Käpten Sturm - Die geheimnisvollen Logbücher. Daniel Kowalsky
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Название: Käpten Sturm - Die geheimnisvollen Logbücher

Автор: Daniel Kowalsky

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Käpten Sturm

isbn: 9783417269932

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СКАЧАТЬ brauchen, der ihnen hilft, ihr Problem löst und sie bei jeder Entscheidung berät? Ich würde meinen letzten Dollar darauf verwetten, dass dem so ist, weil sie in einem Zuhause aufgewachsen sind, in dem man ihnen Lügen erzählt und ihre Entscheidungen so lange kontrolliert hat, dass sie jetzt kein Vertrauen mehr in ihre eigenen Fähigkeiten haben.

      Was ich damit sagen will, ist: Wir lernen schon in einem sehr frühen Alter, dass es Dinge gibt, die uns die Aufmerksamkeit anderer sichern. Wie wir das anstellen, mag sich mit der Zeit ändern – ob wir nun andere unterhalten, extrem ehrgeizig sind, chronisch krank oder übermäßig zornig sind oder immer in einer Krise stecken. Doch die Grundstrategie, mit der wir als Kind gelernt haben, uns Aufmerksamkeit zu verschaffen, bleibt in unserem Leben als Erwachsene oft dieselbe.

      Bei mir war es immer Leistung, die mir die Aufmerksamkeit meiner Eltern verschaffte. Das lernte ich schon in sehr jungen Jahren. Wenn ich geliebt werden wollte, musste ich etwas tun, um mir die Liebe zu verdienen. Liebten mich meine Eltern? Absolut. Aber für ein Kind, das Aufmerksamkeit mit Liebe gleichsetzt, führt der Mangel daran zur Verzweiflung und es wird lernen, was es tun kann, um sie zu bekommen.

      Lass es uns also noch einmal wiederholen: Als Kind lernst du, dass dir bestimmte Verhaltensweisen Aufmerksamkeit verschaffen. Das prägt die Person, zu der du heranwächst. Aber das ist nicht das einzige Schmerzhafte, das du lernst. Etwa zur gleichen Zeit, in der du lernst, wie du Liebe bekommst, wird dir gesagt, wie du sein musst, damit dir diese Liebe auch weiterhin zuteilwird.

      Hast du schon mal darüber nachgedacht, inwieweit dein derzeitiges Leben tatsächlich das Ergebnis deiner eigenen Entscheidungen ist und in welchen Bereichen du einfach nur das getan hast, was von dir erwartet wurde?

      Ich wuchs in dem Wissen auf, dass ich heiraten und Kinder bekommen würde … und das schon bald. In meiner kleinen Heimatstadt bekamen die meisten der Mädchen, mit denen ich auf die Highschool ging, mit 19 ihr erstes Kind. Als ich mit 24 meinen ersten Sohn bekam, war ich praktisch schon uralt.

      Vier. Und. Zwanzig.

      Was sind schon 24 Jahre? Zurückblickend erscheint mir das unglaublich jung. Die Vorstellung, eines meiner Kinder bekäme mit 24 ein Kind, lässt mich hyperventilieren. In diesem Alter liegt noch ein so großer Teil ihres Lebens vor ihnen. Es gibt noch so viel zu sehen und so vieles, das sie über sich selbst noch nicht wissen. Ich will nicht sagen, dass ich im Nachhinein lieber später geheiratet oder Kinder bekommen hätte, denn das würde bedeuten, dass ich nicht die Kinder hätte, die ich jetzt habe. Aber je älter ich werde, umso mehr wird mir bewusst, dass ich in dem Glauben aufwuchs, mein Wert würde auf der Rolle basieren, die ich für andere Menschen spielte. Als gute Frau oder gute Mutter oder Tochter angesehen zu werden, hat schließlich selten etwas damit zu tun, wie gut man auf sich selbst achtet.

      Niemand steht nach dem Sonntagsgottesdienst herum und sagt: »Da ist Becca. Sie kümmert sich hingebungsvoll um sich selbst. Was für eine gute Mama.« Oder: »O, sieh nur! Tiffany trainiert für ihren nächsten Halbmarathon. Sie investiert so viel Zeit, um fit zu werden. Was für eine gute Ehefrau!« Falls es solche Unterhaltungen gibt, dann sicher nicht dort, wo ich aufwuchs. Nein, wo ich aufwuchs, wurden Frauen gelehrt, dass sie für andere Menschen gut sein mussten, um gute Frauen zu sein. Wenn deine Kinder glücklich sind, bist du eine gute Mutter. Wenn dein Mann glücklich ist, bist du eine gute Ehefrau. Und bist du auch eine gute Tochter, Angestellte, Schwester und Freundin? Dein Wert findet sich allein im Glück anderer Menschen. Wie kann jemand das ein ganzes Leben lang leisten? Wie kann jemand so von mehr träumen? Wie kann jemand sein Was wäre, wenn …? verfolgen, wenn er zuerst die Zustimmung eines anderen dafür braucht?

      Es ist kein Wunder, dass mir so viele Mütter schreiben, dass sie sich selbst völlig aus den Augen verloren haben. Natürlich haben sie das! Wenn du dein Leben so lebst, dass du es allen anderen recht machst, vergisst du, was dich einmal zu der Person gemacht hat, die du bist. Und was ist, wenn du noch nicht den richtigen Partner gefunden hast oder dir keine Kinder wünschst? Bist du dann als Frau eine pure Verschwendung, weil es niemanden gibt, für den du gut sein kannst?

      Nein. Natürlich nicht. Du bist ein Mensch mit deinen eigenen Hoffnungen, Wünschen, Zielen und Träumen. Manche von ihnen sind winzig (»Ich möchte Gedichte schreiben«) und andere sind gewaltig (»Ich möchte eine millionenschwere Firma gründen«), aber sie alle gehören dir und sie sind wertvoll, ganz einfach, weil du wertvoll bist. Du darfst mehr für dich wollen, und das aus keinem anderen Grund als dem, dass es dich glücklich macht. Dafür brauchst du niemanden um Erlaubnis zu bitten und ganz sicher solltest du nicht von der Unterstützung anderer abhängig sein, um dort hinzugelangen.

      Leider fürchten sich viele Frauen davor, dass andere ihre persönlichen Ziele ablehnen könnten. Deshalb lassen sie sie sterben, statt sie weiterzuverfolgen. Oder sie verfolgen sie heimlich oder, noch schlimmer, mit dem nagenden Gefühl, alle um sie herum zu enttäuschen, weil sie etwas für sich selbst tun statt für andere. Sie sind voller Furcht und versinken in Schuldgefühlen und Scham. Ihr Was wäre, wenn …? ist nicht länger der Funke einer Möglichkeit in ihrem Herzen, sondern wird zu einer Litanei von Schuldzuweisungen in ihren Köpfen. Was ist, wenn ich versage? Was ist, wenn sie mich auslachen? Was ist, wenn ich damit nur meine Zeit verschwende? Was ist, wenn sie das wütend macht? Was ist, wenn sie mich für gierig halten? Was ist, wenn all die Zeit, die ich meiner Familie vorenthalte, zu nichts führt?

      Solange wir in diesem Stadium stecken bleiben, beherrscht die Furcht unser Leben und hält uns davon ab, auch nur einen winzigen Schritt vorwärtszugehen. Vielleicht leben wir mit der massiven Angst zu versagen und einem extremen Hang zum Perfektionismus. Oder wir denken, dass andere Menschen ja bereits erreicht haben, womit wir in Gedanken spielen, wozu sollen wir uns also ins Zeug legen? Vielleicht fürchten wir uns auch davor, uns zu blamieren oder Schiffbruch zu erleiden (mal wieder). Oder wir machen uns Sorgen, wir könnten nicht klug genug, hübsch genug, jung genug, alt genug sein. Es gibt so viele Möglichkeiten, nicht genug zu sein.

      Wir Frauen blicken auf ein ganzes Leben zurück, in dem Lügen unsere Ängste genährt haben. Wir haben unser ganzes Leben lang geglaubt, dass unser Wert vor allem anderen von unserer Fähigkeit abhängt, andere Menschen glücklich zu machen. Wenn es um unsere Träume geht, kämpfen wir mit unglaublich vielen Ängsten, aber unsere größte Furcht ist es, dafür verurteilt zu werden, dass wir sie überhaupt haben.

      Das ist Bullshit.

      Es ist höchste Zeit, dass das jemand ausspricht. Ich sage Bullshit zu dieser Lüge in meinem Leben und auch zu dieser Lüge in deinem Leben.

      Am Anfang jeden Jahres setze ich mich hin und denke darüber nach, welchem Thema ich meine Arbeit widmen soll. Ich überlege mir eine Botschaft für dich, für meine Leserinnen, für die Frauen, die mir online folgen. Als ich anfing, dieses Buch zu schreiben, habe ich mich gefragt, was ich euch Frauen und Schwestern, Töchtern und Freundinnen und Single-Frauen ans Herz legen will. Und die Antwort, die ich darauf fand, war von meinem Was wäre, wenn …?-Funken inspiriert.

      Ich möchte dir sagen – und dich davon überzeugen –, dass du für mehr gemacht wurdest. Du wurdest dafür erschaffen, die Träume zu haben, die zu haben du dich fürchtest. Du wurdest dafür erschaffen, die Dinge zu tun, für die du nicht qualifiziert zu sein glaubst. Du wurdest erschaffen, um eine Leiterin zu sein. Du wurdest erschaffen, um einen Beitrag zu leisten. Du wurdest erschaffen, um Dinge positiv zu verändern, sowohl in deiner unmittelbaren Umgebung als auch in der Welt. Du wurdest erschaffen, um mehr zu sein, als du heute bist. Und das Wichtigste ist: Deine Version von diesem mehr sieht möglicherweise völlig anders aus als die meine oder die anderer Frauen.

      Vielleicht bedeutet mehr für dich, dass du dich endlich zu einem 10-Kilometer-Lauf anmeldest. Es kann bedeuten, dass du dich besser ernährst, um gesünder zu sein, oder wieder die Schulbank drückst. Mehr kann darin bestehen, die Beziehung zu einer unfreundlichen, verletzenden und grausamen Person zu beenden СКАЧАТЬ