Название: Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12)
Автор: Madeleine Puljic
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: PERRY RHODAN-Mission SOL 2
isbn: 9783845351544
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»Sie stimmen«, sagte Blitzer ungerührt. »Der Beweis wurde einst bei der Zerstörung der Galaxis Kohagen-Pasmareix erbracht. Aber für die SOL besteht kein Grund zur Sorge. Selbst wenn unsere Umgebung einen schädlichen Einfluss auf das Ricodin hat, wird das Carit im Rumpf ihn abschirmen.«
Roi Danton gab ein Schnauben von sich, das zwischen Amüsement und Herablassung lag, mit einer Prise Furcht darin. »Die SOL besteht schon seit fast dreihundert Jahren nicht mehr aus Carit. Das Metall hat seine hyperenergetische Komponente verloren und sich in Solonium verwandelt.«
Was, wie Qumisha wusste, trotzdem noch ein Material von phantastischer Widerstandsfähigkeit war, dessen Belastbarkeit weit über alles hinausging, was Menschen fertigen konnten. Aber so gut wie das sechsdimensional aufgeladene Carit aus den Werkstätten der Kosmokraten war es eben nicht.
»Das weiß ich«, beharrte Eroin Blitzer völlig nüchtern. »Bei der Passage durch das Sextadim-Intermitterfeld wird der Rumpf des Hantelschiffs mit Psi-Quanten übersättigt, die ihr als Eiris kennt. Das Solonium wird damit angereichert und verwandelt sich in Carit zurück. Ich habe doch gesagt, ich führe die SOL zu alter Stärke zurück.«
Die SOL wieder mit Carithülle! Das mussten alle Anwesenden erst einmal verarbeiten. Carit war durch konventionelle Waffen nicht zu beschädigen. Wenn die SOL den Transfer überstand, würde sie unzerstörbar sein.
Dieses Wenn war allerdings alles andere als sicher. Eine finstere Ahnung beschlich Tess Qumisha und konkretisierte sich, je mehr hyperphysikalische Formeln sie aus ihrem Gedächtnis hervorkramte.
»Das Carit ist kein Schutz«, widersprach sie leise. »Es ist die Ursache des Problems. Seine sechsdimensionale Strahlung führt zur Zerstörung des Ricodins. Wir müssen das stoppen, oder die SOL explodiert!«
6.
A-Kuatond stand in der Zentrale der Schlachtspitze. Neben ihr wartete Kalphatt Udimor genauso reglos wie sie selbst, bis sie die Ortungsergebnisse fertig studiert hatte. Errirares letzte Gedanken hatten die Wahrheit wiedergegeben: Es gab tatsächlich eine unbekannte Truvaudkolonie im Diulusystem.
Wenn die Truvaud das System genauso feindlich übernommen hatten wie all ihre anderen Siedlungswelten, waren die Kämpfe bereits vorbei. Es verkehrten ausschließlich Sichelschiffe im System und pendelten zwischen der bewohnbaren Welt, die wie ihre Sonne Diulu hieß, und zwei Monden mit Sauerstoffatmosphäre, die um einen benachbarten Planeten ohne Gashülle kreisten. Diulu schien warm auf die Leben tragenden Himmelskörper hinab – eine blaue Riesensonne, die A-Kuatond wehmütig an ihre verlorene Heimat denken ließ.
»Sie ahnen etwas«, stellte ihr Orbiter fest.
A-Kuatond vertraute Udimors Gefühl. Er war neben ihr das einzig lebendige Wesen an Bord, sonst gab es nur Heerscharen zentrifaalähnlicher Roboter, die unterstützende Dienste verrichteten oder im Splitzustand die Teilschiffe steuerten. Sie funktionierten herausragend, doch es fehlte ihnen die Intuition echten Lebens.
Schon wenige Augenblicke nach Udimors Äußerung zeigte sich, dass er recht hatte. In der Ortung zeichnete sich eine Änderung ab: Die Funksendungen wurden weniger, insbesondere die energiestarken, leicht ortbaren Hyperfunksignale. Auch der Raumverkehr ging binnen weniger Minuten drastisch zurück, was auf ein plötzlich verhängtes, weitreichendes Startverbot schließen ließ. Es dauerte nur kurz, bis das System in der Fernortung nicht mehr wahrzunehmen war. Wer sich nicht bereits im System oder seiner unmittelbaren Nähe befand, wäre nicht darauf gekommen, dass es hier Leben gab.
»Geortet haben sie uns nicht«, war A-Kuatond überzeugt. »Wahrscheinlich haben sie bemerkt, dass sie keinen Kontakt mehr zu den anderen Welten bekommen.«
Sie schwieg und beobachtete weiter. Wie schon vor der Schlacht zur Rettung der Skiw drehte Udimor ihr einige Augenfinger zu. Auch er hüllte sich in Stille. Eine Fähigkeit, die sie beide exzellent beherrschten.
Sie regte sich nicht, bis er sie ansprach. »Sie erinnern dich an dein eigenes Volk, nicht wahr?«
A-Kuatond zeigte die Krallen. »Werd nicht frech! Die Zentrifaal hatten nichts gemein mit diesen Barbaren. Wir waren ein hochstehendes Volk und haben ein großes Opfer auf uns genommen. Die Truvaud sind gierige Mörder.«
»Selbstverständlich«, beeilte sich Udimor zu beteuern. »Und dennoch ... Aus weiter Ferne und ohne rechten Sachverstand betrachtet, könnte man meinen, es gäbe Ähnlichkeiten. Zwei expansiv agierende Völker, bei denen der Kampf ein wichtiges kulturelles Fundament ist. Das eine gibt es nicht mehr, das andere bald nicht mehr.« Udimor wandte sich ihr nun ganz zu. »Oder?«
A-Kuatond sah zu ihrem Orbiter hinab und fragte sich wie so oft, ob er ihre Gedanken belauschte – oder ob er nach Jahrzehnten des gemeinsamen Weges einfach so genau wusste, wie sie dachte.
»Natürlich«, antwortete sie. »Alles andere wäre doch ein direkter Verstoß gegen die Anweisungen der Stimme.«
Die Augenfinger vibrierten. Udimor lachte still.
A-Kuatond atmete tief durch und ließ sich ein wenig von der Heiterkeit ihres Orbiters anstecken. Er kannte sie wahrhaftig zu gut.
»Ich glaube daran, dass man durch Kämpfe klüger und stärker wird«, sprach sie aus, was sie im Skiwsystem nur gedacht hatte. »Wer tot ist, kann das nicht mehr. Also: Ja, du hast recht. Es liegt mir nicht, die Letzten ihrer Art zu ernten.«
»Zu dumm«, sagte Udimor, »dass deine Befehle dich genau dazu verpflichten.«
Es war ein Tanz mit vielen schwierigen Schritten, aber sie übten seit Dekaden. »Ganz genau stimmt das nicht«, korrigierte sie. »Ich hatte den Befehl erhalten, alle Truvaud im Skiwsystem zu ernten. Und das habe ich getan.«
»Aber glaubst du nicht«, beharrte Udimor, »dass es BARILS Wille wäre, diesen Truvaud hier dasselbe Schicksal zuteilwerden zu lassen?«
»Wer bin ich«, erwiderte A-Kuatond, »dass ich mir anmaßen könnte, BARILS Willen zu kennen?«
»Ihre Ritterin«, sagte Udimor trocken. »Eine ihrer höchsten Bevollmächtigten in ganz Yahouna.«
»Und verpflichtet mich das nicht in ganz besonderer Weise, ihren Anweisungen nicht vorzugreifen?«
»Ich verstehe«, behauptete ihr Orbiter, und das tat er tatsächlich: Sie wollte dieses Volk nicht ernten. Sie musste lediglich einen vernünftigen Grund finden, sie zu schonen.
»Was ist mit den früheren Bewohnern dieser Welt?«, wandte er sich dem ernsten Aspekt der ganzen Sache zu.
Damit hatte er die wesentliche Frage ausgesprochen. Die Ortungssonden über dem Planeten bewiesen eindeutig, dass die Truvaud nicht die erste Zivilisation waren, die Diulu bevölkerten. Hochauflösende Bilder und Hologramme zeigten ganze Städte voller filigraner Türme und Brücken aus einem irisierenden, weißen Material. Zu großen Teilen waren diese geborsten und eingestürzt.
An den unterschiedlichen Zerstörungsgraden diverser Stellen in den Städten war abzulesen, dass die Verheerung Folge eines Bombardements war. Die Ureinwohner von Diulu waren höchstwahrscheinlich einem Krieg zum Opfer gefallen.
Aber waren die Truvaud die dafür verantwortlichen Gegner? Da war sie nicht sicher. Schließlich gab es auch Spezies, deren Untergruppen sich gegenseitig СКАЧАТЬ