Moderne Geldschöpfung. Thomas Herold
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Название: Moderne Geldschöpfung

Автор: Thomas Herold

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783969446331

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СКАЧАТЬ Die aufgedruckte Zahl auf Ihrem Geldschein würde immer noch die gleiche sein, aber Sie könnten nur noch ein halbes Auto oder ein halbes Sofa kaufen.

      Warum das so ist, wie moderne Geldschöpfung funktioniert, und weshalb wir vor der größten Revolution in der Geschichte des Geldes stehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

      Der Parasit Geldschwund

      Vor etwa 35 Jahren war ich bei Siemens angestellt und arbeitete 38,5 Stunden pro Woche. Meine Arbeit bestand in der Qualitätssicherung von elektronischen Baugruppen. Die Messgeräte – viele von HP – waren damals das beste, das man bekommen konnte. Sie waren schwer und teuer. Man konnte sie gerade noch allein von einem Arbeitsplatz zum anderen befördern, und ein Messplatz kostete über eine halbe Million D-Mark.

      Ich verdiente damals ungefähr 1600 D-Mark und habe dank meiner Verbesserungsvorschläge zu Arbeitsabläufen oft noch 100-200 D-Mark extra bekommen. Ein Bier im Biergarten kostete 2 D-Mark, und meine 3-Zimmer-Wohnung 380 D-Mark warm. Ich besaß einen alten VW Käfer, ein Motorrad und beim Einkaufen habe ich nie auf die Preise geschaut. Jeden Monat hatte ich mindestens 400-500 D-Mark übrig und kaufte davon Hi-Fi Komponenten und Surfbretter. Wohnungen und Arbeit gab es an jeder Ecke. Der Gedanke von Mangel ist mir nie in den Sinn gekommen!

      Das erste Erwachen kam nach der Währungsreform, als die D-Mark gegen den Euro im Verhältnis von ungefähr 2:1 umgetauscht wurde, das Bier kurz danach aber plötzlich bereits zwei Euro kostete. Die Regierung rechtfertigte sich standhaft mit der Aussage, alles würde gerecht zugehen. Im Sommer 2019 kostete ein Bier im Freiburger Biergarten €4,50.

      Da ich mittlerweile selbstständig bin, kann ich den Verdienst bei Siemens nicht mehr mit heute vergleichen – es sind wohl um die €1600. Die gleiche Dreizimmerwohnung kostet nun etwa €1500; Essen und Verpflegung noch mal €400. Das eigene Auto schlägt mit etwa €400 pro Monat zu Buche, und vom anderen Kleinkram, der jeden Monat noch dazu kommt, möchte ich gar nicht erst sprechen.

       Merken sie etwas? Die Rechnung geht schon lange nicht mehr auf!

      Was kommt Ihnen spontan in den Sinn, wenn Sie an Geld denken?

      Ich erinnere mich an eine Übung, die ich mit Studenten eines ‚Avatar-Seminars‘ vor etwa 20 Jahren gemacht habe. Avatar ist ein Selbstentfaltungskurs – eines der nachhaltigsten Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung. Es ging darum, so viele subjektive Überzeugungen zum Thema Geld zu finden wie möglich.

      Nach etwa einer Stunde hatten wir fünf randvolle DIN-A4-Seiten – etwa 120 Aussagen zum Geld. Was die Sache interessant macht: Monate später ließ ich in anderen Seminaren noch weitere Themen bearbeiten, darunter Beziehungen, Arbeit und Kreativität. Keine Liste war nur annähernd so lang wie die Geldliste!

      Wenn wir ein gewisses Lebensalter erreicht haben, werden wir alle ‚Mitspieler‘ im Geldsystem. Wir akzeptieren die Regeln, Vorschriften und Abläufe und spielen mit, als wäre alles in Stein gemeißelt und keinerlei Änderung möglich. Das Geldsystem ist eine riesengroße Sammlung von Überzeugungen, die wir uns ausgedacht haben und mit ungeheurem Energieaufwand als wahr bestätigen. In jedem Moment, in dem Sie etwas bezahlen, machen Sie das System wahr.

      Hier sind drei der wichtigsten Regeln, Vorschriften und Strukturen des ‚Geldspiels‘, die wir allgemein als wahr anerkennen und akzeptieren.

       Der Geldvorrat ist begrenzt

       Geld muss verdient werden

       Alles kostet Geld

      Bei manchen von Ihnen regt sich sicherlich schon innerer Widerstand gegen die Wortkombination Geldspiel. Keine einzige dieser Regeln und Ansichten, und davon abgeleitete Vorschriften und Überzeugungen sind wahr. Alle sind erfunden wie Spielregeln. Robert Scheinfeld schreibt in seinem Buch ‚Raus aus dem Geldspiel‘, dass man das Geldspiel niemals gewinnen kann, da es keine klare Definition gibt, wann man gewonnen hat.

      Vielleicht wenn man komfortabel davon Leben kann? Oder wenn man Millionär ist? Wann ist mein Geld sicher? Ist es jemals sicher? Was passiert, wenn ich keinen Job mehr finde? Es wird immer Menschen geben, die mehr haben als man selbst. Werde ich jemals zufrieden mit meinem Lebensstandard sein?

      Selbst wenn man glaubt, dass man genug hat bleibt die unterschwellige Unzufriedenheit.

      Eine kurze Geschichte des Geldes

      Wenn Menschen außerhalb ihres Stammes oder Dorfes handelten, brauchten sie etwas, dem jeder zustimmte. Im alten Rom war es Salz. Die Azteken verwendeten Kakaobohnen, Muscheln in Afrika und China. Es wurde auch Getreide, Metall, Elfenbein, seltene Steine, Leder, und sogar Fisch verwendet.

      Eine Form von ‚Währung‘ ist relativ knapp, leicht erkennbar, und kann in kleinere Einheiten geteilt werden. Sie können eine Einheit durch eine andere mit gleichem Wert ersetzen. Und Sie können es ohne allzu große Probleme herumtragen. Wenn es die folgenden fünf Merkmale hatte, benutzte es wahrscheinlich jemand als Währung:

      1 Knappheit

      2 Haltbarkeit

      3 Teilbarkeit

      4 Transportfähigkeit

      5 Allgemeine Akzeptanz

      Welchen Wert hatten diese Währungen? Wenn Sie in eine Grundschule gehen, werden Sie sehen, wie Kinder Gummibänder, Fußballkarten sowie Süßigkeiten und Bonbons tauschen. Menschen erfinden eine Währung, wenn sie keine andere Währung haben.

      Vor etwa 2.500 Jahren wurden die ersten Metallmünzen in China und in der heutigen Türkei geprägt. Diese Münzen hatten die gleichen fünf Eigenschaften wie das Warengeld, waren aber zusätzlich auch sehr langlebig.

      In einigen Fällen sind Münzen das einzige, was von ganzen Zivilisationen übrig bleibt. Münzen waren eine objektive und universelle Rechnungseinheit und ermöglichten es den Menschen, Waren in weiten Regionen zu kaufen und zu verkaufen. Münzen funktionierten aber nur, wenn die Leute darauf vertrauten, dass der König oder Kaiser, der sie ausgab, den Metallgehalt richtig bestimmt hatte.

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