Honoré de Balzac – Gesammelte Werke. Honore de Balzac
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Honoré de Balzac – Gesammelte Werke - Honore de Balzac страница 59

Название: Honoré de Balzac – Gesammelte Werke

Автор: Honore de Balzac

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962815226

isbn:

СКАЧАТЬ in dem­sel­ben Ge­gen­satz zu sei­ner Hal­tung wie sei­ne Ge­dan­ken zu sei­nen Re­den. Aber die gu­ten Bour­geois nah­men die­se fort­wäh­ren­den Wi­der­sprü­che für Ver­le­gen­heit.

      »Er hat so vie­le Ge­schäf­te«, sag­te Ro­guin.

      »Die Ge­schäf­te schei­nen ihm we­nig Ma­nie­ren bei­ge­bracht zu ha­ben«, sag­te Frau Ra­gon zu Cäsa­ri­ne. Ro­guin hör­te die­se Wor­te und leg­te den Fin­ger auf die Lip­pen.

      »Er ist reich, ge­wandt und au­ßer­ge­wöhn­lich zu­ver­läs­sig«, sag­te er und beug­te sich da­bei zu Frau Ra­gon her­ab.

      »Bei sol­chen Ei­gen­schaf­ten kann man ihm schon man­ches zu­gu­te hal­ten«, sag­te Pil­ler­ault zu Ra­gon.

      »Wir wol­len den Ver­trag vor dem Es­sen durch­se­hen,« sag­te Ro­guin, »wir sind jetzt un­ter uns.«

      13

      Frau Ra­gon, Cäsa­ri­ne und Kon­stan­ze hat­ten die Kon­tra­hen­ten, Pil­ler­ault, Ra­gon, Cäsar, Ro­guin und Cla­paron, al­lein ge­las­sen, de­nen Alex­an­der Crot­tat jetzt den Ver­trag vor­las. Cäsar un­ter­zeich­ne­te zu­guns­ten ei­nes Kli­en­ten Ro­gu­ins Schuld­schei­ne über vier­zig­tau­send Fran­ken, wo­für eine Hy­po­thek auf die Ter­rains und sei­ne Fa­brik im Fau­bourg du Tem­ple ein­ge­tra­gen wer­den soll­te; er übergab fer­ner Ro­guin Pil­ler­aults Scheck auf die Bank und ohne Quit­tung zwan­zig­tau­send Fran­ken Wech­sel aus sei­nem Por­te­feuil­le und für hun­dert­vier­zig­tau­send Fran­ken Wech­sel an die Or­der von Cla­paron.

      »Ich brau­che Ih­nen kei­ne Quit­tung dar­über zu ge­ben,« sag­te Cla­paron, »Sie ver­rech­nen sich Ih­rer­seits mit Herrn Ro­guin, wie wir uns un­ser­seits. Die Ver­käu­fer er­hal­ten ihr Geld von ihm, ich ver­pflich­te mich nur dazu, den Rest Ihres An­teils mit die­sen Wech­seln über hun­dert­vier­zig­tau­send Fran­ken zu de­cken.«

      »Das ist in Ord­nung«, sag­te Pil­ler­ault.

      »Dann, mei­ne Her­ren, wol­len wir die Da­men ho­len, man wird nicht warm ohne sie«, sag­te Cla­paron und blick­te Ro­guin an, um zu se­hen, ob sein Scherz nicht zu stark war.

      »Da sind die Da­men ja! Oh, das Fräu­lein ist ge­wiß Ihre Toch­ter«, sag­te Cla­paron, sich ge­ra­de hal­tend, zu Bi­rot­teau. »Ei, Sie sind wirk­lich ein ge­schick­ter Mann. Kei­ne von all den Ro­sen, die Sie de­stil­liert ha­ben, läßt sich mit die­ser ver­glei­chen. Und wahr­schein­lich, weil Sie Ro­sen de­stil­liert ha­ben, ist es Ih­nen …«

      »Ich habe wahr­haf­tig Hun­ger«, un­ter­brach ihn Ro­guin.

      »Also zu Tisch!« sag­te Bi­rot­teau.

      »Wir wer­den vor dem No­tar di­nie­ren«, sag­te Cla­paron und warf sich in die Brust.

      »Sie ha­ben vie­le Ge­schäf­te«, sag­te Pil­ler­ault, der sich mit Ab­sicht ne­ben Cla­paron ge­setzt hat­te.

      »Die Mi­nis­ter?« sag­te Pil­ler­ault, der sich durch­aus über sei­nen Ge­schäfts­teil­ha­ber klar wer­den woll­te.

      »Ge­wiß, ver­ehr­ter Herr, die Mi­nis­ter.«

      »Die Zei­tun­gen ha­ben also doch recht«, sag­te Pil­ler­ault.

      »Da ist mein On­kel glück­lich bei der Po­li­tik an­ge­langt«, sag­te Bi­rot­teau. »Herr Cla­paron läßt ihn sein Süpp­chen ko­chen.«

      »Ach, die­se Zei­tungs­schrei­ber, die­se ver­damm­ten Pos­sen­rei­ßer«, sag­te Cla­paron. »Die­se Zei­tun­gen, lie­ber Herr, ver­der­ben uns al­les; manch­mal sind sie uns ja von Nut­zen, aber sie be­rei­ten mir böse Näch­te, die ich lie­ber an­ders­wie zu­brin­gen möch­te; mit dem Le­sen und Rech­nen müs­sen habe ich mir schon mei­ne Au­gen ver­dor­ben.«

      »Kom­men wir wie­der auf die Mi­nis­ter zu­rück«, sag­te Pil­ler­ault, der auf Ent­hül­lun­gen be­gie­rig war.

      »Die Mi­nis­ter stel­len nur For­de­run­gen im In­ter­es­se der Re­gie­rung. Aber was ich hier esse, das ist ja das rei­ne Am­bro­sia«, sag­te Cla­paron, sich un­ter­bre­chend. »Sol­che So­ßen be­kommt man nur in Bür­ger­häu­sern, nie­mals bei den Schmier­kö­chen …«

      Bei die­sem Wor­te ho­ben sich die Blu­men auf Frau Ra­g­ons Hau­be wie Hör­ner em­por. Cla­paron merk­te, daß er einen un­pas­sen­den Aus­druck ge­braucht hat­te, und ver­bes­ser­te sich.

      »In der großen Bank­welt«, sag­te er, »nennt man Schmier­kö­che die Kü­chen­chefs der vor­neh­men Re­stau­rants, wie Very und die Frères Pro­vençaux. Aber we­der die elen­den Schmier­kö­che noch un­se­re er­fah­rens­ten Koch­künst­ler ser­vie­ren uns kräf­ti­ge So­ßen: bei den einen ist es kla­res Was­ser mit Zitro­nen­saft, bei den an­dern eine che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung.«

      Das Es­sen ver­lief un­ter be­stän­di­gen An­grif­fen Pil­ler­aults, der die­sen Mann zu er­grün­den ver­such­te, aber im­mer ins Lee­re stieß und ihn für einen ge­fähr­li­chen Men­schen hielt.

      »Al­les СКАЧАТЬ