Die neue Praxis Dr. Norden Staffel 1 – Arztserie. Carmen von Lindenau
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Читать онлайн книгу Die neue Praxis Dr. Norden Staffel 1 – Arztserie - Carmen von Lindenau страница 37

Название: Die neue Praxis Dr. Norden Staffel 1 – Arztserie

Автор: Carmen von Lindenau

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die neue Praxis Dr. Norden

isbn: 9783740975081

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СКАЧАТЬ Das einzige, was sie hören konnte, war, wie sehr Sie sie lieben. Richtig?«

      »Stimmt«, musste Arnold Danny recht geben. »Aber wir führen hier ein Gespräch unter Männern, da sollte eine Frau nicht zuhören«, sagte er. Er ging zum Fenster, zog es auf und warf Dannys Telefon in den Garten.

      Danny dachte nicht lange nach, er wollte diesen Moment nutzen, um Arnold zu entkommen. Er machte einen Satz in Richtung Tür, aber Arnold reagierte sofort und versperrte ihm den Weg, drehte den Schlüssel in der Tür um, zog ihn ab und steckte ihn in die Brusttasche seines Hemdes. »Wollen Sie es darauf ankommen lassen, Doktor Norden?«, fragte er, während er erneut in seine Hosentasche griff.

      Ja, ich würde es gern darauf ankommen lassen, dachte Danny und ballte die Fäuste hinter dem Rücken. Aber dieser Mann war krank. Ihm war inzwischen klar, dass Arnold Berheim massive psychische Probleme hatte, und das machte es ihm unmöglich, seine Reaktionen einzuschätzen. »Okay, regeln wir die Angelegenheit. Was wollen Sie?«, fragte Danny. Er musste dafür sorgen, dass Arnold sich erst einmal beruhigte.

      »Setzen wir uns wieder«, forderte Arnold ihn auf, nachdem er auch das Festnetztelefon an sich genommen hatte. Er wartete, bis Danny hinter seinem Schreibtisch saß, bevor auch er wieder Platz nahm und das Festnetztelefon vor sich auf den Tisch legte. »Sie müssen dafür sorgen, dass Olivia wieder nach Heilbronn zurückkommt. Nur so können Sie mir beweisen, dass Sie diese Liebe zwischen ihr und mir nicht zerstören wollen«, erklärte ihm Arnold.

      »Und wie stellen Sie sich das vor?« Danny fragte sich, wie abstrus diese Unterhaltung noch werden würde, und welchen wirren Gedankengängen er noch folgen musste. Als er sah, dass das Fenster, das Arnold geöffnet hatte, nur angelehnt war, weil er ihm den Weg zur Tür versperren musste und vergessen hatte, es zu schließen, schöpfte er für einen kurzen Moment erneut Hoffnung, dieser unangenehmen Lage zu entkommen.

      Gleich darauf verwarf er den Gedanken an diesen Fluchtweg wieder. Um durch das Fenster zu entkommen, hätte er sich mit einem Hechtsprung in den Garten stürzen müssen, und das würde vermutlich nicht gut ausgehen.

      »Ich sage Ihnen, was Sie tun werden. Sie machen Olivia klar, dass sie hier nicht willkommen ist«, sagte Arnold.

      »Dazu habe ich nicht die Macht. Sie ist nicht wegen mir hier«, entgegnete Danny.

      »Das ist allerdings wahr, warum sollte sie auch wegen Ihnen hier sein. Sie will ja nichts von Ihnen. Hm, schwierig«, murmelte Arnold. »Obwohl, nein, eigentlich ist es ganz einfach. Sie müssen ihr das Leben schwermachen, so schwer, dass es für sie unerträglich wird, in Ihrer Nähe zu bleiben«, sagte er, nachdem er eine Weile nachdenklich vor sich her gestarrt hatte.

      »Wie genau soll ich das machen?« Sie unternehmen etwas, dachte Danny, als er den Einsatzwagen der Polizei vor dem Grundstück der Mais anhalten sah. Zwischen den beiden zugezogenen Vorhängen war ein Spalt freigeblieben, der es ihm von seinem Platz aus ermöglichte, die Straße vor dem Haus der Mais einzusehen. Obwohl es inzwischen dunkel war, konnte er die Polizisten, die gleich darauf ausstiegen, im Schein der Straßenlaterne gut erkennen. Ihm war klar, dass Arnold von dem, was sich da draußen abspielte, nichts mitbekommen sollte.

      »Wie wäre es, wenn ich uns ein bisschen Licht mache«, schlug Danny vor.

      »Gute Idee«, erklärte sich Arnold gleich einverstanden. »Merkwürdig, wie schnell wir uns an die Dunkelheit gewöhnen und sie gar nicht richtig wahrnehmen, solange unser Geist beschäftigt ist. So ist es viel besser«, sagte er, nachdem Danny die Lampe mit dem großen weißen Schirm eingeschaltet hatte, die das ganze Zimmer in helles Licht tauchte.

      Danny atmete innerlich auf. Selbst wenn Arnold jetzt auf seine Seite des Schreibtisches wechselte, wäre das Licht im Zimmer zu hell, um draußen noch etwas erkennen zu können. Wenn es ihm noch gelang, Arnold mit irgendetwas zu ­beschäftigen, dann würde es der Polizei ihren geplanten Zugriff erleichtern. Arnold hatte von einem Gespräch unter Männern gesprochen, dazu fiel ihm der Cognac ein, den er in der untersten Schublade seines Schreibtisches aufbewahrte. Wenn er Arnold dazu brachte, einen Cognac mit ihm zu trinken, würde es ihm möglicherweise gelingen, ihm ein Schlafmittel einzuflößen.

      In dem Medikamentenschrank am Fußende der Untersuchungsliege standen einige Fläschchen eines neuen Schlafmittels, die ihm ein Pharmavertreter dagelassen hatte. Er lagerte sie in der verschlossenen Schublade. Falls Arnold ihn nicht aus dem Zimmer ließ, um Gläser zu holen, wovon er ausging, würde er Pappbecher aus dem Becherspender neben dem Medikamentenschrank holen. Wenn er Arnold irgendwie ablenkte, sollte es ihm gelingen, an das Schlafmittel zu kommen. Er beschloss, ihn noch eine Weile reden zu lassen, sich in allem kooperativ zu zeigen, dann würde er ihm einen Drink anbieten.

      *

      »Können wir auch irgendetwas tun?«, wolle Olivia von Thea wissen, als die Kommissarin nach einem erneuten Gespräch mit ihrer Dienststelle in den Hof der Mais gehen wollte. Dort warteten ihre Kollegen, die gerade eingetroffen waren, auf weitere Anweisungen.

      »Im Moment leider nicht. Wir können gerade keinen Kontakt mit Doktor Norden aufnehmen. Berheim kontrolliert sicher auch das Festnetztelefon, und wir wissen nicht, wie er auf einen Anruf von außen reagieren würde.«

      »Anruf von außen, das ist es«, mischte sich Ottilie ein, die mit Ortrud auf dem Arm aufgestanden war, um wieder in ihr Zimmer zu gehen.

      »Was genau meinen Sie?«, wollte Thea wissen.

      »In einer Arztpraxis rufen ständig Leute an. Wir tun einfach so, als würde ein Patient anrufen und versuchen herauszufinden, wie es Doktor Norden gerade geht«, schlug Ottilie vor. »Im schlimmsten Fall verhindert Berheim, dass Doktor Norden den Anruf annimmt oder er unterbricht das Gespräch. Mehr kann nicht passieren, richtig?«, fragte sie und sah zuerst ihre Tochter und danach Thea an.

      »Gut, versuchen wir es«, erklärte Thea sich sofort einverstanden. »Aber es muss jemand anrufen, dessen Stimme Berheim nicht kennt.«

      »Ich kann anrufen«, meldete sich Marius, der auf keinen Fall nach Hause gehen wollte, bevor dieser Mann, der Doktor Norden in der Praxis festhielt, von der Polizei abgeführt wurde. »Ich könnte Doktor Norden fragen, ob es meiner Baseballkappe gut geht und sie sicher aufbewahrt wird.«

      »Cleverer Junge«, lobte Thea Marius. »Also dann, ruf an.«

      »Wird gemacht.« Marius zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer der Arztpraxis, die er schon am Nachmittag in sein Telefon einprogrammiert hatte. »Weggedrückt«, stellte er enttäuscht fest, als der Anruf abgelehnt wurde.

      »Warte einen Moment, dann versuchst du es noch mal«, bat ihn Thea. »Sollte sich Doktor Norden erneut nicht melden, werden meine Kollegen und ich uns seinem Haus nähern und uns Zutritt durch den Keller verschaffen. Die Kellertür ist weit genug vom Sprechzimmer entfernt, um Berheim nicht gleich aufmerksam zu machen.«

      »Hoffentlich geht das alles gut aus. Es darf einfach nicht sein, dass Daniel Norden etwas zustößt. Das würde ich mir nie verzeihen«, sagte Olivia leise.

      »Sie sind nicht für Arnold Berheims Taten verantwortlich. Im Gegenteil, Sie haben alles getan, um so etwas zu verhindern«, versicherte ihr Thea.

      »Mag sein, trotzdem ist er nur wegen mir in dieser Lage.«

      »Es wird ihm nichts passieren«, sagte Thea und streichelte mitfühlend über Olivias Arm.

      »Richtig, es wird ihm nichts passieren, weil er die Situation in den Griff bekommt. Berheim mag sich ihm überlegen fühlen, aber in Wirklichkeit ist er es nicht. Berheim ist in СКАЧАТЬ