Название: Ein neuer Anfang für die Liebe
Автор: Susan Anne Mason
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783765575945
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„Ich werde mein Bestes geben“, erwiderte der Mann mit einem Lächeln. „Suchen Sie nach einer Unterkunft für die Nacht?“ Aufgrund von Quinns Akzent nahm er sicher an, er wäre ein Reisender.
„Eigentlich bin ich auf der Suche nach meinem jüngeren Bruder, der auf einer Farm hier in der Gegend arbeitet. Doch leider kenne ich den Namen der Farm nicht.“
Der Mann schaute ihm mit gerunzelter Stirn entgegen. „Das ist, als suchten Sie nach einer Nadel im Heuhaufen. Hier in dieser Gegend gibt es Hunderte von Farmen.“
Die Worte entmutigten Quinn gewaltig. Kein Wunder, dass Mr Hobday ihm den Namen der Region preisgegeben hatte. Er wusste sicher, wie unwahrscheinlich es war, mit so wenig Informationen fündig zu werden.
„Wie ist denn der Name Ihres Bruders? Vielleicht bin ich ihm ja Mal begegnet.“
„Cecil Aspinall“, sagte Quinn und stützte die Arme auf den Schalter. „Er ist sechzehn Jahre alt und arbeitet hier nun schon seit einigen Jahren.“
Überrascht flogen die Brauen des Mannes in die Höhe. „Cecil? Den Jungen kenne ich tatsächlich! Er ist oft hier und wartet auf den Zug, um Waren für Mr Sherman abzuholen. Ein sehr höflicher junger Kerl.“
„Großartig!“ Quinn konnte sein Glück gar nicht fassen. „Können Sie mir den Weg zu Mr Shermans Farm erklären?“
Augenblicklich legte sich ein Schatten über das Gesicht des Mannes und er straffte die Schultern, bevor er Quinns Blick erwiderte. „Also … an Ihrer Stelle wäre ich vorsichtig. Mr Sherman ist nicht gerade die Freundlichkeit in Person. Es wird ihm nicht gefallen, wenn Sie auf seiner Farm herumschnüffeln.“
Auch Quinn straffte nun langsam die Schultern. „Vielen Dank für den Rat. Ich werde auf jeden Fall klopfen und mich vorstellen, wie es sich gehört, bevor ich auf der Farm ‚herumschnüffle‘.“
Der Mann zögerte kurz, zuckte dann aber die Achseln. „Wie Sie meinen, Mister. Die Farm von Mr Sherman befindet sich auf der Rural Road Nr. 3. Das ist etwa acht Meilen nördlich von hier.“
„Acht Meilen?“, wiederholte Quinn. Seine Hochstimmung hatte einen Dämpfer bekommen. „Ich nehme nicht an, dass es hier in der Nähe eine Möglichkeit gibt, ein Pferd zu leihen?“
„O doch. Hanks Pferdestation liegt nur zwei Blocks von hier in diese Richtung“, erwiderte er und zeigte nach rechts.
„Vielen Dank, Sir. Sie waren mir eine große Hilfe!“
„Viel Erfolg mit Ihrem Bruder.“
Bei dem ernsten Blick dieses Mannes fragte sich Quinn, was genau ihn auf der Farm erwarten würde.
Kapitel 8
Mit schnell schlagendem Herzen klopfte Julia an die Tür von Dr. Claybornes Büro und trat wieder einen Schritt zurück. Das Atmen fiel ihr schwer. Eine schleichende Angst, die sie allnächtlich wach hielt, hatte sie hierhergeführt. Sie musste etwas tun. Ihren Verdacht ein für alle Mal bestätigen oder aus dem Weg räumen.
„Herein.“ Julia holte tief Luft und trat ein.
Dr. Clayborne saß am Schreibtisch und war umgeben von mehreren Stapeln Bücher und Papiere. „Miss Holloway, was kann ich für Sie tun?“
Julias Mund war wie ausgetrocknet und die Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen. Es war eine dumme Idee! Dr. Clayborne war immer gut zu ihr gewesen – sie konnte nicht noch einen Gefallen erbitten! „Ach, vergessen Sie es. Ich … Es ist nicht so wichtig.“
„Gibt es ein Problem mit Ihrer Arbeit?“, fragte er und schob die Brillengläser auf dem Nasenrücken hoch. „Wenn man Sie nicht gut behandelt, kann ich mit dem Verantwortlichen sprechen.“
„Nein, das ist es nicht“, erwiderte sie und verschränkte die Hände. „Wie schon gesagt, es ist nichts Wichtiges.“ Sie wandte sich wieder in Richtung Tür.
„Es war wichtig genug, um Sie nach Ende Ihrer Schicht zu mir zu führen“, sagte er und sah sie mit freundlichen Augen an. „Warum erzählen Sie mir nicht einfach, was Ihnen auf dem Herzen liegt?“
Aber wie sollte sie ihre Scham bloß überwinden und darüber reden? Und was, wenn er sie sofort kündigen ließe, nachdem er von ihrem Geheimnis wusste? „Das kann warten.“
Doch als sie nach dem Türknauf greifen wollte, begann sich plötzlich der ganze Raum zu drehen. Eilig hielt sie sich am Türrahmen fest, ihr schwirrte der Kopf!
„Miss Holloway?“ Die Stimme des Doktors klang, als käme sie aus einem Tunnel.
Mit einer Hand an der Stirn umklammerte sie mit der anderen den Türrahmen, um aufrecht stehen zu bleiben. Sie würde jetzt nicht in Ohnmacht fallen. Nicht jetzt.
„Sie sind ja ganz blass geworden“, sagte Dr. Clayborne, nahm sie beim Arm und führte sie zu einem Stuhl. „Lehnen Sie den Kopf an und atmen Sie tief durch. Ich hole Ihnen ein Glas Wasser.“
Julia tat wie ihr geheißen. Als Dr. Clayborne zurückkam, konnte Sie schon wieder klar sehen, obgleich nun ihr Magen zu rebellieren drohte.
Dr. Clayborne hielt ihr das Glas an die Lippen. „Trinken Sie, am besten mehrere kleine Schlucke. Das bringt Ihren Kreislauf wieder in Schwung.“
Die kühle Flüssigkeit besänftigte Julias ausgetrocknete Kehle. Sie holte tief Luft und sah dem Arzt schließlich in die Augen.
„Geht es Ihnen nicht gut, Miss Holloway?“
Ihre Hand zitterte, sodass das Wasser aus dem Glas überschwappte. „Ich weiß es nicht. Deshalb bin ich eigentlich gekommen“, erwiderte sie und plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. „Ich muss wissen …“ Sie würgte ab. Hatte sie den Mut, diesen Satz zu Ende zu führen?
„Nur keine Sorge. Ich bin Arzt, mich bringt nichts so leicht aus der Ruhe. Sagen Sie es mir einfach.“
Die Sanftmut in seiner Stimme brachte Julias Augen zum Überlaufen und die Tränen rannen ihre Wangen herunter.
„Ich muss wissen, ob ich … vielleicht schwanger bin.“
Quinn brachte den energiegeladenen braunen Wallach in der prallen Sonne zum Stehen und nahm die Mütze vom Kopf. Mit einem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Ihm war nicht klar gewesen, dass die Sommer in Kanada derart heiß waren. Am Ende einer langen Landstraße sah er einen einzelnen zerbeulten Briefkasten, auf dem in verblassten schwarzen Lettern der Name Sherman zu lesen war.
Dann spähte Quinn den Trampelpfad entlang und konnte in der Ferne gerade so das Dach einer Scheune ausmachen. Sollte er es wagen, auf dem Pferd vorzureiten? Nein, zu Fuß wäre es sicherer. Auf diese Weise hätte er bessere Chancen, Schrotmunitionen auszuweichen, sollte man tatsächlich auf ihn schießen. Und auch das Pferd wäre außer Gefahr.
Also band er die Zügel an dem Briefkastenpfeiler fest und nahm sich einen СКАЧАТЬ