Название: OPERATION ANTARKTIKA
Автор: William Meikle
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Operation X
isbn: 9783958355064
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Der Soldat blickte ihn finster an.
»Da tut sich überhaupt nichts, Cap«, erwiderte er. Er richtete den Strahl der Taschenlampe jetzt auf das dickere Kabel, das in der Wand verschwand. »Wir haben gedacht, der Generator ist vielleicht dazu da, den Strom durch dieses Kabel zu leiten, aber es ist offenbar genau andersherum. Hier ist alles tot und irgendwelcher Saft, der dieses Teil hier antreibt, muss anscheinend von da kommen, wo das Kabel hinführt.«
Auf der anderen Seite der Doppeltür.
»Dann macht euch bereit, Männer«, rief Banks. »Versuchen wir, herauszufinden, was die Penner hier gemacht haben, bevor sie gestorben sind.«
Kapitel 3
Die Doppeltür war nicht verschlossen und ging überraschend leicht auf, auch wenn das Quietschen der Angeln wie eine Sirene durch die Kammer hallte und Banks die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Sein Bauchgefühl drängte ihn unwillkürlich dazu, wegzulaufen. Mit den Jahren hatte er gelernt, darauf zu vertrauen, aber er hatte einen Job zu erledigen und ein Team anzuführen.
»Cally, du bildest die Vorhut. Parker und Wiggins, ihr deckt uns den Rücken. Wir wissen immer noch nicht, was die Deutschen getötet hat, wenn ihr also etwas seht, was sich bewegt, habt ihr meine Erlaubnis, es augenblicklich zu erschießen.«
McCally führte Hughes, Patel und Wilkes in die Dunkelheit hinter der Tür, während Banks und Hynd ihm direkt dahinter folgten.
Man merkte schnell, dass sie in einem langen, geschlossenen Tunnel waren. Es gab auf keiner Seite eine Tür, nur eine dunkle Röhre, die sich noch hinter die Reichweite ihrer Taschenlampen erstreckte. Hier drin war es noch kälter und die Dunkelheit wirkte irgendwie bedrückender. Der Boden stieg leicht an und Banks’ mentaler Kompass sagte ihm, dass sie gerade aufwärts in Richtung des Stückes Eis mit der Kuppel darüber unterwegs waren, das sie von draußen schon gesehen hatten.
Der Korridor bestand aus den gleichen Metallplatten, die sie schon überall in der Einrichtung gesehen hatten und wieder hatte Banks mehr das Gefühl, sich im Inneren eines Bootes zu befinden als in einem unterirdischen Bereich einer Basis im Eis. Die Kosten für den Brennstoff, der hier während des Betriebs alles erwärmt hatte, mussten astronomisch gewesen sein. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, was so wichtig für die Nazis gewesen war, dass es sie zu so einer Geheimnistuerei und solchen Kosten getrieben hatte.
Und das für ein Projekt, das offensichtlich fehlgeschlagen ist.
Er hoffte, die Antwort am Ende dieses Korridors zu finden.
Der Korridor selbst zog sich noch knapp dreißig Meter hin. Es gab keine weiteren Leichen mehr, aber als sie sich einer zweiten Doppeltür näherten, sahen sie Licht, das durch kleine Fenster auf Augenhöhe in den Türen drang. Banks musste keinen Befehl geben; das ganze Squad nahm automatisch die Waffen in die Hand und verstärkte ihre Wachsamkeit. Sie bewegten sich jetzt wie ein Mann auf die Tür zu.
Banks ging voraus, um einen Blick durch die Fenster zu werfen, doch diese waren vereist. Er konnte sie zwar auf seiner Seite freiwischen, aber die Innenseite war danach immer noch zu milchig und undurchsichtig. Dahinter konnte er nur einen größeren dunklen Schatten wahrnehmen, aber nichts, das darauf hinwies, was auf der anderen Seite sein könnte. Er gab den anderen ein Zeichen, leise zu sein, und sie standen sofort still und lauschten, doch alles, was man hören konnte, war der Atem der anderen Teammitglieder. Er winkte McCally nach vorn und gab dem Corporal Deckung, während dieser langsam die Tür aufdrückte.
Erneut zerriss das Quietschen der alten Türangeln die Stille um sie herum. Alle Versuche, unbemerkt zu bleiben, waren damit hinfällig. Banks gab ein Signal und das Squad bewegte sich wie ein Mann durch die Doppeltür.
Ebenso blieben sie fast wie ein Mann stehen, verblüfft über das, was sie nun vor sich sahen.
Sie befanden sich jetzt in einer hohen runden Kammer, die vielleicht fünfzig Meter Durchmesser hatte. Milchig wirkendes Licht drang durch die gewölbte Decke aus Stahlträgern und Glas, die das Licht durch eine dünne Schicht Schnee und Frost hereinließ. Hier entdeckten sie weitere Leichen. Einige Männer, die auf dem Boden lagen, etwa dieselbe Menge Zivilisten in Overalls und uniformierte Luftwaffensoldaten. Wieder schienen alle zu Boden gestürzt zu sein, wo sie gerade gestanden hatten, eingeschlafen und erfroren zu sein. Alles war mit einer Decke aus Frost überzogen. Das einzige Geräusch in der Kammer war jetzt das laute Knirschen, als Banks einen Schritt vorwärts machte. Er zuckte bei dem Klang zusammen und fragte sich, was sie tun würden, wenn einer der toten Männer plötzlich aufwachte.
Über die Hauptattraktion in dem Raum versuchte er gerade nicht nachzudenken. Sie alle hatte zuerst die Augen gar nicht davon abwenden können. Es war eine silberne fliegende Untertasse aus Metall, die in der Mitte der Kammer stand. Sie hatte einen Durchmesser von ungefähr zwanzig Metern und das Einzige, was die enorme Spannweite des glänzenden Metalls unterbrach, war ein großer roter Kreis auf ihrem höchsten Punkt, in dessen Inneren sich ein zwei Meter großes schwarzes Hakenkreuz auf weißem Grund befand.
Die Flugscheibe stand auf dem Boden und erhob sich in der Mitte des Hakenkreuzes zu einer maximalen Höhe von drei Metern. Er entdeckte keine Spur einer Tür oder eines Fensters, keine Möglichkeit hineinzukommen, zumindest erkannte Banks von seiner Position neben der Tür nichts dergleichen.
»Verfluchte Scheiße«, sagte Wiggins leise und Banks wurde bewusst, dass ihm im Moment auch nichts Besseres einfiel, was man hätte hinzufügen können.
Banks brauchte zehn Sekunden, um den Blick von der fliegenden Untertasse abwenden zu können. Sie war unübersehbar, zog den Blick unweigerlich auf sich und ließ einen nicht mehr los. Die silberne Oberfläche schien dem Zahn der Zeit offenbar widerstanden zu haben – der allgegenwärtige Frost war nirgendwo auf der auf Hochglanz polierten Oberfläche zu sehen, die die Stahlträger und das Glasdach darüber auf eine desorientierende, fast hypnotische Art und Weise reflektierte.
Schließlich riss sich Banks von dem Anblick los und betrachtete die restlichen Details in der Kammer.
Eine weitere Reihe hoher Metallcontainer, die sie auch im Generatorraum gesehen hatten, befand sich an der Wand direkt zu seiner Linken. Er nahm an, dass dies der Endpunkt des dickeren Kabels war, aber er konnte sich immer noch nicht vorstellen, was dessen Zweck war oder welche Art von Kraftquelle hier genutzt worden war.
Zu seiner Rechten war offensichtlich der Ingenieurs- oder Laborbereich. Eine Pinnwand aus Kork nahm fast ein Viertel der gesamten Länge der Wand ein und war mit Blaupausen, Diagrammen und Notizen bedeckt. Sechs lange Tische, die aus aufgebockten Holzplatten bestanden, waren mit Büchern, Notizblöcken und Grafiken bedeckt.
Banks sah, dass der Rest seines Squads immer noch fasziniert die fliegende Untertasse betrachtete, er klatschte deshalb zweimal in die Hände und der Lärm hallte wie ein Trommelschlag durch die Kammer.
»Was ist denn mit euch los? Habt ihr etwa noch nie ein beschissenes Nazi-UFO gesehen?«, fragte er. »Parker und Wiggins, findet irgendwas, worin wir den ganzen Papierkram verstauen können. Seid aber vorsichtig, hier drin ist vermutlich alles zerbrechlich.«
»Genauso, wie die Frau vom Sarge«, sagte Wiggins und musste sich dann hastig ducken, um einem Schlag auf den Kopf von Hynd auszuweichen.
»Cally, schau mal, ob du hier den Strom wieder anschalten kannst. Der Rest von euch kommt mit mir«, sagte Banks und betrachtete dann wieder die fliegende Untertasse.
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