Название: Am Trallafitti-Tresen
Автор: Udo Lindenberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783863935092
isbn:
da hinten, zehnte Reihe links
Ich würde denken, na Popstar
woll’n wir doch mal sehen, ob du das bringst
Ich würd’ mich locker wie ein Rocker in den Sessel hängen
und lauschte wie berauscht diesen Infernogesängen
Das einzige Problem, das ich mir vorstellen kann:
Wie verkraftet meine Freundin
so ’n erotisches Programm?
Die Flasche mit dem Kicherwasser
kreist von Mann zu Mann
Ja, die Jungs von der Kapelle
knallen sich tierisch an
Ein letzter Blick in den Spiegel
weil man auf Schönheit nicht gern verzichtet
und dann sagt Controlletti:
„Signore, die Bühne ist angerichtet“
(1976)
Mister Nobody
Morgens, so gegen dreizehn Uhr zehn
werde ich geweckt
und es wird mir ’ne Packung Speiseeis
in den Frühstücksmund gesteckt
Ich freu’ mich und gähn’ noch mal durch
und dann kicher’ ich vor mich hin
denn in der Zeitung steht schon wieder drin
was ich für ein böser Bube bin
Es ist ein Leben wie auf einem Silbertablett
von Kameras umgeben, auf dem Präsentierparkett
und ich denk’ mir, heut’ bleib ich lieber im Bett
Wenn er dann rausgeht, stolpert er über die Fans
die im Hausflur auf ihn warten
Er setzt sich dazu, bemalt Arme und Beine
und verteilt seine Hochglanzkarten
Und in den Kneipen haut man ihm auf die Schulter
so dass sie ihm fast bricht
doch er weiß, wie das gemeint ist
und deshalb weint er nicht
Manchmal träumt er, er wär’ wie früher
ein Mister Nobody
Und er streunt durch die Gegend
und hängt rum in dunklen Cafés
und wilden Separees
Keiner fragt, wer er ist, selbst wenn er dreist
der Serviererin in das Strumpfband beißt
Er wär ein Nobody, ein Mister Nobody
Er fragte sich schon bei mancher Frau
die ihm so unterkam
war es sein Name, der Ruhm, die Kohle
oder war es sein privater Charme?
Und manche große Liebe ergab sich leider nicht
denn hinter all den Postern
sahen sie nie sein echtes Gesicht
Manchmal träumt er, er wär’ wie früher
ein Mister Nobody
Und er streunt durch die Gegend
und hängt rum und schläft im Stadtpark
Keiner fragt, wer er ist, selbst wenn er kühn
sein Lasso nach dem Mond schmeißt
um den runterzuzieh’n
Er wär ein Nobody, ein Mister Nobody
Er hätte sicher nicht ganz so viele Freunde
doch falsche Freunde gibt es sowieso zuviel
Vielleicht nur einen, der total zu ihm hält
mit dem er die Welt auf den Kopf stellt
Er wär ein Nobody, ein Mister Nobody
(1977)
Höllenfahrt
Er steht auf der Bühne
und sie nennen ihn Rock ’n’ Roll-Raubtier
Und er hat ja auch die Leopardenhose an
Was er säuft und schluckt und raucht
wieviel’ Bräute er verbraucht
steht in jeder Zeitung drin
Und heute ist er hier
doch er ist nur so ’ne Art Traum-Dompteur
und das Spot-Light erhitzt ihn sehr
und er gibt ihnen die Peitsche
und sie fressen ihn auf
jeden Tag ein bisschen mehr
Er brannte wie ein Feuerwerk
das glitzert und funkelt und knallt
Zwischen Suff und Drogen ist er abgestürzt
er war erst zweiunddreißig Jahre alt
Im Autobahn-Hotel wacht ein Typ morgens auf
und neben ihm liegt dieser schreckliche Monster-Kater
Und dann geht das Telefon
und die Presse wartet schon
auf ’nen neuen Skandal
oder irgend so ’n Kommerztheater
Sie verkaufen seinen Kopf und seine Gefühle
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