Wer die Leidenshaft flieht. Barbara Cartland
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Читать онлайн книгу Wer die Leidenshaft flieht - Barbara Cartland страница 11

Название: Wer die Leidenshaft flieht

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788674034

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      Damals lebte hier noch ein Advokat, der fast so schlimm war wie Maries Vater. Er war ein gieriger Mann, der immer um Bargeld wetten wollte, nie um etwas anderes. Er reizte Grandpère, überredete und verhöhnte ihn, bis der alte Mann heimkehrte und Maries Mitgift aus dem Versteck unter seinem Bett holte und zum Quai hinuntertrug. Niemand merkte, was er tat, bis es zu spät war - das Geld war gesetzt und verloren.«

      »Und deshalb hat Maries Verlobter sie nicht geheiratet?« rief Fleur entsetzt. »Wie gemein, abscheulich!«

      »Aber wie konnte er das, ohne ihre Mitgift? Er hatte sich darauf verlassen, verstehen Sie? Die Summe war festgesetzt. Und es gab noch ein anderes Mädchen, das ihn immer hatte haben wollen. Sie war reich, und ihre Eltern waren mit dieser Verbindung einverstanden.

      Sie heirateten innerhalb von drei Monaten, und Marie ging fort, trat in die Dienste der Comtesse. Sie konnte von Glück sagen, eine solche Position zu bekommen - wir haben sie oft beneidet.«

      »Beneidet?« staunte Fleur. »Aber sie hätte heiraten, ein eigenes Heim haben können. Wie konnten Sie sie beneiden?«

      »Es ist doch ein Privileg, jemandem wie der Comtesse zu dienen. Sie hat uns oft kleine Pakete geschickt. Einmal, als meine Kinder krank waren, erhielten wir ein Geldgeschenk und im Laufe der Jahre viele andere Dinge. Wir sind sehr stolz auf diese Verbindung. Marie hat es gut getroffen.«

      Fleur konnte nichts erwidern, sie hatte das Gefühl, das Kleid, das sie trug, verkörpere eine Tragödie, die Tragödie eines Lebens, das an der Gier nach Geld zerbrochen war.

      »Und jetzt, Mademoiselle ...,«

      Fleur unterbrach Madame Bouvais.

      »Ist es nicht unklug, mich Mademoiselle zu nennen? Vielleicht wäre ich besser Jeanne, solange ich hier bin.«

      »Das erscheint mir irgendwie zu vertraut...«

      »Nicht, wenn man daran denkt, was Sie für mich tun«, widersprach Fleur.

      Madame Bouvais lächelte ein überraschend sanftes Lächeln.

      »Das tun wir gern«, erklärte sie leise, »auch wenn es mich ein wenig beschämt. Das müssen Sie mir verzeihen.«

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