Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher
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Название: Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman

Автор: Toni Waidacher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Bergpfarrer Paket

isbn: 9783740975739

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СКАЧАТЬ Schultern.

      »Na ja, da kann man nichts machen«, sagte sie. »Muß ich wohl noch mal wiederkommen.«

      Sie nickte Marion und Andreas zu und wollte gehen.

      »Soll ich dem Herrn Kreuzer was ausrichten?« fragte die Wirtin. »Kann er Sie vielleicht zurückrufen?«

      Silvia Schönauer überlegte kurz, dann schüttelte sie den Kopf.

      »Vielen Dank«, verabschiedete sie sich, »nein, das ist zu persönlich, was ich mit ihm zu besprechen habe.«

      Marion sah Andreas nachdenklich an.

      »Seltsam«, bemerkte sie.

      »Was ist seltsam?« wollte er wissen.

      »Na, diese Frau Schönauer…«

      Der Cousin des Bergpfarrers schüttelte den Kopf.

      »Was ist denn mit ihr?« fragte er ahnungslos.

      »Na, überleg’ doch mal. Der Stefan und die Johanna – sie sind ein Paar. Und jetzt kommt diese Frau her und will ihn in einer persönlichen Angelegenheit sprechen. Klingelt’s da nicht bei dir?«

      »Du meinst…, sie und Stefan…?«

      »Das weiß ich eben nicht«, sagte Marion. »Und genau deswegen bin ich beunruhigt. Johanna hat mir erzählt, welche große Enttäuschung sie hinter sich hat, und ich möchte nicht, daß sie schon wieder auf einen rücksichtslosen Mann hereinfällt.«

      Andreas Trenker runzelte die Stirn.

      »Ich glaub’ net, daß der Stefan so ein Hallodri ist, der hier eine Frau hat und da eine andere.«

      Marion zog eine Augenbraue in die Höhe.

      »Hoffen wir mal, daß du recht hast«, sagte sie.

      Silvia Schönauer war unterdessen ins Dorf gefahren und hatte ihr Auto in einer Seitenstraße abgestellt. Sie holte ihr Handy heraus und rief Martin an. Der mußte schon ungeduldig auf den Anruf gewartet haben, denn gleich nach dem ersten Klingeln nahm er ab.

      »Und?« fragte er.

      »Nichts und. Stefan Kreuzer ist nicht in der Unterkunft«, antwortete sie. »Er macht eine Bergtour.«

      »Hm, das ist ja blöd. Wo bist du denn jetzt?«

      »Im Dorf. Wir treffen uns am Hotel. Du kannst es gar nicht verfehlen.«

      »Hübsch«, meinte Martin, als er eine Viertelstunde später eingetroffen war. »Hätte ich gar nicht gedacht. Hier können wir glatt unsere Flitterwochen verbringen.«

      Sie spazierten durch St. Johann und schauten sich alles an. Selbst Silvia, die lieber ans Meer fuhr anstatt in die Berge, mußte zugeben, daß der Ort etwas Anheimelndes hatte. Man konnte meinen, hier sei die Zeit stehengeblieben.

      »Wollen wir mal die Kirche anschauen?« schlug Martin vor.

      »Später«, antwortete sie. »Jetzt würde ich lieber etwas essen, heute morgen hatte ich noch keinen rechten Appetit.«

      Sie gingen zum Hotel zurück und setzten sich dort in den Garten. Während sie auf das Essen warteten, unterhielten sie sich über das andere, was ihnen noch bevorstand – das Gespräch mit Silvias Vater. Martin Herweg war deutlich anzusehen, daß ihm nicht wohl bei dem Gedanken war, bei seinem Arbeitgeber um die Hand der Tochter anzuhalten.

      Silvia hielt seine Hand und lächelte ihn an.

      »Keine Angst«, sagte sie. »Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen. Außerdem habe ich ihn bisher immer noch um den Finger wickeln können.«

      Indes verschwieg sie, daß es ihr in diesem speziellen Fall nicht gelungen war. Was immer sie wollte, was immer sie sich wünschte, Harald Schönauer gab immer nach, nur jetzt hatte er auf stur geschaltet. Ein sicheres Zeichen für Silvia, wie ernst es ihm damit war, sie mit Stefan Kreuzer zu verheiraten.

      Das Essen war ausgezeichnet, und für eine Zeitlang vergaßen sie den Grund, warum sie hergekommen waren. Nach dem Essen bestellten sie noch Espresso und machten sich dann auf den Weg zur Kirche. Als sie um die Ecke bogen und den Kiesweg hinaufgehen wollten, stockten plötzlich Silvias Schritte. Sie zupfte Martin am Ärmel und hielt ihn zurück.

      »Was ist denn?« fragte er verwundert.

      »Da!« Sie deutete den Weg hinauf.

      Vor ihnen ging ein älteres Paar. Der Mann hatte sich flüchtig umgeschaut, und Silvia erkannte ihn sofort.

      »Das sind der alte Kreuzer und seine Frau.«

      »Was?«

      Martin Herweg glaubte, nicht richtig zu hören.

      »Die gehen zum Pfarrhaus«, sagte er. »Was wollen die denn da? Etwa die Hochzeit mit dem Pfarrer besprechen?«

      Silvias Herz schlug bis zum Hals hinauf. Plötzlich bekam alles einen Sinn. Jetzt war klar, warum Stefan Kreuzer nach St. Johann gekommen war und wieso seine Eltern hier auftauchten. Bestimmt hatten sie beschlossen, hier die Hochzeit zu feiern, und wollten tatsächlich den Pfarrer deswegen aufsuchen.

      Fehlte nur noch, daß ihr Vater auch noch herkam!

      *

      Die Kandererhütte lag romantisch zwischen den sanften Hügeln der Bergwiesen eingebettet. Sie war schon sehr alt, ihr Holz grau und verwittert. Darüber ragten die Zwillingsgipfel mit ihren schneebedeckten Kappen in den Himmel. Ziegen und Kühe labten sich an dem fetten Gras und den würzigen Wildkräutern, bewacht von zwei Hütehunden, und auf der Aussichtsterrasse waren Tische und Bänke von Wanderern besetzt. Zwischen ihnen eilte ein alter Mann geschäftig hin und her. Als er die kleine Gruppe sah, die den Hügel herunterkam, hob er winkend die Hand.

      »Grüß dich, Franz«, sagte Sebastian Trenker und streckte dem Senner die Hand hin.

      »Hochwürden, schön, daß Sie mal wieder heraufschauen«, erwiderte Franz Thurecker.

      Der Bergpfarrer stellte seine beiden Begleiter vor und erkundigte sich, was der Senner heute gekocht hatte. Trotz seines Alters lebte Franz fast das ganze Jahr über hier oben alleine, nur mit seinen Tieren. Erst im Herbst, zum Almabtrieb, kam er ins Dorf hinunter, wo er den Winter über bei seiner Schwester wohnte. Doch kaum brachten die ersten Sonnenstrahlen den Schnee zum Schmelzen, zog es ihn wieder hinauf auf die Hütte. Hier arbeitete er nicht nur als Senner und machte den besten Käse weit und breit. Er kochte auch und bewirtete die Wanderer, die in den Sommermonaten heraufkamen.

      Wie immer war das Speisenangebot klein, und wie immer schlug Sebastian vor, daß sie von allem etwas kosten sollten. Auf der Terrasse suchten sie sich Plätze, und nach einigen Minuten kam Franz und brachte einen großen Krug mit kalter Milch.

      Er kannte Hochwürdens Vorliebe dafür…

      Die Kochkünste des Senners konnten Johanna und Stefan nur bewundern. Es gab eine Gerstelsuppe, die mit Bergkäse überbacken war, dann geschnetzeltes Fleisch in einer cremigen Sauce, wozu Röstkartoffeln gereicht wurden.

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