Black Heart - Die gesamte erste Staffel. Kim Leopold
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Читать онлайн книгу Black Heart - Die gesamte erste Staffel - Kim Leopold страница 33

СКАЧАТЬ einen Laden auszusuchen.

      »Aber ich hab überhaupt kein Geld«, widerspreche ich.

      Er seufzt. »Ich aber. Und es ist nicht mein eigenes, also hör auf, dir darüber Gedanken zu machen und kauf dir ein paar neue Sachen.«

      »Na gut«, grummle ich und widme mich den Geschäften mit neuer Aufmerksamkeit. Ich brauche tatsächlich einige Sachen, um die nächsten Tage zu überstehen. Unterwäsche, Kosmetik, ein paar Hosen und Shirts, Schlafzeug. Und am besten einen Koffer, in dem ich all das verstauen kann. Ich zähle ihm die Liste auf, und er nickt verständig, als würde er sich im Geiste Notizen machen.

      »Hier.« Er deutet auf einen extravaganten Unterwäscheladen. »Da können wir anfangen.«

      Unsicher zucke ich mit den Schultern, bevor ich den Laden betrete – Alex dicht auf den Fersen. »Willst du nicht lieber draußen warten?«, raune ich ihm zu und laufe knallrot an.

      Er lacht leise auf. »Tut mir leid, aber ich lass dich nicht aus den Augen.«

      »Herzlich willkommen!« Eine Verkäuferin rauscht auf uns zu und breitet die Arme aus. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«

      Ich reiße die Augen und weiche einen Schritt zurück, aber Alex’ Hand liegt an meinem Rücken und schiebt mich wieder nach vorn. »Unwsche«, murmle ich also.

      »Meine Freundin sucht ein paar Unterwäsche-Sets«, spricht er unseren Wunsch in klarem Deutsch aus. Gott, kann mich der Erdboden nicht einfach verschlucken?

      »Ah, selbstverständlich.« Die Verkäuferin blinzelt ihn an, bevor sie mich begutachtet. »Haben Sie spezielle Wünsche?«, fragt sie dann an Alex gewandt.

      »Hallo?« Ich wedle empört mit der Hand vor ihrem Gesicht. »Das ist immer noch meine Entscheidung.«

      Alex fängt an zu lachen und löst seine Hand von meinem Rücken. »Ich warte da vorne.«

      »Danke.« Erleichtert schaue ich ihm hinterher, bevor sich die Verkäuferin bei mir entschuldigt und mich fragt, was mir am liebsten wäre. Ich suche mir ein paar schlichte Sets aus und verkrümle mich in der Umkleide, um die Stücke anzuprobieren. Schließlich entscheide ich mich für sieben Sets, damit ich wenigstens eine Woche überstehe, und drücke sie der Verkäuferin in die Hand, damit sie die Sachen schon mal einpacken kann.

      Als ich mich wieder angezogen habe und die Umkleide verlasse, steht Alex an der Kasse und quatscht mit der Verkäuferin, die in aller Seelenruhe meine Unterwäsche vor ihm einpackt. Mann, der er ist, fällt es ihm scheinbar sehr schwer, nicht hinzugucken.

      Ich stelle mich neben ihn und räuspere mich übertrieben. Das hilft der Verkäuferin dabei, ihr Tempo anzukurbeln. Wenigstens etwas.

      Sie plaudert mit Alex, während ich mich mit den Polsterungen und Strümpfen an der Kasse auseinandersetze. Wozu zum Teufel braucht eine Frau sowas? Wo steckt man das überhaupt hin? Ich lege den Kopf schief und versuche nachzuvollziehen, wie man dieses Polster benutzt. Immer wieder erstaunlich, was manch eine Frau für ihre Schönheit in Kauf nimmt.

      Die Kassiererin ist fertig und hält mir die Tüte mit einem breiten Lächeln entgegen. »Ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß mit der neuen Wäsche.«

      »Eh«, mache ich verwundert. »Danke.«

      Alex unterdrückt ein Lachen und legt seine Hand auf meine Schultern, eine warme Hand, die gerne häufiger dort liegen könnte – Mist, wieso denke ich sowas?

      Ich löse mich von ihm und verschränke die Arme vor der Brust. Der Dolch pikst mich in die Seite. Schnell löse ich meine Arme wieder und ruckle etwas am Holster herum, bevor mir die Klinge doch noch ins Fleisch schneidet. Auf dem Flughafen zu verbluten wäre keine besonders gute Strategie, um nicht aufzufallen.

      »Und jetzt?« Alex reibt sich über den Nacken.

      Ich zucke mit den Schultern. »Irgendwas zum Anziehen. Und eine Zahnbürste.«

      Wir klappern ein paar Geschäfte ab, bis wir schließlich so viele Tüten haben, dass wir sie kaum mehr tragen können. Im vorletzten Geschäft ziehe ich mir ein paar der neuen Sachen an, um nicht mehr in Alex’ Sachen rumzulaufen. Zum Schluss entdecken wir einen Koffer, der gerade stark heruntergesetzt ist, und schlagen zu. Wir suchen uns eine freie Bank und packen alles hinein, damit wir die Hände frei haben. Nachdem wir damit fertig sind, haben wir immer noch Zeit, bevor die anderen kommen.

      »Wie wär’s mit Kaffee?«

      Ich stehe auf und streiche mir die Haare aus der Stirn. »Hört sich super an.«

      Wir besorgen uns einen Kaffee zum Mitnehmen und schlendern zur Flughafenterrasse, um den Flugzeugen beim Starten und Landen zuzusehen. Normalerweise hebt das meine Stimmung, aber heute denke ich daran, dass ich in den nächsten Jahren vermutlich nicht mehr in einem Flugzeug sitzen werde. Vielleicht kann ich meinen Flugschein nachholen, wenn ich zurück bin. Aber wann wird das sein? Und werde ich das Fliegen dann noch genauso sehr lieben wie jetzt?

      Ich lasse meinen Blick über die leere Terrasse gleiten. Sie schließen in einer Stunde, aber es liegt wohl eher an der Kälte, dass heute nicht so viel los ist. In der Nähe steht lediglich ein Vater mit seinem Sohn und steckt eine Münze in ein Fernrohr, bevor den Jungen hochhebt, um ihn durchgucken zu lassen. Ein paar Meter weiter haben Tauben ein Nest gebaut und füllen die Luft mit ihrem Gurren.

      Alex und ich gehen auf die andere Seite der Terrasse und stellen uns ans Geländer, beide einen dampfenden Becher in der Hand. Er stellt den Koffer neben sich und schiebt den Griff herunter, bevor er sich mit dem Rücken an das Geländer lehnt und die Umgebung aufmerksam beobachtet.

      Mir wird klar, dass die Dachterrasse kein besonders sicherer Ort für uns ist. Vor allem, weil wir nahezu allein hier sind.

      »Wir können auch wieder reingehen«, biete ich an, aber er schüttelt den Kopf.

      »Schon gut.« Seine Lippen umspielt ein sanftes Lächeln, das mein Herz schneller schlagen lässt. »Genieß die Aussicht.«

      Mir wird warm ums Herz, als ich meine Aufmerksamkeit wieder der Start- und Landebahn widme, weil ich ihm vertrauen kann. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so beschützt gefühlt wie jetzt. Ich finde es beinahe schade, dass sich alles ändern wird, wenn wir erst im Palast angelangt sind und in unsere neuen Rollen schlüpfen müssen. Werden wir dann genauso weitermachen können wie jetzt oder bin ich für ihn nur eine weitere Schülerin neben all den anderen?

      ❤

      »Jetzt ist mein Kaffee kalt«, murmle ich in meinen neuen Schal und verziehe das Gesicht. Die Zeit auf der Dachterrasse ist so schnell vergangen, dass ich nicht mal daran gedacht habe, meinen Kaffee zu trinken. Mittlerweile sind wir allein hier.

      Alex schmunzelt. »Du bist eine Hexe. Kalter Kaffee sollte dir keine Probleme bereiten.«

      »Wohl wahr.« Ich seufze und schaue in die hellbraune Flüssigkeit, während ich mir vorstelle, wie der Kaffee immer wärmer wird. »Gibt es dafür auch einen tollen Zauberspruch?«

      »Schließ deine Augen«, fordert er mich auf. Ich gehorche, und kurz darauf spüre ich, wie er seine Hände auf meine legt. Mit einem Flattern in meiner Magengrube lecke ich mir über die Lippen. »Und jetzt stellst du dir vor, wie du eine kleine Flamme unter den Becher hältst, die die Flüssigkeit erwärmt. Dabei sagst du deoch teas.«

      Sein СКАЧАТЬ