Die Spionin von La Valletta | Erotischer Roman. Johanna Söllner
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Название: Die Spionin von La Valletta | Erotischer Roman

Автор: Johanna Söllner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783966415965

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СКАЧАТЬ RAF Station Hal Far, Dezember 1939

      Flight Lieutenant Pete Summers fühlte sich unbehaglich. Ein kalter Wind pfiff über die kahle Ebene und die tief hängenden Wolken erzeugten eine düstere Stimmung. Die Nachrichten von zu Hause waren nicht gut. Der Krieg schleppte sich irgendwie ereignislos dahin und die Deutschen hatten praktisch mühelos Polen erobert. Nun standen sich die Armeen im Westen gegenüber und Pete zweifelte keinen Moment daran, dass der Sturm über kurz oder lang losbrechen würde. Und statt seinen Beitrag leisten zu können, versauerte er hier auf dieser verdammten kargen Insel. Bis auf ein paar Fairey Swordfish Flugzeuge verfügte Malta über praktisch keine Luftverteidigungskräfte. Und auch die Royal Navy hatte die meisten ihrer Seestreitkräfte der Mediterranean Fleet nach Alexandria verlegt. Die Bedrohung durch die Italiener war einfach zu groß. Nur ein paar Flugminuten entfernt waren auf Sizilien etliche Fliegerstaffeln der Regia Aeronautica stationiert. Jäger. Und vor allem Bomber. Aussichtslos, sie aufzuhalten. Und auch zur See war die Situation nicht gut. Die italienische Regia Marina besaß viele moderne Schlachtschiffe und Kreuzer, mit denen nicht gut Kirschen essen war. Mit wenigen Hilfsschiffen und ein paar veralteten Flugzeugen hatte man sie hier auf der Insel zurückgelassen. Ein Gefühl der Verzweiflung stellte sich ein. Aber immerhin. Noch war man ja nicht im Krieg. Allerdings fragte sich Pete, wie lange der Duce seine Gier noch zurückdrängen konnte. Immerhin gab es einen kleinen Lichtblick. Wing Commander George Mountbatton hatte durchblicken lassen, dass der Flugzeugträger HMS Glorious insgesamt achtzehn Sea Gladiator Jagdflugzeuge in Kürze auf die Insel bringen würde. Diese würden dann mit den bereits vorhandenen Einheiten die 802 Naval Air Squadron bilden. Doch wieder würde Malta nur die Brosamen bekommen. Die Sea Gladiators waren ja auch schon veraltet. Keine Chance gegen die viel moderneren italienischen Macchi MC.200 Maschinen. Die mit diesem Jäger vergleichbaren Hawker Hurricanes wurden in Frankreich gebraucht und sie waren wohl auch notwendig, um England zu verteidigen. Er kannte die Gerüchte ganz genau. Es war ziemlich aussichtslos, die Insel zu verteidigen. Rückzug? Kapitulation? Das war gar nicht nach seinem Geschmack. Vor allem, weil die Kämpfe ja noch gar nicht angefangen hatten. Wenn Malta fiel, dann würde die wichtige Verbindung zwischen Gibraltar und Ägypten gekappt. Sah denn das niemand von diesen sogenannten Strategen in Whitehall? Nur lauter Sesselfurzer. Wegen solcher Leute mussten viele gute Männer sterben. So war das schon immer gewesen.

      Er nippte an seinem Whiskey. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust, auf diesen bescheuerten Silvesterball zu gehen. Aber vielleicht würde er dadurch von seinen trüben Gedanken abgelenkt. Insbesondere, weil ihm sein Kamerad Joe schon seit Wochen ständig damit in den Ohren lag. Er kannte den Grund. Sie war zweiundzwanzig Jahre alt, hieß Suzanna und war die Tochter des Brigadiers Campell. Er war irgendein hohes Tier bei der Luftverteidigung. Irgendwas mit Radar oder so. Die beiden Verliebten konnten sich nicht oft sehen und dieser Ball war die perfekte Gelegenheit. Doch allein würde es auffallen. Er musste also mitgehen. Während sich Joe dann mit seiner Suzanna die Zeit vertrieb, würde Pete sich langweilen. Natürlich würden wieder die ganzen langweiligen Böcke aus der Kolonialverwaltung anwesend sein, ein paar Militärs und ein paar ausgesuchte Malteser. Aber grundsätzlich blieb man lieber unter sich. Junge Frauen? Meistens Fehlanzeige. Junge und gleichzeitig hübsche Frauen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Pete seufzte tief. Er würde Joe den Gefallen tun, er war schließlich sein bester Freund. Er würde dann bleiben, solange es unbedingt erforderlich war, aber keine Minute länger. Immerhin war die Bar recht ordentlich bestückt und für das Offizierskorps waren die Getränke frei. Nachdem er morgen keinen Dienst hatte, würde er seinen Frust immerhin ersäufen können.

      ***

      Meine Entscheidung ist getroffen. Und es ist mir nicht schwergefallen. Ein langer weißer Rock hat es mir angetan. Er ist bis weit über die Knie geschlitzt und bringt auf diese Weise meine wohlgeformten Beine perfekt zur Geltung. Doch dann musste ich lange überlegen und ich habe mich schließlich für ein silbrig glänzendes Bustier entschieden. Ein Bustier, das schon fast verbrecherisch offenherzig ist und das jedem, der es sehen will, einen Einblick in meinen tiefen Ausschnitt gewährt.

      Nicholas lehnt an der Schlafzimmertür, als ich mich langsam fertigmache. Er trägt ein weißes Hemd und einen dunklen Smoking. Er sieht wahnsinnig elegant und mindestens zehn Jahre jünger aus. Vielleicht spielt da aber auch unser Liebesspiel eine gewisse Rolle, denn irgendwie spielt um seine Lippen ein gewisses Lächeln, das er vorher noch nie gezeigt hatte.

      »Mein Gott, Mila! Für dich brauche ich ja fast einen Waffenschein.«

      Ich grinse zurück. »Alles für unsere Aufgabe.«

      Er lacht und küsst mich.

      »Hey! Nicht so ungestüm. Sonst muss ich den Lippenstift noch mal nachziehen.«

      Obwohl er ja recht hat. Ich will Aufmerksamkeit erregen und das ist schließlich auch der Hauptzweck meiner Aufmachung. Mit einer Spange befestige ich ein Cape und dann betrachte ich mich im Spiegel. Ich bin sehr zufrieden mit mir. Nur ganz dezent geschminkt, denn ich habe es nicht nötig, mir übermäßig Farbe ins Gesicht zu schmieren. Ich drehe mich einmal um die eigene Achse. Noch einmal. Und dann beginne ich leise zu lachen. Ich liebe das Spiel mit dem Feuer. Und heute werde ich mit Sicherheit einige Herzen in Brand setzen. Da bin ich mir sicher.

      ***

      Als wir vor dem Großmeisterpalast ankommen, herrscht bereits lebhaftes Treiben. Ein Fahrzeug nach dem anderen fährt vor und lässt die Gäste aussteigen. Nicholas steigt zuerst aus, kommt um den Wagen herum und öffnet mir die Tür. Er bietet mir seinen Arm und dann steigen wir die Stufen hinauf, um in den Ballsaal eintreten zu können. Lauter alte Dackel. Hier und da mal eine Uniform.

      Ich brauche jemanden vom Flying Korps, denn Bianchi will, dass ich die Luftverteidigungsbereitschaft Maltas auskundschafte. Oh Mann! Das ist einfacher gesagt als getan. Es ist wirklich die Crème de la Crème der herrschenden Kolonialverwaltung Maltas versammelt. Ich hab mir noch in Rom die Fliegeruniformen und die Rangabzeichen der Royal Air Force Offiziere eingeprägt, doch die sind hier rar gesät. Nirgendwo ein paar schneidige Piloten zu sehen. Höchstens irgendwelche Schreibstubenhengste. Im Notfall werde ich mich eben an die ranmachen müssen. Aber zuerst möchte ich mir noch einen kleinen Überblick verschaffen. Mir tut es nur um Nicholas leid. Er kommt mit der vermutlich schönsten Frau des Balls hier an, doch ich werde ihm bald Hörner aufsetzen müssen. Er sieht auch ein wenig bedröppelt drein, als ich die Blicke nach Beute schweifen lasse. Immer wieder stellt mir Nicholas den einen oder anderen der Herren vor. Von ihnen ernte ich teils bewundernde, teils gierige Blicke. Von den jeweiligen Damen sind die Blicke nicht so freundlich. Mal arrogant. Mal neidisch. Mal sogar hasserfüllt. Ich beuge mich zu Nicholas hinüber. »Traurig?«

      »Na ja, ein wenig schon.«

      »Aber du kennst ja meine Aufgabe. Unsere Aufgabe. Und denk an eines. All diese Kerle, die mich da so lüstern anstarren, die wollen doch nur eines. Nämlich mich ficken. Mich vögeln. Und das ist etwas, was du ja heute bereits ausgiebig genossen hast. Du bist denen daher meilenweit voraus. Du brauchst also nicht traurig zu sein.«

      Er grinst mich an. Und drückt mir für alle sichtbar einen kleinen Kuss auf die Wange.

      ***

      Wie es zu erwarten war. Es war wirklich ein extrem langweiliger Ball. Joe hatte sich recht schnell mit seiner Suzanna verdrückt. Gott weiß, was die beiden jetzt so trieben. Sie war ja ganz hübsch. Aber ihre Nase…. Zierlich war etwas anderes, wobei ihre Titten ja zugegebenermaßen ganz brauchbar waren. Na ja, die Auswahl an Damen war eben nicht besonders groß. Vielleicht sollte er mal wieder eines der Bordelle am Hafen aufsuchen. Sich mal den Trübsinn aus dem Leib ficken. Er steuerte nun zielstrebig in Richtung Bar. Es wurde Zeit, seinen Alkoholpegel etwas anzuheben. Da waren wohl die einen oder anderen jungen Frauen da. Aber mein Gott, attraktiv war etwas anderes. Er würde sie sich schön trinken müssen. Dann würde man weitersehen.

      Plötzlich traf СКАЧАТЬ