Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 14

Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 4 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden (ab 600)

isbn: 9783740931896

isbn:

СКАЧАТЬ ihm zeigte, daß er der einzige und wichtigste Mann der Welt für sie sei, hatte ihm geschmeichelt. Sie war eine anspruchsvolle, aber zugleich auch bequeme Frau, hatte keinen eigenen Willen, ließ alles ihn bestimmen, kannte keinen Widerspruch und keine Kritik. Erst als ihm ihre Krankheit bewußt wurde, dachte er darüber nach, daß er für sie Stärke und Leben bedeutete und sie sich deshalb an ihn klammerte.

      Marcel Dubois war indessen die Puste ausgegangen.

      David tauschte einen langen Blick mit Jürgen, und der nickte, was seine Zustimmung zu diesem Vertrag bedeutete. Sie waren so aufeinander eingespielt, daß sie sich mit Blicken verständigen konnten.

      »Es ist in Ordnung, Marcel«, sagte David. »Dr. Stern wird den Preis mit dir aushandeln. Du weißt ja selbst, wieviel ich investieren muß, um den Betrieb wirtschaftlich zu gestalten.«

      »Eliette verlangt zwei Millionen Abfindung«, jammerte Marcel.

      »Wieso eigentlich? Sie ist schon mit einem anderen Mann liiert und du auch mit einer anderen Frau. Da ist doch eine Trennung im gegenseitigen Einvernehmen angebracht.«

      »So siehst du das, aber Eliette ist hartnäckig.«

      »War sie es auch, die dafür war, mir Julies Krankheit zu verschweigen?« fragte David.

      Marcel zuckte zusammen und wurde blaß.

      »Wir hatten keine Ahnung, daß es so schlimm werden könnte! Es schien alles in Ordnung zu sein, als ihr euch kennenlerntet. Hättest du sie etwa nicht geheiratet, wenn du eine Ahnung gehabt hättest? Du hast sie doch geliebt. Ihr wart wie die Turteltauben.«

      »Irgendwie habe ich mich schon hintergangen gefühlt.«

      »Aber Julie hatte keine Ahnung.«

      »Warum hat sie sich nicht von unserem Hausarzt betreuen lassen während der Schwangerschaft?«

      »Das weiß ich nicht. Sie war überaus sensibel, wahrscheinlich wollte sie sich nicht von einem Mann untersuchen lassen. José war eine sehr gute Gynäkologin und lange mit uns befreundet. Müssen wir jetzt noch darüber reden? Julies Tod hat uns hart getroffen und letztlich auch zu unserer Trennung geführt.«

      Er war unsicher und konnte Davids Blick nicht standhalten. »Warum rührst du das alles auf?« fragte er zittrig.

      »Ich wollte nur endlich Klarheit haben. Ahnst du, welche Ängste ich ausstehe, daß mein Sohn diese Krankheit auch in sich haben könnte? Habt ihr ihn deshalb gemieden, weil ihr auch so etwas denkt?«

      »Wir denken, daß es für ihn besser ist, wenn er nicht hin und her gezogen wird. Es ist auch nicht in deinem Sinne. Julie hat dich förmlich angebetet. Du warst für sie der einzige Mann überhaupt. Sie lebte wahrscheinlich in ständiger Angst, daß du sie verlassen würdest wegen ihrer Krankheit.«

      »Ich hatte großes Mitleid mit ihr, aber ich war ihr niemals untreu.«

      »Sie hat uns mit eurer Heirat vor die Tatsache gestellt. Es war eine Überraschung für uns, aber was hätten wir tun sollen? Du bist immerhin ein Mann, der genau weiß, was er will, also war anzunehmen, daß du auch diese Heirat wolltest.«

      »Ich leugte es nicht, aber es hat mich immer beschäftigt, warum Julie uns nicht vorher bekannt gemacht hat.«

      »Es war so, daß es in unserer Ehe schon lange Unstimmigkeiten und Probleme gab. Julie wollte nicht, daß es bekannt wurde. Ihr seid eine sehr konservative Familie. Aber wozu reden wir jetzt noch darüber? Julie ist tot, ihr kann nichts mehr schaden. Uns wäre auch lieber gewesen, wenn sie gesund alt mit dir geworden wäre. Du wirst bestimmt eine andere Frau finden, mit der du glücklicher werden kannst.«

      »Daran denke ich nicht. Wo ist Eliette jetzt?«

      »In Florida. Sie hat von den Franzosen genug, diesmal muß es ein Amerikaner sein. Wenn ihre Ansprüche nicht wären, könnte ich nur noch froh sein.«

      »Du brauchst nur den richtigen Anwalt«, sagte David sarkastisch.

      Jürgen hatte sich erhoben und trat zu ihnen. »Machen wir jetzt den Vertrag?«

      »Wenn Marcel mit unserem Angebot einverstanden ist?«

      »Wenn der Preis stimmt…«

      »Du kannst ja Vergleiche einholen. Ich brauche nichts zu überstürzen.«

      So gleichmütig seine Stimme auch klang, Marcel wußte, daß er keine Zugeständnisse machen würde.

      Er wußte auch sehr gut, daß er kein besseres Angebot bekommen würde, eher nur schlechtere.

      »Ich denke, daß wir uns einig werden«, sagte er.

      David nickte Jürgen unauffällig zu, es war eigentlich nur ein Wimpernschlag. Er erwartete auch gar nicht, daß Marcel Dubois wenigstens für Bobby einen kleinen Betrag abzweigen würde. Wahrscheinlich dachte er in diesem Augenblick schon gar nicht mehr daran, daß er einen Enkel hatte.

      »Wir sehen uns später noch einmal, ich habe etwas zu erledigen«, sagte David kühl.

      Er ging hinaus. In der Empfangshalle räkelte sich eine mondäne Blondine in einem Sessel und warf ihm einen feurigen Blick zu, den man deuten konnte, wie man wollte. David war nicht beeindruckt. Er ging auf einen schlanken Mann mittleren Alters zu, der ihm voller Spannung entgegenblickte.

      »Wie ist es gelaufen?« fragte er.

      »Er wird unterzeichnen.«

      »Zu Ihren Bedingungen?«

      »Selbstverständlich. Meinen Sie, ich mache Zugeständnisse?«

      »Was er aber erwartet hat.«

      David lächelte spöttisch. »Er hat mich immer unterschätzt. Aber auf Sie wird viel Arbeit warten, Monsieur Lavelle, und Sie wissen, daß ich da keinen Spaß verstehe.«

      »Jetzt wird es mir aber wieder Spaß machen. Ich danke Ihnen, daß Sie mir Ihr Vertrauen schenken.«

      David ging an die Bar und ließ sich einen Campari Soda geben. Er überlegte, ob er zu Hause anrufen sollte, aber sie würden sicher noch beim Mittagessen sein, wie auch in der Firma.

      Jürgen gesellte sich schon zu ihm. Er lächelte breit. »Er hat natürlich unterschrieben, es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen. Aber er konnte es sich auch nicht verkneifen zu fragen, ob es eine neue Frau in deinem Leben gibt.«

      »Ich heiße ja nicht Dubois. Er hat die Frauen gewechselt wie die Hemden. Daß er sich nicht schon früher von Eliette offiziell trennte, war nur, um einen triftigen Grund zu haben, nicht erneut aufs Standesamt geschleppt zu werden.«

      »Du kannst ja richtig boshaft sein«, meinte Jürgen anzüglich.

      »Die Wahrheit klingt manchmal zynisch. Ich werde mich jedenfalls nie wieder dem Druck aussetzen, aus Pietät bei einer Frau zu bleiben.«

      Jürgen warf ihm einen schrägen Blick zu, aber über Davids Schulter hinweg fiel dieser auf eine exotisch wirkende Schöne, die direkt zu ihnen herübersah.

      »Hast du eine Verabredung, Dave?« fragte Jürgen.

      »Nein, СКАЧАТЬ