Mit Fahrrad durch Corona-Europa. Mattis Lühmann
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Название: Mit Fahrrad durch Corona-Europa

Автор: Mattis Lühmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия:

isbn: 9783985224319

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СКАЧАТЬ Brust und Gesicht Brennesselstiche, das juckt.

       Dann habe ich noch einen neuen Fahrradschlauch gekauft in irgendeinem Ort und eben habe ich den raufgezogen. Ging leichter als ich dachte, nur das ich jetzt schwarze Hände habe.

       Eben bin ich an einer Dr. Oetker-Fabrik vorbeigefahren, da hat es voll nach Keksen gerochen. Und gerade noch durch Oerlinghausen, was auf einem Berg liegt, wo es auch echt schön ist. Ein Künstlerort.

      18:47 Uhr

      Okay heute habe ich nur 71 Kilometer geschafft, aber dafür habe ich jetzt einen neuen Schlauch drauf. Es hat eben noch ein bisschen geregnet. Ich schlafe heute auf einem Fußballplatz in so einem Häuschen an der Seite, dann ist es egal, ob es regnet oder nicht. Ich muss nur noch warten, bis es dunkel wird.

      Tote Tiere an der Straße: 2

      02.10.2020

7

      08:58 Uhr: Pause unter dem Dach am Fußballplatz in Espeln

      09:06 Uhr

      Fußballplätze sind echt praktisch. Es war zwar ein bisschen kalt in der Nacht und neblig heute Morgen, aber es ging. Ich musste nur gestern warten, bis alle Fußballspieler gegangen waren.

       Jetzt bin ich bei einem anderen Fußballplatz in Espeln. Hier gibt es Strom, Internet und Wasser. Solange mein Handy lädt habe ich eben noch versucht meinem Reifen zu richten, denn seit der neue Schlau drauf ist, eiert er die ganze Zeit.

      10:59 Uhr

      Ich schreibe beim Fahren. Beim Handy laden kam plötzlich ein Mann um die Ecke. Er hat nur gefragt, ob ich Pause mache, aber als er gesehen hat, dass ich den Wasserhahn benutzt hatte, weil die Spüle nass war, hat er mich böse angekuckt. Ich habe dann schnell zusammengepackt, tschüss gesagt und bin losgefahren.

       Das Tolle an so einer Reise sind die ganzen Eindrücke und kurzen Momente. Man sieht so viel, dass man kaum einen Gedanken zu Ende denken kann. Menschen die einen grüßen, die man noch nie gesehen hat und die man nie wiedersieht, einen Hund der mitten auf der Straße liegt, schöne kleine Dörfer mit schönen kleinen Kirchen, besondere Gärten, kleine Läden, Alpakas, ein Lama und so weiter.

       Mir als Norddeutscher, fällt es immer noch schwer nicht mit „Moin“ zu grüßen.

8

      11:23 Uhr: Auf dem Weg

9

      12:29 Uhr: Heute gibt’s Bio-Eier

10

      13:39 Uhr: Jetzt geht’s bergab

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      15:43 Uhr: Pause und kochen

      16:09 Uhr

      Ich sitze auf einer Bank und Blicke über die hügelige Landschaft. Es geht jetzt immer auf und ab und an vielen Flüssen entlang. Ich wusste echt nicht, dass Deutschland so bergig ist.

       Eben habe ich zum ersten Mal meinen Gaskocher benutzt und mir zwei Freilandeier, die ich unterwegs an einem Stand gekauft habe, mit koreanischen Nudeln und Soße gekocht.

      21:04 Uhr

      Ich bin jetzt in Winterberg, einem Skiort. 96 Kilometer habe ich wieder geschafft. Mein Zelt steht gegenüber vom Bahnhof in so einem Gebüsch hinter einem Haus. Da hat mich ein Hund angebellt. Ich hoffe, der ist jetzt weg. Eben war ich noch Pizza essen und einkaufen. Morgen schreibe ich mehr, mein Akku ist gleich leer. Ach ja, Brilon ist ein schöner Ort.

      03.10.2020

      8:59 Uhr

      Ich bin immer noch in Winterberg und lade mein Handy auf. Gefrühstückt habe ich auch. Winterberg ist kein Skiort, sondern so ein Ferienort mit vielen Radwegen, Bars und so weiter. Ich habe vergessen zu schreiben, dass ich meinen Reifen gestern repariert bekommen habe, er eiert jetzt nicht mehr, dennoch ist 100 Kilometer am Tag glaube ich zu viel für mich, gerade wenn es so hügelig ist. Ich musste gestern mindestens fünfmal schieben. Mein Navi sagt, dass es noch 3997 Kilometer sind, das heißt ich muss 50 mal 80 Kilometer fahren, ich fahre aber ja immer noch ein bisschen weiter, um einen Schlafplatz zu finden. Also ist 80 Kilometer jetzt mein Tagesminimum.

       Die Nacht hier war nicht besonders erholsam, aber ich konnte ein bisschen schlafen. Jetzt fangen auch langsam meine Beine und mein Arsch an zu schmerzen.

       Hier kam eben ein Behinderter vorbei und hat mir erzählt, wie schlimm alles mit Corona ist und dass die Leute überall ihren Müll hinwerfen.

1003a

      12:00 Uhr: Schöne Aussichten

1003b

      13:26 Uhr: Pause

1003c

      13:56 Uhr: Frisch gepflückte Pflaumen

1003d

      14:27: Das Wetter wird düsterer

      20:15 Uhr

      Alles ist ein bisschen nass hier im Zelt. Morgen muss ich unbedingt alles richtig trocknen. Die ersten 15 Kilometer heute waren der Hammer, von Winterberg bis Züschen und weiter ging es nur bergab durch schöne Landschaft. Danach war die Strecke auch okay und es ging viel bergab, nur als es anfing zu regnen war es blöd. Ich bin am Fluss entlang durch Marburg gefahren und jetzt bin ich in Gießen in irgendeinem nassen Gebüsch.

       Komisch, dass ich in Gießen bin, denn hier habe ich beim Spazierengehen mit Freunden vor über drei Jahren den Gedanken bekommen eine Reise mit dem Fahrrad zu machen. Damit meine ich meine erste Radtour ans Nordkapp.

       Tote Tiere heute: 1

       Tote Tiere gestern: 3

      04.10.2020

      09:00 Uhr

      Ohne meinen guten Bundeswehrschlafsack würde ich so eine Reise gar nicht überleben. Es hat ab und zu geregnet in der Nacht und alles war nass, auch mein Schlafsack von außen, aber von innen war er schön warm und kuschelig. Da merkt man mal wieder wie essenziell es ist es trocken und warm zu haben.

       Jetzt lade ich bei einer Aral-Tankstelle gerade alles auf. Bei einer anderen Tankstelle wurde ich eben weggeschickt. Ich brauche unbedingt etwas СКАЧАТЬ