlich nur, wenn du darfst.«

      Sie verzog die Lippen und hoffte, dass es wie ein Lächeln aussah. Auf die Anspielung würde sie nicht eingehen. »Gerne. Ich könnte etwas Ablenkung gebrauchen.«

      Er neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte sie prüfend. »Alles in Ordnung bei dir?«

      »Natürlich, ich habe nur ein wenig mit dem Erlebten zu kämpfen. Immerhin werde ich nicht alle Tage entführt und in finstere Keller gesperrt«, scherzte sie trocken. Die versuchte Vergewaltigung würde sie mal außen vor lassen, schließlich war sie auf dem besten Wege der totalen Verdrängung und hatte nicht mehr andauernd diese Bilder im Kopf. Nicht, seit Teddy durch Savior hingerichtet worden war. Sie schüttelte sich leicht.

      Damians Miene verdüsterte sich und er blickte sich verstohlen nach allen Seiten um. »Habt ihr etwas von den Flüchtigen gehört?«

      Ihr Körper spannte sich automatisch an. Er sprach in der Mehrzahl. Abby kannte lediglich Teddys Schicksal. Wen meinte er? Sie hatte angenommen, die gesamten Raiders wären tot.

      Sie räusperte sich leise und strich sich eine Strähne hinter das Ohr. Ein nervöser Tick, wenn sie sich unwohl fühlte. »Nein. Ich meine, keine Ahnung ob Savior irgendwas weiß, aber ich nicht.«

      »Reden er und die anderen nicht mit dir über diese Dinge? Das ist egoistisch, schließlich geht es dabei auch um dich.«

      Unbehaglich trat sie von einem Fuß auf den anderen. Sie wollte nicht über das Thema reden. Nicht heute und niemals sonst, schon gar nicht in einem Shopping-Center, wo jeder Vorbeilaufende ihr Gespräch mithören könnte. »Ich bin nicht mehr bei den Sinners, sondern wieder zuhause.«

      Damians Augen weiteten sich überrascht. Und doch hatte sie das Gefühl, als wäre es gespielt. »Tatsächlich? Wie kommt das?«

      Abby stieß die Luft aus. »Ich bin gegangen.«

      Er lächelte sie erleichtert an. »Das freut mich zu hören. Zum Glück hast du die Kurve noch bekommen. Savior ist ein Arschloch, das die Frauen in seiner Nähe kaputt spielt und sich munter die nächste sucht. Das hat er schon immer gemacht. Pam ist nur ein weiteres Beispiel seiner Gefühllosigkeit.«

      Hatte Savior das mit Abby getan – sie kaputt gespielt? Entschuldigend sah sie Damian an. Darüber wollte sie keineswegs auch nur nachdenken. »Dazu kann ich nichts sagen. Eigentlich möchte ich weder über ihn noch über die Sinners reden.«

      »Verständlich. Aber wer passt jetzt auf dich auf, wo doch das Raiders Führungsregime und Teddy spurlos verschwunden sind?«

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      Savior beobachtete die Bauarbeiter, die gestern die Mauer eingerissen hatten und nun dabei waren, eine neue ein Stück weiter nach hinten versetzt wiederaufzubauen. Der Vorarbeiter hatte zwei Wochen eingeplant. Savior war das nur recht, er hatte ungern fremde Menschen auf seinem Gelände, obwohl er gutes Geld dafür bezahlte, dass alles verschwiegen behandelt wurde, was das Team hier zu sehen bekam. Gleichzeitig fragte er sich, warum er diesem Unsinn nicht Einhalt gebot und alles abblies. Abby war schließlich nicht mehr hier, um etwas von den Veränderungen auf dem Gelände zu haben. So ein Scheiß. Er tat etwas für eine Frau, die es nicht mal mitbekommen würde. Kein Wunder, dass ihn alle für eine Pussy hielten, wenn er sich wie eine benahm.

      Zurück in seinem Büro ging er die aktuelle Mitgliederliste durch. Er verglich sie mit den Zahlungen an den Club und welchen Nutzen die jeweiligen Personen hatten. Bei einigen war er sich nicht mal mehr gewiss, wann er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er notierte sich ein paar Namen auf einem Blatt Papier, später würde er mit seinem Vize Thug darüber sprechen. Wenn er der gleichen Meinung war, wurde es allmählich Zeit, den Club wieder mit harter Hand zu führen. Erst würde er den Bestand der Mitglieder dezimieren, anschließend offiziell die Geschäfte der Raiders übernehmen und schließlich neue Mitglieder rekrutieren.

      Bei der Durchsuchung des Raiders Geländes hatten sie einige interessante Unterlagen gefunden. Nach und nach hatte Cutter die Verbindungen herstellen können. Die Geschäfte seiner Feinde gingen tiefer, als er zunächst angenommen hatte. Francine war eine ausgezeichnete Geschäftsfrau gewesen. Sid, der alte Boss der Raiders, hätte etwas Derartiges nie auf die Reihe bekommen. Deshalb waren sie auch immer nur die Nummer Zwei gewesen. Anscheinend hatte sie schon an den Geschäften gearbeitet, bevor Sid offiziell abgedankt hatte. Weltweiter Menschenhandel und eine Firma in der Pornoindustrie baute niemand in nur sechs Monaten auf.

      Savior grinste. Zu schade, dass Francine davon nichts mehr haben würde. Die Konten hatten sie geleert und die Läden der Raiders waren nun in den Besitz der Sinners übergegangen.

      Finanziell gesehen ging, es seinem Club richtig gut. Sie konnten größere Investitionen einkalkulieren und Gelder in Immobilien anlegen. Er hatte schon einen genauen Plan vor Augen. Doch vorher musste er sich noch um die Bordelle der Raiders kümmern. Die Frauen dort waren verängstigt СКАЧАТЬ