Das magische Buch 3 - Voodoo. Anne-Marie Donslund
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Название: Das magische Buch 3 - Voodoo

Автор: Anne-Marie Donslund

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Das magische Buch

isbn: 9788711329955

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СКАЧАТЬ Helena gucken erst verstohlen zu mir und fangen dann an zu tuscheln.

      „Wir freuen uns schon jetzt auf die Leckereien, die ihr uns serviert“, sagt Herr Hein und reibt sich die Hände, nachdem er auch Annas Namen an die Tafel geschrieben hat.

      Sie kommt in der ersten großen Pause und rettet mich. Also Anna.

      Helena und Julie haben sehr offensichtlich auch mit dem Tanzen angefangen, allerdings in der Tanzschule. Am richtigen Ort. Dazu haben sie ein enormes Bedürfnis die Choreographie, die sie gelernt haben, jetzt allen vorzuführen. Als hätte sie jemand gefragt! Es ist auch nur halb so kompliziert wie bei mir. Aber trotzdem sieht es bei ihnen wirklich professionell aus, wie sie so selbstsicher wild mit ihren Haaren und Armen schwingen.

      „Was in aller Welt machen die Möchtegern-Spicegirls denn da?“ Anna lässt sich auf ihren Stuhl fallen. Ein Rauchgeruch strömt mir entgegen, während sie mehrere Beutel mit Obst aus ihrem Rucksack hievt.

      „Magst du was? Von letzter Nacht aus dem Aldi.“

      „Wart ihr containern?“, flüstere ich und nehme mir einen Apfel. Er sieht gut aus. Ich beiße ab.

      Anna nickt und sagt so laut, dass die ganze Klasse es hören kann: „Es ist unverantwortlich gegenüber allen Menschen, die hungern müssen, so viel noch gute Lebensmittel in den Müllcontainer zu werfen.“

      Müllcontainer? Containern? Der Apfel, von dem ich gerade abgebissen habe, war in einem ekligen, stinkenden Mülleimer? Ich bilde mir sofort ein, ich könne es schmecken: Vergammeltes Essen und Rattenkacke.

      Helena und Julie sind mitten in ihrer Aufführung erstarrt.

      Erst glotzen sie nur blöd, dann tuscheln sie. Mal wieder.

      Irgendwie fetzt es schon, wie Anna einfach daherkommt und ihnen ihre Show und alle Aufmerksamkeit stiehlt. Aber auf der anderen Seite weiß ich nicht so genau, was ich wirklich davon halten soll. Denn je mehr die anderen uns so ansehen, desto mehr höre ich auf, die alte Cille zu sein. Ich werde zu einer, die zu Anna gehört, die wie sie schwarze Sachen trägt, weiße Haut und rote Haare hat. Werde ich wie Anna, die raucht und containert und schwarze Augen hat? Heute, mit den spitz zulaufenden Lidstrichen, sieht sie passenderweise beinahe etwas asiatisch aus.

      Ich tue so, als müsse ich auf die Toilette, will aber eigentlich nur den Apfel wieder ausspucken. Igitt. Hauptsache, ich werde nicht krank davon.

      Patrik

      Ich gehe nach der Schule mit Anna zu ihr nach Hause. Sie hatte gefragt, ob ich mitwill und irgendwie freute es mich. Julie und Helena waren auch schon weg und konnten uns nicht mehr zusammen sehen.

      Als wir das Gartenhäuschen erreichen, riecht es schon bis nach draußen vor der Pforte nach Zimt. Sofia winkt uns durchs Fenster zu und sagt, sie hätte gerade die Zimtschnecken aus dem Ofen genommen.

      Das Haus ist ungefähr so groß wie mein Zimmer. Und trotzdem passen sowohl ein Schlafals auch ein Wohnzimmer rein. Ich kann nur nicht so genau sagen, ob wirklich alle in dem gleichen Bett schlafen oder ob auch wer in der Stube übernachtet.

      Die „Küche“ besteht aus zwei Schränken und einer Kochplatte entlang der einen Wand des Wohnzimmers und das Klo ist in einem kleinen Verschlag vor der Tür. Zum Duschen hat Nick so eine Draußendusche zum Selberzusammenbauen installiert. Mein Herz klopft schon einen Takt schneller, als Anna seinen Namen sagt. Wir gucken derweil hoch aufs Dach, wo ein Wassertank mit einem Schlauch und einem Hahn dran befestigt ist. Den dreht man dann einfach auf, sagt Anna.

      „Das Wasser ist eiskalt.“

      „Nicht, wenn es von der Sonne erwärmt wurde!“, sagt eine Stimme hinter uns. Es ist Nick.

      Seine Augen funkeln. Doch ich glaube fast, Anna sieht das gar nicht. Sie verzieht nur das Gesicht und fängt an zu diskutieren, ob es denn jemals warm von der Sonne war. Sie glaubt das jedenfalls nicht. Sie findet es beinahe besser, im Regen zu duschen.

      Im gleichen Augenblick merken wir die ersten Tropfen vom Himmel fallen und gehen rein. Sofia hat Kerzen angezündet und Tee gemacht. Sie stellt ihn auf ein kleines Tablett zwischen die beiden Matratzen auf dem Boden. Wir setzen uns.

      „Wie läuft es mit den beiden Tussis in der Schule?“, fragt Sofia und gibt mir eine Zimtschnecke. Sie sind nur im Ofen warm gemacht. Erst dachte ich, sie hätte sie richtig selbst gebacken, aber sie sind aus einem großen Beutel, der in der „Küche“ auf dem Fußboden liegt. Von einem Bäcker, vermute ich. Ich sage mir einfach, dass sie sicher noch nicht schlecht sind und hoffe sehr, der Beutel war wenigstens noch zu, als sie ihn gefunden haben.

      „Ach, die müssen nur ab und an wieder auf den Boden zurückgeholt werden, damit sie nicht abheben“, sagt Anna und greift sich gleich zwei Zimtschnecken.

      Erst jetzt leuchtet mir ein, dass sie Helena und Julie meinen, und irgendwie ist es mir doch unangenehm, wenn sie so schlecht von ihnen sprechen. Ich leide immer noch unter unserem Streit und auch, weil wir jetzt schon länger zerstritten sind als je zuvor. Vielleicht vertragen wir uns nie wieder. Vielleicht ist es wirklich aus und vorbei mit dem Dreiergespann.

      Die Tür wird mit einem lauten Knall hinter mir aufgeschlagen. Ich zucke zusammen und lasse die halbe Zimtschnecke vor Schreck auf mein Shirt fallen. Sie hinterlässt einen ollen Fettfleck.

      „Hey!“ Ein großer Typ mit schwarzen Jeans, Stiefeln, schwarzem Kapuzenpulli und schwarzen Haaren starrt mich mit seinen genauso dunklen Augen an. Er hält meinen Blick so lange fest, bis ich weggucke. Anna schaltet sich schlichtend ein:

      „Patrik, dass ist Ce. Sie ist okay.“

      „Ach, du bist Ce? Ich bin Patrik ohne C!“

      Sofia lacht und umfasst seine Beine.

      „Mmm“, sagt er. „Das riecht herrlich!“ Er beugt sich runter zu Sofia und küsst sie auf den Mund. Sie öffnet ihren Mund etwas und küsst ihn mit Zunge zurück. Ich wische Krümel von meiner Hose und rechne seinen Namen nach. Er muss der Elfer sein.

      Patrik lässt sich neben Sofia fallen und bedient sich an den Zimtschnecken.

      „Bist du eingezogen?“ Er sieht mir wieder direkt in die Augen und streckt mir seine Hand entgegen. Wenn ich schon gedacht habe, dass Nicks Augen leuchten, dann leuchten Patriks noch tausendmal mehr. Er sieht irgendwie wild aus. Aber gut wild. Ein bisschen gefährlich, aber auch so, als wäre er unter dem ganzen Schwarz ganz lieb.

      Ich gebe ihm meine Hand und schüttle den Kopf.

      „Ce aus meiner Klasse“, sagt Anna.

      „Ce, ist die Abkürzung von...?“ Patrik hält meine Hand fest und mustert mich kritisch. „Cecilie?“

      Nick sieht genervt auf.

      „Cille!“, sagt Anna schnell und zieht an meinem Arm, damit Patrik mich loslassen muss.

      Würfeln

      Patrik nimmt ein Paar Würfel aus der Tasche und sieht abwechselnd von dem einen zum anderen. Nick sieht plötzlich sehr müde aus. Offensichtlich hat er nicht wirklich Lust auf Patriks Würfelspiel, wenn es das ist, was Patrik beabsichtigt...

      „Na, Cecilie“, sagt er. „Um was spielen wir?“

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