Ahoi, liebes Hausgespenst. Marie Louise Fischer
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Название: Ahoi, liebes Hausgespenst

Автор: Marie Louise Fischer

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Hausgespenst

isbn: 9788711719695

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СКАЧАТЬ immer mich? Woher soll ich denn wissen, was mit dir los ist?“

      „Fast wäre ich ins Meer gefallen. Ich habe schon die Gischt gespürt. Sieh mal, ich bin sogar naß geworden.“

      „Sonderbar!“ sagte Monika. „Höchst sonderbar.“

      „Das ist nicht mit rechten Dingen zugegangen.“

      „Vielleicht steckt der Klabautermann dahinter. Jedes Schiff soll doch einen Klabautermann haben. Frag mal den Kapitän … oder Simon, den Zweiten Zahlmeister, der ist nett.“

      „Quatsch, Klabautermann! Meinst du, ich will mich zu allem Überfluß noch auslachen lassen?“

      „Ja“, sagte Monika und strich sich mit dem Zeigefinger über den Nasenrücken, „das wird man bestimmt tun, wenn du davon erzählst.“

      Brian rappelte sich hoch. „Jetzt weiß ich es … du steckst dahinter! Du hast dir diesen faulen Zauber ausgedacht!“

      „Du mußt verrückt sein, so was zu behaupten!“

      „Aber du hast geschrien, als ich runterstürzte … und daraufhin hat mich etwas aufgefangen.“

      „Ein glatter Trugschluß, Brian! Ich habe geschrien, weil ich erschrocken war.“

      „Tu bloß nicht so unschuldig! Jetzt weiß ich es genau! Du bist eine Hexe.“

      „Na schön“, sagte Monika sehr von oben herab, „wenn du davon überzeugt bist, wirst du mich in Zukunft wohl in Ruhe lassen.“ Hocherhobenen Hauptes marschierte sie ab, wohl wissend, daß Brian ihr mit offenem Mund nachstarrte; innerlich mußte sie lachen.

      Ein seltsamer Freund

      Als Monika in ihre Kabine zurückkam, knipste sie das Licht nicht an. Aber das war auch gar nicht nötig. Zwar war der Mond inzwischen weitergezogen – oder das Schiff hatte die Richtung um einige Grade geändert –, doch es war nicht dunkel.

      Amadeus hatte sich sichtbar gemacht. Mit übergeschlagenen Beinen saß er auf dem Klapptisch zwischen den Betten und leuchtete von innen heraus. Er trug, wie immer, einen blauen Seidenanzug, ein reich gerüschtes Hemd, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe mit Silberschnallen.

      Aber natürlich war er nicht kompakt. Obwohl Monika ihn deutlich erkennen konnte, sah sie auch das Bullauge, das hinter ihm war. Auch sein hübsches, keckes Gesicht mit den weit auseinanderstehenden blauen Augen war durchsichtig.

      „Bon soir, Monique!“ sagte er, denn er liebte es, französische Ausdrücke zu benutzen, wie es zu Lebzeiten des wirklichen Amadeus üblich gewesen war.

      Monika hatte inzwischen herausgebracht, daß dieser wirkliche Amadeus ein Junge gewesen war, der im Seerosenteich hinter ihrem Elternhaus ertrunken war; ein Kobold hatte seine äußere Erscheinung angenommen und war so aus einem unsichtbaren Wesen zu einem Gespenst geworden.

      Obwohl sie kein Französisch konnte, hatte sie doch inzwischen gelernt, die meisten Brocken, die der Kobold verwendete, zu verstehen. Sie war nicht erstaunt über sein Auftauchen und fürchtete sich nicht im mindesten. „Guten Morgen käme der Wahrheit näher“, sagte sie.

      Amadeus seufzte und sagte affektiert: „Ach, diese Zeitverschiebung ist terrible! Ich werde mich nie an sie gewöhnen! Wie spät ist es denn jetzt in meinem Haus?“

      „Sieben Uhr … und hier ist es ein Uhr! Also in jedem Fall: Guten Morgen!“

      „Wie du willst: Bon jour, ma petite!“

      Monika gähnte. „Ich bin schrecklich müde!“

      „Immer, wenn ich mit dir reden will, bist du müde“, schmollte Amadeus.

      „Weil du dir die unmöglichsten Zeiten aussuchst.“

      „Wäre es dir lieber, ich würde morgen mit dir an Deck Spazierengehen?!“

      Monika erschrak. „Nur nicht! Du hast mich so schon ganz schön in Verlegenheit gebracht!“

      „Dieser Brian ist ein fanfaron! Ein Prahlhans!“

      „Da kannst du schon recht haben! Aber, bitte, dreh dich jetzt um. Ich muß mich ausziehen.“

      Amadeus gehorchte, und Monika empfand in diesem Augenblick, daß er doch recht lieb war. Rasch zog sie sich aus, wusch sich die Füße und kletterte in das schmale Bett.

      „Darf ich?“ fragte Amadeus, das Gespenst.

      „Ja, bitte.“

      Er drehte sich um und lächelte so vergnügt, daß Monika ein Verdacht kam.

      „Sag mal, kannst du etwa auch nach hinten sehen!“

      „Natürlich kann ich.“

      „Warum hast du mir das nicht gesagt?!“

      „Ich kann, aber ich tue es nicht immer. Wenn du … une jeune demoiselle, nicht möchtest, daß ein junger Herr ihr beim Ausziehen zusieht, dann respektiere ich das … parole d’honneur!“

      „Danke, Amadeus!“ Monika stopfte sich ein Kissen hinter den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Also … über was wolltest du mit mir reden?“

      „Ich finde, daß wir beide das eben sehr gut gemacht haben, Monique. Wir haben diesem Brian eine Lehre erteilt.“

      „Ja, das haben wir. Aber du darfst so etwas nicht wieder tun, Amadeus, hörst du? Du machst mich sonst auf der Wassermann unmöglich! Brian hält mich jetzt schon für eine Hexe.“

      „Soll er doch! Hauptsache, er macht sich nicht mehr an dich heran.“

      „Wäre das denn so schrecklich?“

      „Ich mag ihn nicht! Und ich mag nicht, wenn du dich mit fremden garçons abgibst!“

      „Auf einem Schiff kommt man nun mal auch mit fremden Leuten zusammen. Das läßt sich nicht vermeiden.“

      „Du hast also vor, ihn encore une fois … ihn wieder zu treffen?!“

      „Nein, aber es könnte doch sein. In der Disko zum Beispiel.“

      „Was ist das? Disko?“

      „Eine Diskothek. Ein Restaurant, wo Schallplatten aufgelegt werden und die Leute tanzen.“

      „Du willst mit diesem Brian tanzen?!“

      „Nein, Wahrscheinlich traut er sich gar nicht mehr an mich heran.“

      „Das ist gut so! Ich … moi … werde nämlich mit dir tanzen.“

      Monika richtete sich kerzengerade auf. „Bist du verrückt? Das geht doch nicht!“

      „Sehr gut sogar. Ich war schon in deiner Disko. Da unten ist es so dunkel, daß ich bestimmt nicht auffalle.“ Er nahm seine weiß gepuderte Perücke ab, so daß sein feines blondes Haar zum Vorschein kam. „So sehe ich doch aus, wie jeder andere СКАЧАТЬ