Die Insel des Dr. Moreau. Herbert George Wells
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Название: Die Insel des Dr. Moreau

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783961184132

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СКАЧАТЬ wollte. Die Aussicht auf eine Reise als einziger Passagier mit diesem zanksüchtigen Trinker war alles andere als verlockend. Ich wandte mich zu Montgomery.

      »Kann Sie nicht aufnehmen!« sagte Montgomerys Gefährte kurzangebunden.

      »Sie können mich nicht aufnehmen!« stammelte ich erschrocken. Er hatte das vierschrötigste und entschlossenste Gesicht, das ich je erblickt hatte.

      »Sehen Sie«, begann ich, indem ich mich zum Kapitän wandte.

      »Über Bord«, sagte der Kapitän. »Dieses Schiff ist nicht länger für Tiere und Kannibalen und Schlimmeres als Tiere. Über Bord gehen Sie, Mr. Hören-Sie-auf. Wenn die Sie nicht haben wollen, dann saufen Sie eben ab. Aber gehen tun Sie! Mit Ihren Freunden. Ich bin mit dieser Satansinsel für alle Ewigkeit fertig, Amen! Ich hab' genug davon.«

      »Aber Montgomery«, wandte ich mich um.

      Er biss sich auf die Unterlippe und wies hoffnungslos mit dem Kopf auf den grauhaarigen Mann neben sich, um seine Ohnmacht anzudeuten.

      »Für Sie werde ich gleich sorgen«, sagte der Kapitän.

      Dann begann ein merkwürdiger Streit im Dreieck. Abwechselnd wandte ich mich vom einen zum andern der drei Leute, erst an den Grauhaarigen, er solle mich an Land lassen, und dann an den Kapitän, er solle mich an Bord behalten. Ich schrie selbst den Matrosen Bitten zu. Montgomery sagte kein Wort; er schüttelte nur den Kopf. »Sie gehen über Bord, sage ich Ihnen«, war der Refrain des Kapitäns ... »Zum Henker mit dem Gesetz! Hier bin ich König.«

      Schließlich, muss ich gestehen, brach mir die Stimme mitten in einem furchtbaren Fluch. Ein Anfall hysterischen Eigensinns schüttelte mich und ich ging nach hinten, wo ich finster ins Nichts starrte.

      Inzwischen kamen die Matrosen mit der Arbeit des Ausschiffens von Gepäck und Käfigen schnell vorwärts. Ein großes Langboot lag an der Leeseite des Schoners, und dahinein wurde die merkwürdige Sammlung von Gütern geschwungen. Noch sah ich die Hilfskräfte von der Insel, die das Gepäck in Empfang nahmen, nicht, denn der Rumpf des Bootes war mir durch den Schiffsbauch verborgen.

      Weder Montgomery noch sein Gefährte nahmen die geringste Notiz von mir, sondern sie halfen den vier oder fünf Matrosen, die Güter zu löschen und gaben Anweisungen. Der Kapitän ging nach vorn und störte mehr, als dass er half. Ich war abwechselnd verzweifelt und zu allem entschlossen. Ein- oder zweimal konnte ich, als ich so dastand und wartete, dem Impuls nicht widerstehen, über meine elende Schwierigkeit zu lachen. Ich fühlte mich um so elender, als ich kein Frühstück gegessen hatte. Hunger und Mangel an Blutkörperchen nehmen einem Mann alle Mannheit. Ich merkte ziemlich klar, dass ich nicht Kraft genug hatte, weder um mich zu widersetzen, wenn der Kapitän mich wirklich vertreiben wollte, noch um mich Montgomery und seinem Gefährten aufzudrängen. So wartete ich passiv auf das Schicksal, und die Arbeit des Ausladens von Montgomerys Besitz in das Boot ging weiter, wie wenn ich nicht vorhanden gewesen wäre.

      Dann war man damit fertig, und ich wurde gegen meinen – allerdings nur schwachen – Widerstand zum Fallreep geschleppt. Selbst da noch bemerkte ich die Seltsamkeit der braunen Gesichter der Leute, die bei Montgomery im Boote waren. Aber das Boot war jetzt vollgeladen und wurde eilig abgestoßen. Ein breiter werdender Spalt grünen Wassers erschien unter mir, und ich drängte mit aller Kraft rückwärts, um nicht kopfüber hinunterzustürzen.

      Die Leute im Boot stießen spöttische Rufe aus, und ich hörte Montgomery auf sie fluchen. Und dann schob der Kapitän mich mit Hilfe des Maats und eines der Matrosen nach hinten zum Heck. Dort war das Rettungsboot der Lady Vain angebunden; es war voll Wasser, hatte keine Ruder und war ganz ohne Vorräte. Ich weigerte mich, hinunterzusteigen, und warf mich in meiner ganzen Länge aufs Deck. Schließlich schwangen sie mich an einem Strick hinunter – denn sie hatten keine Leiter – und schnitten mich los.

      Ich trieb langsam vom Schoner weg. Wie gelähmt beobachtete ich, wie sich alle Hände an die Takelage legten, und langsam aber sicher drehte sich das Schiff in den Wind. Die Segel flatterten und bauchten sich dann aus, als der Wind hineinfaßte. Ich starrte die verwitterten Planken an, die sich steil über mich neigten. Und dann zog der Schoner aus meinem Gesichtskreis fort.

      Ich wandte nicht einmal den Kopf, um ihm zu folgen. Erst konnte ich kaum glauben, was geschehen war. Ich kauerte mich am Boden des Bootes hin und starrte betäubt und leer auf das öde und ölige Meer. Dann wurde mir klar, dass ich wieder in dieser meiner jetzt halb unter Wasser stehenden kleinen Hölle war. Als ich über Bord zurückblickte, sah ich, wie der rothaarige Kapitän mich von Backbord aus verhöhnte; und als ich mich zur Insel wandte, sah ich, dass sich das Langboot bereits dem Ufer näherte.

      Plötzlich wurde mir die Grausamkeit dieser Aussetzung klar. Ich hatte keine Möglichkeit, das Land zu erreichen, wenn ich nicht etwa antrieb. Man muss bedenken, dass ich noch schwach war von der Zeit im Boot; ich war leer und matt, sonst hätte ich mehr Mut gehabt. Nun aber begann ich plötzlich zu schluchzen und zu weinen, wie ich es nicht mehr getan hatte, seit ich ein kleines Kind war. Mir liefen die Tränen das Gesicht herunter. In leidenschaftlicher Verzweiflung schlug ich mit den Fäusten auf das Wasser im Boot und stieß wild gegen den Bordrand. Ich betete laut zu Gott, er möge mich sterben lassen.

      Aber die Insulaner fassten, als sie mich so dahintreiben sahen, Mitleid mit mir. Ich wurde sehr langsam nach Osten getragen, schräg auf die Insel zu, und plötzlich sah ich mit hysterischer Erleichterung das Boot wenden und zu mir zurückfahren. Es war schwer beladen, und als es herankam, konnte ich sehen, dass Montgomerys Gefährte mit dem weißen Haar und den breiten Schultern mit den Hunden und mehreren Packkisten zusammengedrängt im Heck saß. Dieser Mensch starrte mich fest an, ohne sich zu rühren oder zu sprechen. Der Krüppel mit dem schwarzen Gesicht, der neben dem Pumakäfig im Bug kauerte, starrte mich ebenso unbeweglich an. Außerdem waren noch drei Leute vorhanden, seltsame, tierisch aussehende Gesellen, die von den Hetzhunden wild angeknurrt wurden. Montgomery steuerte und brachte das Boot zu mir her; er stand auf und befestigte meine Bootsleine an seiner Ruderpinne, um mich ins Schlepptau zu nehmen – denn es war kein Platz an Bord.

      Ich hatte mich mittlerweile von meiner hysterischen Phase erholt und beantwortete seinen Ruf, als er herankam, ziemlich beherzt. Ich sagte ihm, das Boot sei fast voll, und er reichte mir eine Wasserschaufel. Ich wurde nach hinten geschleudert, als das Seil zwischen den beiden Booten sich spannte. Eine Zeitlang hatte ich mit dem Schöpfen zu tun.

      Erst als ich das Wasser entfernt hatte – das Boot war im übrigen vollständig heil –, hatte ich Muße, mir die Leute im Langboot wieder anzusehen.

      Der weißhaarige Mensch blickte mich noch immer unverwandt an, aber, wie es mir jetzt vorkam, mit dem Ausdruck einiger Besorgnis. Als meine Augen den seinen begegneten, blickte er auf den Hund nieder, der ihm zwischen den Knien saß. Es war, wie ich schon sagte, ein mächtig gebauter Mann mit schöner Stirn und etwas derben Zügen, aber seine Augen zeigten das merkwürdige Überhängen der Haut über die Lider, wie es oft mit den vorrückenden Jahren kommt, und die herabgezogenen Mundwinkel gaben ihm den Ausdruck kampflustiger Entschlossenheit. Er sprach mit Montgomery in zu leisem Ton, als dass ich seine Worte hätte verstehen können. Von ihm wanderten meine Augen zu den drei Bootsleuten: es war eine seltsame Mannschaft. Ich sah nur ihre Gesichter, aber in ihren Gesichtern lag etwas – ich weiß nicht, was –, das mir einen wunderlichen Krampf des Widerwillens verursachte. Ich sah sie fest an, und der Ekel verging nicht, obgleich ich nicht einsah, was ihn veranlasste.

      Es schienen mir braune Menschen zu sein, aber ihre Glieder waren sonderbarerweise in dünnes, schmutziges weißes Zeug gehüllt – bis hinunter zu den Fingern und Füßen. Ich habe Männer nie so eingewickelt gesehen, und Frauen nur im Osten. Sie trugen auch Turbans, und darunter СКАЧАТЬ