Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman. Jutta von Kampen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman - Jutta von Kampen страница 21

Название: Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman

Автор: Jutta von Kampen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Bestseller Staffel

isbn: 9783740951443

isbn:

СКАЧАТЬ schön. Dann lege ich mich jetzt ein bißchen hin.«

      »Ja, wollen Sie denn gar nichts essen?«

      »Keinen Appetit! Danke.«

      »Ach, übrigens, der Sohn vom Herrn Professor Buss läßt Ihnen ausrichten daß er heute unverhofft nach München mußte.«

      Da war er wieder, dieser gemeine Schmerz in der Herzgegend.

      Nun war alles klar! Die andere hatte gesiegt! Wenigstens hatte die Abreise jetzt keine große Eile mehr. Heute würde sie H.G.B. nicht begegnen, und morgen…

      Ach, morgen! Wie lange war das noch hin…

      Mit müden Schritten suchte Urte ihr Zimmer auf.

      *

      Veronika stürmte die Straße entlang.

      Fortlaufen! Tante Anni selbst hatte ihr das Stichwort gegeben! Fort!

      Opa Buss fiel ihr zuerst ein. Sie lief wie ein Wiesel. Als sie das komische kleine Haus erreicht hatte, sah sie ein Auto am Straßenrand stehen. Eine Tür war nur angelehnt. Das brachte Veronika auf die Idee, sich in dem Wagen zu verkriechen. Hier würde sie bestimmt keiner suchen! Sie war auf einmal nicht mehr so sicher, ob Opa Buss sie vor der energischen Tante Anni bewahren könnte.

      Sie kauerte sich also in den engen Zwischenraum hinter die vorderen Sitzlehnen und rollte sich zusammen wie ein Igel. Hier fühlte sie sich einigermaßen sicher. Sie atmete auf.

      Nach ein paar Augenblicken stieg jemand in den Wagen. Was jetzt? Veronika war ratlos. Vorsichtig lugte sie über die Lehne und erkannte den Mann sofort. Das war doch der nette Herr, der ihr den Goldhamster geschenkt hatte!

      Sie war sehr erleichtert.

      H.G.B. steckte, ohne das Kind zu bemerken, den Zündschlüssel ein und startete.

      Veronika war sehr froh, daß sie auf diese Weise erst einmal aus Tante Annis Nähe kam! Doch sie war auch vorsichtig genug, sich zunächst noch nicht bemerkbar zu machen.

      Nach einer, wie es dem kleinen Mädchen schien, endlos langen Zeit konnte sie es nicht mehr aushalten. Ihre Beine waren schon eingeschlafen, und es war auch äußerst langweilig, so zusammengekrümmt zu hocken. Also erhob sie sich vorsichtig, um wenigstens aus dem Fenster sehen zu können. Plötzlich zuckte sie heftig zusammen.

      »Ich werde verrückt! Wen haben wir denn da?« Das Auto machte vor Überraschung einen kleinen Schlenker.

      Hans-Günther Buss hatte Ika im Rückspiegel entdeckt und sich kurz umgedreht, weil er an eine Sinnestäuschung glaubte.

      Veronika lächelte verlegen. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut.

      Da sie sich auf der Autobahn befanden, konnte der Mann weder sofort halten noch wenden. Diese Tatsache ermutigte Veronika.

      »Onkel, bist du mir böse?« fragte sie zaghaft.

      »Ich bin so platt, daß ich dir gar nicht böse sein kann – noch nicht! Was hast du dir denn dabei gedacht, hier heimlich einzusteigen? Was meinst du, wie deine Mutti dich jetzt sucht!«

      »Du meinst Urte?« fragte Veronika.

      »Du sagst Urte zu ihr? Modernes kleines Mädchen! Ja, ich meine Urte. Sie wird sich sehr ängstigen.«

      »Fährst du denn nicht wieder zurück?« fragte Veronika, unsicher geworden.

      »Das hatte ich heute eigentlich nicht mehr vor. Was machen wir denn nun?«

      Veronika war im Grunde sehr froh. Morgen würde Tante Anni bestimmt wieder weg sein. Aber Urte mußte natürlich Bescheid wissen! »Onkel, wenn wir aussteigen, kannst du dann nicht telefonieren? Tante Eckstein hat ein Telefon.«

      »Gute Idee! Du bist ein intelligentes Kind«, meinte H.G.B. anerkennend, und Veronika bekam immer mehr Oberwasser. »Onkel, kann ich denn bei dir schlafen?«

      Hans-Günther lachte sie an. »Du darfst! Hoffentlich kommen wir beide klar. Kannst du dich denn schon allein ausziehen und waschen?«

      »Klar, kann ich alles!« Plötzlich fiel ihr der Goldhamster ein. Vor Schreck hielt sie sich die Hand vor den Mund.

      »Was ist?« fragte der Mann erschrocken.

      »Der Goldhamster! Ich habe ihn draußen stehengelassen! Ob er Angst hat allein im Dunkeln?«

      »Du läßt deinen Hamster im Stich, nur weil du Autofahren willst?« fragte H.G.B. vorwurfsvoll.

      Veronika nagte verlegen an ihrer Unterlippe. Sie überlegte krampfhaft, ob sie erzählen sollte, warum sie sich im Auto versteckt hatte. Ihre Vorsicht siegte.

      Nach etwa einer Stunde stiegen sie aus. An der Hand des Mannes ging Veronika durch eine Glastür in eine Halle, die ganz aus Marmor war. Dann fuhren sie mit einem Fahrstuhl und betraten eine Wohnung. Veronika hielt vor Staunen den Atem an. Das Wohnzimmer war riesig und hatte Fenster, die bis zur Erde reichten. Es begann schon zu dunkeln, und tief unter sich sah Veronika viele kleine Lichtpunkte.

      »Als ob da unten Sterne sind!« sagte sie begeistert.

      »Ja, da hast du gar nicht unrecht. Aber jetzt gehst du Hände waschen, und ich werde telefonieren. Dann essen wir zusammen Abendbrot.« H.G.B. schob das Kind ins Badezimmer.

      Er wählte die Nummer des »Oberen Felsenkellers«, aber das Besetztzeichen ertönte. »Pech! Na, hat auch bis nach dem Abendessen Zeit«, murmelte er und begab sich in die Küche.

      Als das kleine Mädchen erschien, hatte er schon ein paar Brote belegt. Er drückte Ika eine Flasche Orangensprudel in die Hand, und sie gingen wieder in den Wohnraum.

      Ika sah interessiert zu, wie der Mann den Tisch deckte.

      »Onkel, hast du denn gar keine Frau? Wohnst du hier ganz allein?« wollte sie wissen.

      »Ja, stell dir nur vor, ganz allein.«

      »Bist du darüber traurig?«

      »Weißt du, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber wenn du mich so fragst – ein kleines Mädchen wie dich möchte ich schon haben.«

      Ika war begeistert. Sie sprang auf und umarmte den Mann. »Au fein! Dann darf ich hierbleiben?«

      Hans-Günther wurde es ganz weich ums Herz, als er die kleinen Ärmchen spürte, die sich um seinen Hals schlangen. Um die Rührung abzuschütteln, fragte er: »Was würde deine Mami dazu sagen? Ich meine Urte?«

      Veronika wurde nachdenklich. Einerseits fühlte sie sich hier sehr sicher, andererseits hatte sie schon Sehnsucht nach Urte.

      »Kannst du Urte nicht auch brauchen?« fragte sie schließlich und machte ein ernstes Gesicht.

      Ebenso ernst fragte der Mann: »Glaubst du denn, daß Urte für immer bei mir bleiben möchte?«

      »Bestimmt! Urte ist immer so traurig. Sie mag gar nicht gern allein sein. Keiner möchte gern allein sein!«

      Veronika СКАЧАТЬ