Die ersten Menschen im Mond. Herbert George Wells
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Название: Die ersten Menschen im Mond

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961184033

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СКАЧАТЬ unglaubliche Stoff hergestellt!

      Sonderbar genug wurde er zuletzt durch einen Zufall fertig, als Mr. Cavor es am wenigsten erwartete. Er hatte eine Anzahl Metalle und gewisse andere Dinge miteinander verschmolzen – ich wollte jetzt, ich wüßte die Einzelheiten! – und er beabsichtigte, die Mischung eine Woche in Ruhe zu lassen und sie dann langsam abzukühlen. Wenn er nicht falsch gerechnet hatte, mußte die letzte Entwicklungsstufe in der Kombination erfolgen, wenn das Zeug auf eine Temperatur von 60° Fahrenheit gesunken war. Aber es traf sich, daß ohne Cavors Wissen ein Streit über die Unterhaltung des Feuers im Schmelzofen ausgebrochen war. Gibbs, der vorher dafür gesorgt hatte, hatte plötzlich versucht, es auf den Mann abzuwälzen, der Gärtner gewesen war, und zwar mit der Begründung, Kohle werde gegraben und sei Erde, könne also unmöglich in den Bereich eines Schreiners fallen; der Mann, der Akkordgärtner gewesen war, machte dagegen geltend, Kohle sei ein metallischer oder erzartiger Stoff, ganz abgesehen davon, daß er Koch sei. Aber Spargus bestand darauf, daß Gibbs das Feuern besorgte, zumal er ein Schreiner sei, und Kohle bekanntermaßen fossiles Holz ist. Infolgedessen hörte Gibbs auf, den Schmelzofen nachzufüllen, und niemand tat es, und Cavor war zu sehr in gewissen interessanten Problemen inbetreff einer Cavorit-Flugmaschine versunken (wobei er den Luftwiderstand und ein oder zwei andere Punkte vernachlässigte) um zu merken, daß irgend etwas verkehrt ging. Und die vorzeitige Geburt seiner Erfindung trat ein, als er gerade über das Feld in mein Haus kam, um beim Tee unser Nachmittagsgespräch zu halten.

      Ich erinnere mich des Vorfalls mit äußerster Lebhaftigkeit. Das Wasser kochte und alles war vorbereitet, und das Geräusch seines »Susuhh« hatte mich auf die Veranda hinausgerufen. Seine bewegliche kleine Gestalt stand schwarz gegen den herbstlichen Sonnenuntergang, und rechts erhoben sich die Schornsteine seines Hauses eben über eine glorreich getönte Baumgruppe. Ferner erhoben sich blaß und blau die Wealden Hills, während sich nach links hin geräumig und heiter die neblige Marsch erstreckte. Und dann – –!

      Die Schornsteine ruckten zum Himmel empor, im Flug zu einer Reihe Ziegel zerspritzend, und das Dach und ein Gemisch von Möbeln folgte. Dann holte sie eine riesenhafte weiße Flamme ein. Die Bäume um das Gebäude schwankten und wirbelten und rissen in Stücke, die auf die Flackerglut lossprangen. Meine Ohren schlug ein Donnerschlag, von dem ich auf einer Seite fürs Leben taub geblieben bin, und überall um mich zersprangen die Fenster unbeachtet.

      Ich machte von der Veranda drei Schritte auf Cavors Haus zu, und als ich das tat, kam der Wind.

      Im Nu flatterte mir mein Rockschoß über dem Kopf, und ich rannte in großen Sätzen und Sprüngen und ganz gegen meinen Willen auf ihn zu. Im selben Moment wurde der Entdecker erfaßt, herumgewirbelt, und er flog durch die schreiende Luft. Ich sah einen meiner Schornsteine sechs Schritt von mir zu Boden schlagen, einige zwanzig Fuß springen und so in großen Sätzen auf den Brennpunkt des Aufruhrs zueilen. Cavor flog, mit Füßen und Armen schlagend, wieder herab, rollte eine Strecke weit am Boden hin, arbeitete sich in die Höhe, wurde aufgehoben und mit enormer Geschwindigkeit vorwärts getragen, bis er schließlich zwischen den ringenden, peitschenden Bäumen verschwand, die sich um sein Haus wanden.

      Eine Masse von Rauch und Aschen und ein Block bläulich leuchtenden Stoffes stürmte zum Zenith empor. Ein großes Zaunfragment kam an mir vorbeigesegelt, fiel auf die Kante, schlug zu Boden und kam flach zu liegen, und damit war das Schlimmste vorbei. Die Luftbewegung legte sich rasch, bis sie nur noch ein kräftiger Sturm war, und mir kam noch einmal wieder zum Bewußtsein, daß ich Atem und Füße hatte. Indem ich mich gegen den Wind zurücklehnte, gelang es mir, stehen zu bleiben, und ich konnte zusammensuchen, was mir noch an Verstand blieb.

      In dem Moment hatte sich das ganze Angesicht der Erde verändert. Der ruhige Sonnenuntergang war verschwunden, der Himmel war dunkel vor fegenden Wolken, alles war flachgelegt und schwankte mit dem Sturm. Ich warf einen Blick zurück, um zu sehen, ob mein Haus im großen und ganzen noch stehe, und stolperte dann auf die Bäume zu, unter denen Cavor verschwunden war, und durch deren große, blätternackte Äste die Flammen seines brennenden Hauses leuchteten.

      Ich betrat das Gebüsch, indem ich von einem Baum zum andern flog und mich an sie anklammerte; eine Zeitlang suchte ich ihn vergebens. Dann merkte ich, daß sich mitten in einem Haufen zerknitterter Äste und Zaunwerks, der sich gegen einen Teil seiner Gartenmauer aufgebaut hatte, etwas rührte. Ich suchte dahinzulaufen; aber ehe ich es erreichte, löste sich ein brauner Gegenstand davon los, erhob sich auf zwei schlammbeschmutzten Beinen und hielt zwei hängende, blutende Hände vor sich hin. Von seinem mittleren Teil flatterten ein paar zerfetzte Kleiderreste aus, die vor dem Winde schweben blieben.

      Einen Moment lang erkannte ich diesen Erdklumpen nicht, und dann sah ich, daß es Cavor war, überzogen von dem Schlamm, in den er gerollt war. Er lehnte sich gegen den Wind vornüber und rieb sich den Schmutz aus Augen und Mund.

      Er streckte eine schlammige Handmasse aus und stolperte auf mich zu. Sein Gesicht arbeitete vor Erregung, und fortwährend fielen kleine Erdklumpen davon herab. Er sah so beschädigt und erbärmlich aus wie nur irgendein lebendes Geschöpf, das ich je gesehen hatte, und daher verblüffte mich seine Bemerkung außerordentlich: »Gratulieren Sie mir,« keuchte er, »gratulieren Sie mir!«

      »Ihnen gratulieren?« sagte ich. »Gütiger Himmel! Wozu:«

      »Ich hab's fertig gebracht.«

      » Wahrhaftig. Was zum Teufel hat die Explosion veranlaßt?«

      Ein Windstoß blies seine Worte fort. Ich verstand soviel, daß er sagte, es sei gar keine Explosion. Der Wind wirbelte mich in eine Kollision mit ihm, und wir standen und klammerten uns aneinander.

      »Versuchen Sie, zu meinem Hause zurückzukommen,« brüllte ich ihm ins Ohr. Er hörte mich nicht und rief etwas wie »drei Märtyrer-Wissenschaft«, und auch etwas wie »nicht viel wert«. Zu der Zeit quälte er sich unter dem Eindruck, seine drei Gehilfen seien in dem Wirbelwind umgekommen. Zum Glück war das nicht richtig. Sowie er sich nach meinem Hause auf dem Weg gemacht hatte, waren sie zum Wirtshaus in Lympne gegangen, um die Frage der Schmelzöfen über einer kleinen Erfrischung zu erörtern.

      Ich wiederholte meinen Vorschlag, zu meinem Hause zurückzukehren, und diesmal verstand er. Wir hingen uns Arm in Arm und erreichten schließlich den Schutz dessen, was mir noch von meinem Dache geblieben war. Eine Zeitlang saßen wir in Lehnstühlen und keuchten. Alle Fenster waren zerbrochen, und die leichteren Einrichtungsgegenstände waren in großer Unordnung, aber kein unwiderruflicher Schaden war angerichtet. Zum Glück hatte die Küchentür den Druck darauf ausgehalten, so daß alle meine Tonwaren und Kochmaterialien am Leben geblieben waren. Der Ölofen brannte noch, und ich setzte das Wasser für den Tee von neuem zum Kochen auf. Und als das geschehen war, konnte ich mich um seine Erklärung an Cavor wenden.

      »Ganz in Ordnung,« beharrte er, »ganz in Ordnung. Ich hab's fertig gebracht, und alles stimmt.«

      »Aber,« protestierte ich. »In Ordnung! Keine Scheune kann mehr stehen, kein Zaun, kein Strohdach, nicht im Umkreis von zwanzig Meilen ...«

      »Es stimmt alles – wahrhaftig. Natürlich habe ich den kleinen Aufruhr nicht vorausgesehen. Mein Geist war mit einem andern Problem beschäftigt, und ich vergesse diese praktischen Seitenergebnisse leicht. Aber es ist ganz in Ordnung – –«

      »Mein lieber Herr,« rief ich, »sehen Sie denn nicht, daß Sie für Tausende von Pfund Schaden angerichtet haben?«

      »O, da werf ich mich auf Ihre Verschwiegenheit. Ich bin natürlich kein praktischer Mensch, aber meinen Sie nicht, daß man es als einen Wirbelsturm ansehen wird?«

      »Aber die Explosion – –«

      »Es war keine Explosion. Es ist ganz einfach. Nur, wie gesagt, ich übersehe СКАЧАТЬ