Название: Die neue Praxis Dr. Norden Box 2 – Arztserie
Автор: Carmen von Lindenau
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die neue Praxis Dr. Norden
isbn: 9783740977795
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»Dann lass uns nach einem Parkplatz Ausschau halten«, entgegnete Olivia.
»Versuchen wir es da vorn«, sagte er, als er am Ende der Straße das Hinweisschild auf einen öffentlichen Parkplatz entdeckte.
Eine Viertelstunde später betraten sie den Fußballplatz, auf dem sich die Mädchen beider Mannschaften gerade warmliefen. Offensichtlich hatte die Schwabinger Mädchenfußballmannschaft viele Anhänger. Die Zuschauertribüne an der einen Längsseite des Platzes schien bereits besetzt, und auf den Stehplätzen an den drei anderen Seiten des Spielfeldes standen die Zuschauer eng beieinander.
»Du denkst, dass wir dort noch Plätze bekommen?«, wunderte sich Danny, als Olivia in Richtung der vollbesetzten Tribüne ging.
»Für uns wurden zwei Plätze auf der vorderen Bankreihe reserviert. Ich denke, dass der Platz auch für uns drei reicht«, entgegnete sie lächelnd.
»Passt doch«, stellte Ophelia fest, als sie die freien Plätze am äußeren Ende der ersten Bankreihe sah. Sie wartete, bis Danny und ihre Mutter sich gesetzt hatten und quetschte sich dann zwischen sie. »Von uns dreien nehme ich die wenigste Fläche ein, deshalb ist die Mitte für mich richtig«, erklärte sie und schaute mit einem zufriedenen Lächeln auf das Fußballfeld. »Wo ist denn dieses Bergmoosbach?«, fragte sie, als sie auf der Anzeigetafel den Heimatort der Gastmannschaft gelesen hatte.
»Im Allgäu, zwischen Garmisch und Kempten«, klärte ihre Mutter sie auf.
»Dann werden sie wohl kaum eine Chance gegen die Schwabinger haben.«
»Es ist wohl eher umgekehrt. Die Bergmoosbacher führen die Tabelle an«, klärte Olivia ihre Tochter auf.
»Und für wen sind wir? Wegen welcher Mannschaft sind wir hier, und wer ist derjenige, um den es geht?«, fragte Ophelia.
»Wir sind wegen der Bergmoosbacher hier und derjenige, um den es geht, ist er. Entschuldigt mich kurz«, bat Olivia. Sie verließ die Tribüne und ging dem großen schlanken Mann in der hellen Jeans und dem weißen Poloshirt entgegen, der auf die Tribüne zukam. Er hatte dichtes dunkles Haar, ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen und unglaublich helle graue Augen.
»Wer ist das?«, flüsterte Ophelia.
»Der Mannschaftsarzt der Gastmannschaft«, raunte ihr die junge Frau zu, die hinter ihr saß und ihrem Blick gefolgt war.
»Danke.« Ophelia hatte sich zu ihr umgedreht, wandte ihren Kopf aber schnell wieder nach vorn, als ihr klar wurde, dass fast alle Frauen, die auf der Tribüne saßen, ihrer Mutter nachschauten, wobei ihr klar war, dass diese Blicke nicht ihrer Mutter galten.
»Sebastian, ich freue mich«, hörte sie ihre Mutter sagen und ihr strahlendes Lächeln verriet, dass sie diesen Mann wirklich mochte.
»Hallo, Olivia«, sagte er, betrachtete sie einen Moment lang und nahm sie dann liebevoll in die Arme. »Schön, dass du hier bist. Es bleibt doch bei unserer Verabredung nach dem Spiel?«, fragte er mit einer sanften Stimme.
»Auf jeden Fall, komm, ich stelle dir kurz meine Tochter vor«, sagte sie, hakte sich bei ihm unter und kam mit ihm zur Tribüne. »Ophelia, das ist Sebastian Seefeld, ein guter Freund aus meiner Zeit in Toronto«, sagte sie, als sie beide vor der Brüstung der Tribüne stehen blieben.
»Hallo«, antwortete Ophelia mit einem verhaltenen Lächeln.
»Und das ist Daniel Norden«, sagte Olivia.
»Auch ein guter Freund«, fügte Ophelia mit einem aufmüpfigen Blick hinzu.
»Alles klar«, antwortete Sebastian schmunzelnd. »Ich muss jetzt zu meiner Mannschaft, wir sehen uns dann nachher«, sagte er, nickte Danny freundlich zu und verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Wange von Olivia.
Manche Dinge ändern sich nie, dachte Olivia, als sie zurück auf die Tribüne ging und die sehnsuchtsvollen Blicke wahrnahm, die Sebastian folgten.
»Keine Sorge, junger Mann, Sie können durchaus mit ihm mithalten«, raunte Danny die ältere Frau zu, die hinter ihm auf der Bank saß.
»Das wissen wir, aber trotzdem vielen Dank«, antwortete ihr Ophelia, die gehört hatte, was sie gesagt hatte.
»Ja, vielen Dank«, schloss sich Danny Ophelia an und hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen, als er und Ophelia sich ansahen und Ophelia zu glucksen anfing.
»Machen Sie was aus dieser Erkenntnis, Doc«, flüsterte sie ihm zu, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. »Ich hätte gern mehr Informationen über ihn«, wandte sie sich an ihre Mutter, die die Tribüne betreten hatte und sich wieder neben sie setzte.
»An diesen Informationen bin ich auch interessiert«, schloss sich Danny an.
»Gut, eine kurze Zusammenfassung. Vor zwei Jahren hat Ophelia das Winterhalbjahr bei ihrem Vater in Norwegen verbracht, und ich habe in dieser Zeit an einer sechsmonatigen Studie an einer Klinik in Toronto teilgenommen. Sebastian war dort Chirurg in der Unfallstation. Im letzten Jahr ist er wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt und hat dort die Landarztpraxis seines Vaters übernommen. Sebastian war mir damals in Toronto ein guter Freund, und ich weiß, dass ich dir von ihm erzählt habe, Ophelia.«
»Ja, kann sein, aber ich hatte damals so viele eigene neue Eindrücke«, entgegnete Ophelia mit einem bedauernden Achselzucken. »War er nur ein Freund oder ein Freund plus plus?«, fragte Ophelia.
»Einfach nur ein guter Freund«, versicherte Olivia ihrer Tochter. »Er und die Trainerin der Bergmoosbacher sind übrigens schon länger ein Paar. Sie werden demnächst heiraten«, sagte sie und sah dabei Danny an.
»Nach dieser Information muss ich zugeben, dass ich mich freue, Sebastian kennenzulernen«, sagte Ophelia. »So sehen Sie das doch auch, Doc?«, wandte sie sich Danny zu.
»Ja, so sehe ich das auch«, antwortete er schmunzelnd, während er Olivias Blick festhielt. Er fragte sich, ob sie ihn bewusst im Unklaren über ihre Verabredung mit Sebastian Seefeld gelassen hatte, um ihn dazu zu bringen, über die Art ihrer Beziehung nachzudenken. Wie auch immer, sie hatte Erfolg, dachte er. Es war Zeit, die Initiative zu ergreifen. Er musste ihr sagen, was er wirklich für sie empfand.
Gleich darauf wurde das Spiel angepfiffen.
Ophelia hielt zu den Schwabinger Mädchen, was ihr als Neumünchnerin als die richtige Entscheidung erschien. »Das gibt’s doch nicht, schon wieder sie!«, rief sie, als die Mittelstürmerin der Bergmoosbacherinnen kurz vor der Halbzeit zum zweiten Mal ins Tor traf und die Schwabinger noch immer ohne Tor dastanden.
»Emilia gehört zu den besten Stürmerinnen ihrer Altersklasse«, klärte Olivia ihre Tochter auf.
»Das weißt du woher?«, fragte Ophelia.
»Ich habe sie vor zwei Jahren schon in Toronto spielen sehen. Sie ist Sebastians Tochter.«
»Aha, ich gehe mir dann mal etwas zu trinken holen. Wollt ihr auch etwas?«, fragte sie ihre Mutter und Danny.
»Ich nehme eine СКАЧАТЬ