Название: Das Beziehungskarussell
Автор: Thomas Herold
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Jenseits des Sichtbaren
isbn: 9783969538159
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Interessant ist die Tatsache, dass sich Frauen und Männer bis auf wenige Kriterien einig sind. Die größten Differenzen sehen wir beim Thema Beruf, was sicherlich nicht überrascht, da dieses Thema durch unsere kulturelle Entwicklung geprägt ist, und sich erst in den letzten Jahren in Richtung Gleichstellung verändert.
Für 41 Prozent der Frauen ist der Beruf des Mannes wichtig, hingegen finden nur 25 Prozent der Männer wichtig welchen Beruf die Frau hat. Dieses Kriterium ist eng verknüpft mit der Frage, ob der Partner mir einen gewissen Lebensstandard bieten kann, was für Frauen natürlich wichtiger ist als für Männer. Auch die Frage ob der Partner in das gesellschaftliche Umfeld passt, sowie die Kinder- und die Familienplanung ist für Frauen wichtiger als für Männer.
Es scheint, als ob speziell die Deutschen ein Volk der Romantiker sind, denn mehr als zwei Drittel der Deutschen glaubt an die Liebe fürs Leben und etwas mehr als die Hälfte glaubt an die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Allerdings wollen nicht alle Deutschen in einer Partnerschaft leben. Jeder Zehnte ist ein überzeugter Single, und jeder zweite Single ist mit diesem Zustand völlig zufrieden. Wenn es allerdings um die Zufriedenheit im Leben geht, dann geht es denen besser, die in einer festen Beziehung sind.
Auch die statistische Länge einer Beziehung, sowie die Anzahl der Beziehungen in einem Leben, ist mittlerweile durch zahlreiche Befragungen ermittelt. Vom 20. bis 30. Lebensjahr dauert eine Beziehung im Schnitt 4,2 Jahre. Nach durchschnittlich 4,9 Jahren wird geheiratet, meist mit Anfang 30. Eine Ehe hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 14,8 Jahren.
Wenn wir unsere Erwartungen zu hoch ansetzen
Für völlig überzogene und realitätsferne Ansprüche an unseren Partner zahlen wir irgendwann einen hohen Preis. Immer mehr Singles suchen nach dem perfekten Partner, gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Scheidungen. Viele Frauen verstehen unter Emanzipation, dass sie mehr Rechte haben, vergessen dabei allerdings die Pflichten, die damit verbunden sind.
Trotz zunehmender Emanzipation suchen Frauen immer noch den Traumprinzen, der sie auf Händen durchs Leben trägt. Viele Frauen stecken in einem tiefen Konflikt zwischen den Anforderungen des modernen Frauenbildes und dem historischen, klassischen Wunsch nach Sicherheit und Versorgung durch den Mann.
Aber auch die Männer haben überzogene Ansprüche und wollen nicht länger die alte Rolle des Ernährers übernehmen. Das bedeutet eine neue Freiheit für die Männer, allerdings ist vielen noch nicht klar wie sie eine moderne Partnerschaft führen können, und versinken deshalb in weinerliches Selbstmitleid. Andere Männer wiederum überkompensieren diese Unsicherheit und treten daher besonders forsch und aggressiv auf, was bei den Frauen nicht länger als attraktiv angesehen wird. Des Weiteren hinterlässt die Pornoindustrie eine deutliche Wirkung beim Mann – sieht dieser doch nur noch den Sex als körperliche Entspannung und Befriedigung, wobei die Frau als reines Objekt der Begierde verkommt.
Kein Vorspiel, keine Gefühle, keine Liebe, nur mechanischer Sex.
Noch dazu vermittelt uns die Filmindustrie und die Werbebranche immer häufiger das Bild der idealen Partnerschaft, was unseren Wunsch nach dem Idealpartner nur noch stärker werden lässt. Die alten Rollenmuster haben sich über die Jahrtausende tief ins Unterbewusstsein eingegraben, und es wird immer wieder versucht sie neu zu beleben.
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