Faust. Der Tragödie erster Teil. Johann Wolfgang von Goethe
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Название: Faust. Der Tragödie erster Teil

Автор: Johann Wolfgang von Goethe

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788726540000

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СКАЧАТЬ Verstand verlier ich schier,

      Seh ich den Junker Satan wieder hier!

      mephistopheles . Den Namen, Weib, verbitt ich mir!

      die hexe . Warum? was hat er Euch getan?

      mephistopheles . Er ist schon lang ins Fabelbuch geschrieben;

      Allein die Menschen sind nichts besser dran:

      Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.

      Du nennst mich Herr Baron, so ist die Sache gut;

      Ich bin ein Kavalier wie andre Kavaliere.

      Du zweifelst nicht an meinem edlen Blut;

      Sieh her: das ist das Wappen, das ich führe!

       Er macht eine unanständige Gebärde

      die hexe lacht unmäβig. Ha! Ha! Das ist in Eurer Art!

      Ihr seid ein Schelm, wie Ihr nur immer wart!

      mephistopheles zu Faust. Mein Freund, das lerne wohl verstehn:

      Dies ist die Art, mit Hexen umzugehn!

      die hexe . Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.

      mephistopheles . Ein gutes Glas von dem bekannten Saft!

      Doch muss ich Euch ums ältste bitten:

      Die Jahre doppeln seine Kraft.

      die hexe . Gar gern! Hier hab ich eine Flasche,

      Aus der ich selbst zuweilen nasche,

      Die auch nicht mehr im mindsten stinkt;

      Ich will euch gern ein Gläschen geben. Leise.

      Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt,

      So kann er, wisst Ihr wohl, nicht eine Stunde leben.

      mephistopheles . Es ist ein guter Freund, dem es gedeihen soll;

      Ich gönn ihm gern das Beste deiner Küche.

      Zieh deinen Kreis, sprich deine Sprüche,

      Und gib ihm eine Tasse voll!

      die hexe

       mit seltsamen Gebärden, zieht einen Kreis und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, der Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein groβes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis, die ihr zum Pult dienen und die Fackel halten müssen. Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten.

      faust zu Mephistopheles. Nein, sage mir: was soll das werden?

      Das tolle Zeug, die rasenden Gebärden,

      Der abgeschmackteste Betrug,

      Sind mir bekannt, verhasst genug.

      mephistopheles . Ei, Possen! Das ist nur zum Lachen;

      Sei nur nicht ein so strenger Mann!

      Sie muss als Arzt ein Hokuspokus machen,

      Damit der Saft dir wohl gedeihen kann.

       Er nötigt Fausten, in den Kreis zu treten

      die hexe

       mit groβer Emphase, fängt an, aus dem Buche zu deklamieren

      Du musst verstehn!

      Aus Eins mach Zehn,

      Und Zwei lass gehn,

      Und Drei mach gleich,

      So bist du reich.

      Verlier

      Die Vier!

      Aus Fünf und Sechs –

      So sagt die Hex –

      Mach Sieben und Acht,

      So ists vollbracht:

      Und Neun ist Eins,

      Und Zehn ist keins.

      Das ist das Hexen-Einmaleins!

      faust . Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.

      mephistopheles . Das ist noch lange nicht vorüber,

      Ich kenn es wohl, so klingt das ganze Buch!

      Ich habe manche Zeit damit verloren;

      Denn ein vollkommner Widerspruch

      Bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Toren.

      Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.

      Es war die Art zu allen Zeiten,

      Durch Drei und Eins und Eins und Drei

      Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.

      So schwätzt und lehrt man ungestört;

      Wer will sich mit den Narrn befassen?

      Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,

      Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.

      die hexe fährt fort

      Die hohe Kraft

      Der Wissenschaft,

      Der ganzen Welt verborgen!

      Und wer nicht denkt,

      Dem wird sie geschenkt:

      Er hat sie ohne Sorgen:

      faust . Was sagt sie uns für Unsinn vor?

      Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.

      Mich dünkt, ich hör ein ganzes Chor

      Von hunderttausend Narren sprechen.

      mephistopheles . Genug, genug, o treffliche Sibylle!

      Gib deinen Trank herbei und fülle

      Die Schale rasch bis an den Rand hinan!

      Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden:

      Er ist ein Mann von vielen Graden,

      Der manchen guten Schluck getan.

      die hexe ,

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