Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth Swoboda
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Название: Sophienlust Staffel 14 – Familienroman

Автор: Elisabeth Swoboda

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust Staffel

isbn: 9783740971625

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СКАЧАТЬ Fälle, wo der Mann …«

      »Willst du andeuten, dass ich an unserer Kinderlosigkeit schuld sei?«

      »Nun ja …«

      »Schlag dir das aus dem Kopf.«

      »Bitte, sei nicht gleich zornig. Ich will dich ja nicht beleidigen. Aber du warst doch noch nie beim Arzt. Ich meine, aus diesem Grund …«

      »Das ist nicht notwendig.«

      »Aber wie willst du wissen …« Irene konnte aus Verlegenheit nicht weitersprechen.

      »Soll ich dir einen Beweis dafür liefern, dass ich sehr wohl fähig bin … Ach, zum Kuckuck, lass dieses Thema fallen. Es führt zu nichts.«

      Otmar verließ schnell den Raum, noch bevor Irene weitere Einwände vorbringen konnte.

      *

      Irene ahnte nichts von Otmars Entschluss, ihr heimlich zu folgen. Sie hatte ihm noch nichts von Anselm und ihrer Hoffnung, den Jungen zu sich nehmen zu dürfen, erzählt. Sie hielt sich strikt an Denises Rat, nichts zu überstürzen. Solange Anselms Mutter nicht zurückgekehrt war, konnte keine Entscheidung getroffen werden.

      Es wäre Irene nie in den Sinn gekommen, dass Otmar sich dafür interessieren könnte, wohin sie fuhr. Deshalb achtete sie nicht auf die Autos, die hinter ihr fuhren, und wusste nicht, dass Otmar ihr folgte. Sie fuhr wie immer nach Sophienlust, um Anselm abzuholen und mit ihm zum Tierheim zu wandern.

      Die Fahrt dauerte nicht lange. Bei der Ortstafel von Wildmoos verringerte Irene ihr ohnedies nicht übermäßig schnelles Tempo. Als sie bei der hohen Hecke, die Sophienlust umgab, angelangt war, parkte sie ihren Wagen neben der Straße, stieg aus und ging zu Fuß weiter.

      Otmar hielt sein Auto ebenfalls an, fuhr dann im Rückwärtsgang ein Stück zurück und stellte den Wagen neben einigen Büschen ab. Dann schlich er Irene nach, wobei er sich dicht an die Hecke drückte. Doch dieses Manöver war vollkommen sinnlos, denn Irene drehte sich nicht um. Ohne die geringsten Anzeichen von Nervosität oder schlechtem Gewissen ging sie immer geradeaus, bis sie plötzlich aus seinem Blickfeld entschwand.

      Otmar beschleunigte seine Schritte und lief nun beinahe, bis auch er zu dem großen schmiedeeisernen Tor gelangte, hinter dem Irene verschwunden war. Nun sah er sie wieder. Sie ging unbeirrt die Auffahrt entlang, die zu einem großen weißen Herrenhaus führte, stieg die Freitreppe empor und betrat das Haus.

      Otmar zögerte. Bei dem Park und dem Haus handelte es sich zweifellos um einen Privatbesitz, den zu betreten er sich scheute. Er blieb eine Weile stehen und spähte vorsichtig durch das Gitterwerk des Tores. Von Irene konnte er keine Spur entdecken, dafür erblickte er eine Schar fröhlicher Kinder, die hinter einem riesigen, braunweiß gefleckten Bernhardiner herliefen und sich mit ihm auf dem Rasen balgten. Otmar beobachtete sie etwas sehnsüchtig bei ihrem Spiel. Es ging um einen kleinen roten Ball, dessen Besitzverhältnisse unklar zu sein schienen.

      »Komm, Barri, sei ein braver Hund und gib mir den Ball«, lockte eines der Kinder.

      »Nein, Barri, das ist mein Ball!«

      »Lauf nicht weg!«

      »Hierher, Barri, komm!«

      »Brav, Barri! Bist ein braver Hund!«

      »Nein, der Ball gehört mir!«

      »Lauf, Barri, lauf!«

      Als endlich eines der Kinder den Ball endgültig erobert hatte, war nicht mehr viel davon übrig.

      »Barri hat den Ball ganz zerrissen«, sagte ein trauriges Stimmchen.

      »Mach dir nichts daraus. Er war sowieso schon alt.«

      »Ja, und ganz weich. Er ist nicht mehr ordentlich gesprungen.«

      »Aber er war so schön rot.«

      »Du bekommst einen neuen. Der wird viel schöner sein.«

      Da Otmar fasziniert der Balgerei zugesehen hatte, war ihm Irenes Wiedererscheinen entgangen. Sie war schon fast beim Tor angelangt, als er sie bemerkte. Doch beim Anblick ihres Begleiters stockte ihm der Atem. In seiner Verbohrtheit war er fest überzeugt gewesen, dass sich Irene hier mit einem fremden Mann treffe. Doch das, was er jetzt sah, übertraf seine schlimmsten Befürchtungen. Das ist doch nicht möglich!

      Irene und der Junge kamen, eifrig miteinander plaudernd, auf ihn zu. Noch hatten sie ihn nicht erblickt. Otmar kämpfte mit sich. Es drängte ihn, seinem ersten Impuls nachzugeben, davonzulaufen, heimzufahren und die Sache zu vergessen. Aber genau das konnte er eben nicht. Wenn er so handelte, war er schlicht und einfach ein gewissenloses Ungeheuer.

      Da sah Irene ihn. Sie blieb überrascht stehen. Doch es war Anselm, der ihn jeglicher weiterer Überlegung enthob.

      »Vati!«, rief der Junge. Er eilte auf Otmar zu und umschlang dessen Knie.

      »Aber Anselm!« Irene war dem Jungen rasch gefolgt und zog ihn von Otmar weg. Sie dachte, dass nur der Wunsch, einen Vater zu besitzen, Anselm dazu getrieben habe, sich in dieser Weise auf Otmar zu stürzen. Sie sah sich um. Gott sei Dank, niemand aus Sophienlust hatte den Zwischenfall, der ihr wirklich peinlich war, bemerkt.

      »Otmar! Was tust du hier? Wie kommst du hierher?«, fragte sie.

      »Dasselbe könnte ich dich fragen«, erwiderte er.

      Anselm beobachtete die beiden Erwachsenen mit weit aufgerissenen Augen. Ihre Stimmen klangen so unfreundlich, dass er sich fürchtete.

      »Frag mich nur. Ich habe nichts zu verbergen«, sagte Irene.»Ich komme jeden Tag hierher, um Anselm zu einem Spaziergang abzuholen.«

      »Ja, Vati, das ist wahr«, bestätigte der Junge.

      Irene war ihm dafür jedoch nicht dankbar, sondern warf ihm einen strafenden Blick zu. »Das ist doch nicht dein Vati«, meinte sie dabei.

      »O ja!« Anselm ließ sich nicht beirren. »Du glaubst schon wieder, dass ich schwindle. Aber das stimmt nicht. Ich sage die Wahrheit, nicht wahr, Vati?«

      Otmar brachte nichts weiter als einen krächzenden Ton heraus.

      Irene blickte ihn daraufhin erstaunt an. Sein Gesichtsausdruck erschreckte sie. »Aber …, aber Anselm hat doch gar keinen Vater«, stotterte sie.

      »Ich habe einen Vati. Er steht doch da vor dir.«

      Irene sah von dem einen zum anderen und hatte dabei das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden. Stand sie wirklich hier, mitten in Wildmoos, und erlebte, dass ein kleiner Junge, der nicht ihr Kind war, Otmar allen Ernstes als seinen Vater bezeichnete? Es musste ein Irrtum sein. Otmar konnte sie doch nicht die ganzen Jahre hindurch belogen und ein Doppelleben geführt haben. Aber warum stritt er Anselms Behauptung nicht ab? Warum stand er da und schwieg verbissen?

      Mitten in diese Überlegungen hinein, die durch Irenes Kopf wirbelten, fragte Anselm: »Kommst du mit, Vati? Wir gehen zu Billie.« Dann fügte er unschuldig hinzu: »Kennst du überhaupt Tante Irene, Vati?«

      »Ja, ich kenne sie«, entgegnete Otmar mit schwankender Stimme.

      »Fein, СКАЧАТЬ