Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank
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Название: Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman

Автор: Marisa Frank

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkrone Staffel

isbn: 9783740973469

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СКАЧАТЬ Andreas soll kommen! Bitte! Sie verstehn doch? Der alte Dr. Wenden!«

      »Ach, Frau Gräfin…«, schluchzte Emma.

      »Bitte, Emma!«

      »Gut, Frau Gräfin. Ich rufe nochmals an. Aber bitte, Sie versprechen mir: Sie regen sich jetzt nicht mehr auf?!«

      Auguste lachte ein wenig.

      »Ich verspreche es: Andreas soll kommen! Und den anderen will ich nicht sehen!«

      Mit Hilfe von Emma ging sie zu der zierlichen Recamiére, und Emma bettete sie darauf. Dann ließ sie ihre Herrin allein. Lieber Gott, betete sie, hilf, daß der alte Herr ans Telefon geht! Und bitte, laß die liebe Frau Gräfin wieder gesund werden!

      Auguste lag auf der Recamiére und versuchte sich an die Vorwürfe zu erinnern, die Gotthard ihr gemacht hatte. War es wirklich so schlimm, wenn man in ihrem Alter noch jemanden traf, den man mochte und mit dem man sich gut verstand?

      Was hatte er da von Geld und Erbschleicherei gesagt? Das war doch lächerlich! Ganz abgesehen davon, daß sie mit ihrem Geld machen konnte, was sie wollte! Und Andreas! Nein, der war bestimmt nicht auf ihr Geld aus!

      Nein, das war kein Grund!

      Aber – da hatte er noch etwas gesagt, als sie halb ohnmächtig war… Nicht standesgemäß… Lächerlich. In ihrem Alter auf so etwas noch Wert zu legen! Nein – es ging um Ekatarina.

      Mit einem Ruck setzte Auguste sich auf.

      Hatte er das wirklich gesagt: daß die Schönhausens – sich zurückziehen würden, wenn…

      Oh, mein Gott, nein! Auguste begann zu weinen.

      Alexander würde Ekatarina nicht heiraten, wenn – wenn…

      Nein! Das konnte sie nicht verantworten! Das durfte nicht sein! Ihre lieben, geliebten Enkel! Und Ekatarina, die so lieb zu ihr gewesen war – erst gestern! Sie wollte doch nicht ihr Glück zerstören!

      Sie würde mit Andreas sprechen. Er würde es verstehen. Er mußte es einfach verstehen! Er liebte doch seine Enkel nicht weniger, als sie die ihrigen.

      *

      »Wer war am Telefon?« Peter Wenden kam nochmals zurück, als er das Läuten hörte.

      Sein Vater legte langsam auf.

      »Es war für mich. Ich soll nach Gräfin Sturmeck sehen!«

      »Das kommt überhaupt nicht in Frage!« protestierte sein Sohn umgehend. »Eben hat mich der Graf selbst angerufen und gebeten, ich möchte zu seiner Mutter kommen!«

      Sein Vater versuchte, an ihm vorbei zu gehen.

      »Hast du nicht gehört?«

      »Doch!« erwiderte Andreas gereizt. »Ich weiß! Aber die Gräfin will nicht dich, sondern mich sehen – deshalb hat Frau Emma nochmals angerufen!«

      »Ich werde mir nicht meine lukrativsten Patienten von dir wegschnappen lassen!« schrie Peter, denn Ilse war hereingekommen und sah ihn auffordernd an.

      »Ich nehme dir niemanden weg, und zudem wirst du nach dem Auftritt zwischen Ilse und Augustes Schwiegertochter ohnehin längste Zeit Hausarzt auf Sturmeck gewesen sein«, erwiderte sein Vater zornig.

      »Das ist unglaublich! Jetzt bin ich noch an allem schuld!« Ilse fand das eine herrliche Gelegenheit für etwas, was sie sich schon lange wünschte. »Peter: entweder dein Vater zieht aus – oder – oder ich gehe!«

      »Ich gehe!« erwiderte Andreas grimmig. »Und gern noch dazu! Aber jetzt gehe ich erst einmal zu meiner Freundin.«

      »Freundin! Hast du das gehört! Meine Güte, wie er uns blamiert!« Ilse warf sich dramatisch in einen Sessel und verbarg ihr Gesicht in einem Taschentuch.

      Während Peter sie zu beruhigen versuchte, verließ sein Vater das Haus. Als die beiden merkten, was er vorhatte, schickte Ilse umgehend ihren Mann hinterher, doch der kam zu spät. Er konnte seinem Vater nur mehr in seinem eigenen Wagen folgen.

      Erst vor dem Kavalierhaus im Schloßpark holte er ihn ein. Er stellte sich ihm in den Weg.

      »Vater! Das nehme ich dir übel!«

      »Und ich nehme dir und Ilse auch einiges übel!« erwiderte der fest entschlossen, sich von seinem Sohn nicht abhalten zu lassen, die geliebte Freundin aufzusuchen.

      Der Disput war lautstark, und so war es kein Wunder, daß er von Gräfin Auguste gehört wurde. Sie ließ sich von Emma ans Fenster helfen und dieses öffnen.

      »Andreas! Da bist du ja endlich!« Schon sein Anblick ließ sie sich wohler fühlen. »Komm bitte!«

      »Gräfin Sturmeck – Ihr Sohn…«

      »Mein Sohn hat nichts für mich zu bestimmen!« gab sie ungehalten zur Antwort. »Ihr Vater behandelt mich – ich brauche Sie nicht mehr! Danke für Ihre Bemühung!«

      »Aber…« Peter wollte nicht gleich klein beigeben.

      »Hast du nicht gehört?« fuhr sein Vater ihn an. »Du kannst die drüben im Schloß besuchen und verarzten – wenn sie noch länger mit dem Ehemann einer so unmöglichen Frau wie Ilse zu tun haben wollen. Hier hast du nichts mehr verloren. Du machst dich nur lächerlich, wenn du noch länger hier herumstehst.«

      Zu seinem Bedauern mußte Peter das einsehen. Und wenn er ganz ehrlich mit sich war: daß Ilse sich vornehmer Zurückhaltung befleißigt hatte, fiel ihm ziemlich schwer zu glauben. Wahrscheinlich war es besser, jetzt nicht ins Schloß zu gehen, sondern abzuwarten, bis die Wogen sich einigermaßen geglättet hatten.

      Während er beleidigt in seinen Wagen stieg und beschloß, auf einem Umweg nach Hause zu fahren, um sich für Ilse eine plausible Erklärung zurechtzulegen, öffnete Emma Andreas Wenden die Haustür, und begleitete ihn in das Frühstückszimmer, wo Auguste inzwischen wieder auf der Recamiére Platz genommen hatte.

      »Andreas!« rief sie, streckte ihm die Arme entgegen und brach in Tränen aus.

      Er nickte Emma zu, die sich verständnisvoll zurückzog und die Tür hinter sich schloß.

      »Meine Liebe!« Er ging zu ihr, setzte sich neben sie und schloß sie in die Arme. »Haben sie dir auch so zugesetzt wie mir?« Er lachte ein wenig und strich ihr über das ausnahmsweise nicht tadellos frisierte Haar.

      »Es war furchtbar!« versicherte Auguste und berichtete.

      »So ähnlich war es auch bei mir«, gestand er. »Genaugenommen sollten wir darüber lachen. Aber – es tut weh, wenn die Kinder sich so verhalten…«

      Sie nickte.

      »Und das ist noch nicht alles«, flüsterte sie.

      »Bei mir leider auch nicht. Sie haben mir die unmöglichsten Vorwürfe gemacht, und was mir im Moment das meiste Kopfzerbrechen schafft: ich soll ausziehen! Eigentlich – habe ich gar nichts dagegen. Ich habe schon seit längerem gemerkt, daß ich meiner Schwiegertochter lästig bin. Das Ärgerliche ist nur, daß ich meine frühere Wohnung auf СКАЧАТЬ