Название: SAP-Schnelleinstieg: ABAP-Entwicklung in Eclipse
Автор: Christoph Lordieck
Издательство: Автор
Жанр: Программы
isbn: 9783960120018
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Warum die SAP sich zu diesem Schritt entschieden hat und welche konkreten Vorteile Eclipse für einen ABAP-Entwickler bereithält, erfahren Sie in den folgenden zwei Abschnitten. Anschließend gebe ich Ihnen einen Überblick über wichtige Komponenten der Entwicklungsumgebung Eclipse, die Ihnen im weiteren Verlauf des Buchs immer wieder begegnen werden.
1.1 Motivation der SAP für Eclipse
Für alle von der SAP bereitgestellten oder verwendeten Technologien existieren bereits die notwendigen Bordmittel oder zusätzlichen Anwendungen, um diese nutzen bzw. mit ihnen entwickeln zu können. Für ABAP-Entwickler ist das klassischerweise die ABAP Workbench, auch bekannt als »SE80«. Für SAP Interactive Forms by Adobe (SIFbA/AIF) steht der Adobe LiveCycle Designer und für die Entwicklung von Java-Komponenten das SAP NetWeaver Development Studio (NWDS) zur Verfügung.
Doch mit jeder neu hinzukommenden Technologie vergrößert sich das Arsenal der mit ihr verbundenen, in der Regel gleichzeitig auch unumgänglichen Anwendungen und Hilfsmittel, um sie überhaupt nutzen zu können. Im Zuge der Entwicklung von SAP HANA, der SAP-eigenen In-Memory-Datenbank, ist erstmals ein strategisches Umdenken in diesem Bereich erkennbar. Es wurde das Ziel ins Auge gefasst, sich auf eine Entwicklungsumgebung festzulegen, die für möglichst viele verfügbare Technologien genutzt und ständig erweitert werden kann. Um das zu ermöglichen, ging die Überlegung in Richtung einer Desktop-basierten Anwendung – diese schafft eine Unabhängigkeit vom dahinterliegenden System, auf dem entwickelt wird, und bietet gleichzeitig die notwendige Flexibilität für Erweiterungen und Anpassungen an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Technologie.
Mit dem SAP NetWeaver Development Studio hat die SAP schon in der Vergangenheit eine Desktop-basierte Anwendung für die Java-Entwicklung auf Basis von Eclipse bereitgestellt. Die SAP NWDS kommt jedoch mit einem vorinstallierten Software-Paket daher, das ausschließlich auf spezifische Bedürfnisse von Java und Web Dynpro for Java (WD4J) ausgelegt ist.
Um mehr Flexibilität zu erreichen, ohne eine weitere SAP-eigene Plattform zu schaffen, sondern möglichst nah an bereits etablierte Entwicklungsumgebungen zu reichen, fiel die Entscheidung auf die Eclipse IDE. Diese wurde 2001 von IBM vorgestellt und ursprünglich für die Entwicklung von Java und C/C++ bereitgestellt. Sie ist unter der Eclipse Public License (EPL), einer Open-Source-Lizenz, veröffentlicht und damit kostenfrei verfügbar. Sie kann durch eigene Softwarekomponenten, sogenannte Plugins, erweitert werden. Diese können über den Eclipse Marketplace oder über externe Bereitstellungswebseiten verfügbar gemacht und ganz nach dem eigenen Bedarf installiert werden.
Genau diese Möglichkeit hat die SAP genutzt und eigene Eclipse-Plugins entwickelt, die ständig erweitert und verbessert werden. Zur Standard-Installation von Eclipse können über die im Kapitel 2 beschriebenen Schritte die folgenden Plugins installiert werden:
ABAP Development Tools for SAP NetWeaver, nachfolgend mit ADT abgekürzt,
Modeling Tools for SAP BW powered by SAP HANA für die Business-Warehouse-Entwicklung,
SAP HANA Cloud Platform Tools für die Arbeit auf der SAP HANA Cloud-Plattform,
SAP Mobile Platform Tools für die Gateway-Entwicklung,
SAP HANA Tools für die SAP HANA-Entwicklung,
SAP HANA Cloud Integration Tools für die Prozess-Integration in SAP HANA,
SAP Identity Management Configuration Lifecycle Tools,
SAP Mobile Tools für hybride Web-Apps,
UI Development Toolkit for HTML5 für die SAP-UI5-Entwicklung.
Dieses Buch beschäftigt sich ausschließlich mit dem zuerst genannten Plugin, den ADT. Dieses liefert die wesentlichen, für die ABAP Entwicklung benötigten Erweiterungen für Eclipse, inklusive zahlreicher Besonderheiten zur Erleichterung der täglichen Arbeit. Die Nutzung dieser Plugins ist in der SAP-NetWeaver-Lizenz enthalten – es fallen keine weiteren Kosten an.
Plugins in ständiger Entwicklung
Für die oben aufgeführten Plugins werden regelmäßig neue Versionen herausgegeben. Sie unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung und liegen strategisch absolut im Fokus der SAP. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass schon jetzt neue Funktionen vorhanden und bestehende weiterentwickelt wurden, wodurch einige Bildschirm-Darstellungen in diesem Buch von der Darstellung Ihrer möglicherweise neueren Version abweichen können.
Nutzungsvoraussetzungen für Eclipse
Um überhaupt eine Verbindung von der externen Entwicklungsumgebung Eclipse zu Ihrem SAP-System herstellen und damit ABAP in Eclipse nutzen zu können, benötigt Ihr SAP-System mindestens das SAP-NetWeaver-7.31-SP4-Release. Für andere Plugins können andere, möglicherweise höhere Release-Stände Voraussetzung sein.
1.2 Vorteile von ABAP-Entwicklung in Eclipse
Vor dem Umstieg auf die neue Entwicklungsumgebung stellen Sie sich vermutlich – genau wie ich vor einiger Zeit – die natürlicherweise aufkommenden Fragen: Was sollte besser geeignet sein für die ABAP-Entwicklung als die gute alte Workbench? Warum sollte ich wechseln, wenn ich doch alle meine Transaktionen kenne? Welche Vorteile bietet mir die Eclipse IDE gegenüber bisher genutzten Transaktionen?
Ich bitte Sie, für einen kurzen Moment über meine folgenden Fragen nachzudenken – und sich erst anschließend die Liste der möglichen Vorteile anzusehen:
1 Wie oft wechseln Sie bei der ABAP-Entwicklung in der SAP GUI die Transaktion?
2 Wie viele Modi haben Sie üblicherweise gleichzeitig geöffnet, auch über Systeme und Mandanten hinweg?
3 Wie oft wechseln Sie in den falschen Modus und suchen anschließend den richtigen unter den vielen offenen Fenstern?
4 Wie oft wollen Sie ein Programm debuggen und landen im alten Debugger mit der Meldung »Kein weiterer Modus verfügbar – Wechsel zu altem Debugger«?
5 Wie oft öffnen Sie im Object Navigator der ABAP Workbench andere Objekte (Pakete, Klassen, Funktionsgruppen), um kurz etwas nachzusehen und anschließend den gleichen Weg wieder zurückzugehen?
6 Wie oft springen Sie in einer Klasse zwischen der Methodenübersicht und deren Implementierung hin und her und haben dabei ständig den Zurück-Button im Zugriff?
7 Wie oft prüfen Sie über den Verwendungsnachweis, ob eine Variable überhaupt noch genutzt wird?
8 Wie oft legen Sie Methoden per Hand an, die Sie im Quelltext schon inklusive aller Parameter vorgesehen haben?
Ich könnte die Liste noch beliebig weiterführen.
Vermutlich denken СКАЧАТЬ