Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit. Rainer Schorm
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Название: Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit

Автор: Rainer Schorm

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan Neo

isbn: 9783845354439

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СКАЧАТЬ Verhalten des Tropfens hatte sich verändert, das war Sofgart sofort aufgefallen. Aber was konnte das uralte Artefakt mit einem Zeitbrunnen zu tun haben, der erloschen war?

      »Na, dann schauen wir mal.« Sofgart betrat den Kreis.

      Der Boden war nicht weich, bestand weder aus Sand noch aus Staub. Er ähnelte eher einem abgelagerten und komprimierten Sediment. Das mochte ein Hinweis darauf sein, wie lange der Brunnen bereits erloschen war. In diesem Fall war nicht mehr die Rede von Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Bis sich ein Sediment dieser Stärke und Festigkeit bilden konnte, vergingen eher Jahrmillionen.

      Sofgart spürte Hitze an der Hüfte. Als er die Kapsel erneut hervorzog, vibrierte der Tropfen darin mit unglaublicher Geschwindigkeit und strahlte starke Wärme ab.

      »Was ist denn ...«, setzte er verblüfft an, als sich zu seinen Füßen etwas bewegte. Eine Kuhle bildete sich. Das Ganze ähnelte einem Ablauftrichter. Das Sediment wurde wieder zu Staub, und Sand und verschwand nach unten. Etwas Kleines, Schwarzes wurde sichtbar. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Sofgart es greifen konnte.

      Er konnte kaum glauben, was er sah. Es war ein zweiter Tropfen, nicht von dem zu unterscheiden, den er besaß. Auch der neue Tropfen vibrierte hektisch. Er lag in Sofgarts Handschuh, als stünde er unter Strom. Erst als Sofgart ihn in die Nähe seines eigenen Exemplars brachte, beruhigten sich beide Objekte.

      Er riss die Augen auf. Ohne dass er die Kapsel geöffnet hatte, diffundierte der neu entdeckte Tropfen hinein. Beide lagen schließlich direkt nebeneinander, als sei es nie anders gewesen.

      Ratlos starrte Sofgart erst auf das Behältnis, dann auf den Boden, wo sich die Kuhle soeben schloss. Momente später sah der Boden wieder exakt so aus wie bei Sofgart Ankunft.

      Er stampfte mit dem Fuß auf, aber der Grund war hart wie Beton.

      Was ist das nur?, fragte er sich. Eine Antwort hatte er nie bekommen, seit er den ersten Tropfen auf Arkon I entdeckt hatte. Keine der Untersuchungen hatte ein Ergebnis gebracht, das mehr als die banalsten Fakten wie Dichte oder Masse beinhaltete. Bereits beim Härtegrad wurden die Messungen irreal. Ob es sich um ein reines Element oder eine Verbindung handelte, wusste er bis zu diesem Tage nicht.

      Und jetzt habe ich statt eines Rätsels gleich zwei, dachte er, während er den Steinkreis hinter sich ließ. Was hat so ein Ding ausgerechnet in einem erloschenen Zeitbrunnen zu suchen? Ist es durch ihn hindurchgegangen? Hat es ihn dabei vielleicht sogar zerstört? Ich sollte vorsichtiger damit sein.

      Aber ihm war klar, dass er sich nicht an die eigenen guten Vorsätze halten würde. Die Tropfen stellten eine Spur in die Vergangenheit dar – zu seinen Vorfahren, von denen er nichts wusste. Das Archiv hatte ihm den ersten Tropfen nur deshalb gezeigt und überlassen, weil sein Genom sich als eine Art Legitimation erwiesen hatte. Für einen Waisenjungen mit gänzlich unbekannten Eltern, war das Gefühl, auf einmal Teil einer langen Abstammungsgeschichte zu sein, überwältigend gewesen. Das hatte er sogar Krom nie verraten, obwohl der Planeteningenieur ein sehr kluger Kopf gewesen war ... und ein Freund.

      Sicher wusste er mehr, als er zeigte, dachte Sofgart. In diesem Augenblick vermisste er Krom so sehr, dass es beinahe schmerzte.

      Ein dunkler Fleck wenige Schritte von ihm entfernt erregte seine Aufmerksamkeit. Dort lag etwas im Sand, vielleicht so groß wie eine Faust. Er stutzte.

      Eine Geminga-Druse! Er wusste seit einiger Zeit, dass solche Hyperkristalle häufig mit Dunkelleben verunreinigt waren. Diese allerdings war harmlos, wie sich gleich darauf zeigte. Ein Riss hatte die Kristallstruktur gesprengt. Das Innere sah porös aus, als hätten viele Tausend Knarpswürmer ihre Gänge hineingegraben. Die Druse hatte das Dunkelleben freigesetzt. Das musste längere Zeit her sein. Eine Sandkruste hatte sich an einigen Stellen angelagert.

      »Das Dunkelleben ist tatsächlich verschwunden«, sagte Sofgart laut. Der Klang der eigenen Stimme beruhigte ihn. Allerdings verriet ihm dies nichts über die Zustände, die in der Lokalen Blase selbst herrschten. Das Denebsystem war kein Teil davon, dafür war die Entfernung von der Erde, die beinahe im Zentrum stand, zu groß.

      Er richtete sich auf und versetzte der zerstörten Druse einen Tritt. Dann machte er sich auf den Weg zurück zur LORK.

      Als er das Raumschiff beinahe erreicht hatte, registrierte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Er ahnte es eher, als dass er es konkret sah. Es war wie ein weißes, im Wind flatterndes Laken. Er vergrößerte das Bild, und da war ... nichts! Nur Denebs grelles, blauweißes Licht flutete durch die trockene Ebene und ließ die heiße Luft flimmern.

      »Es wird Zeit, dass ich wegkomme!«, stellte Sofgart fest. »Ich sehe schon Gespenster.«

      Keine zehn Minuten später hob die LORK ab. Sofgart war erleichtert. Er setzte Kurs auf sein nächstes Ziel, das Beta-Albireo-System.

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