Die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr im Nationalsozialismus. Kyra Sontacki
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СКАЧАТЬ aktuelle Forschungsstand sieht wie folgt aus: Die bisherigen Arbeiten bezüglich der Stadt Mülheim an der Ruhr im Nationalsozialismus gelten den Themen des Widerstands, des Zwangsarbeitersystems und den Opfern des Regimes. In den 1980er Jahren wurde von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die Wanderausstellung „Widerstand und Verfolgung in Mülheim 1933 bis 1945“ installiert, die auch heute noch besucht wird, vor allem von Schulklassen.4 Zudem hat die Stadtverwaltung in den 1990er Jahren drei historische Untersuchungen zu ihrer Stadtgeschichte im Nationalsozialismus in Auftrag gegeben, die die Themen Zeitzeugenberichte, Zwangsarbeit und das jüdische Leben in Mülheim an der Ruhr reflektieren.5 Auch die Mülheimer Stolperstein-Initiative hat bereits viele Schicksale nationalsozialistischer Opfer aufgearbeitet, hauptsächlich von ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, welche die größte Opfergruppe des Nationalsozialismus darstellen. Es wurden in Mülheim an der Ruhr jedoch auch Stolpersteine für andere Gruppen von verfolgten Personen verlegt, beispielsweise für Zeuginnen und Zeugen Jehovas oder Opfer der Euthanasie, die sich gegen Menschen mit Behinderung richtete.6

      Um die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr im Nationalsozialismus nun gesondert zu betrachten, gliedert sich die vorliegende Arbeit in fünf inhaltliche Kapitel. Es erfolgt zuerst ein kurzer Überblick über die historische Entwicklung der Stadt Mülheim an der Ruhr in der Zeit des Nationalsozialismus (Kapitel 2).

      Danach werden die dienstlichen Werdegänge der Mülheimer Oberbürgermeister der Jahre 1933 bis 1945 betrachtet und verglichen, da das Amt des Oberbürgermeisters als Spitze der Stadtverwaltung von besonderem Interesse ist (Kapitel 3).

      Im Anschluss werden die Aufgabengebiete sowie Veränderungen der Aufgaben und betreffende Gesetzesänderungen von einzelnen, ausgewählten Ämtern der Stadtverwaltung näher beleuchtet. Es handelt sich um die Feuerwehr (Kapitel 4), das Schulamt (Kapitel 5) und die Stadtkasse (Kapitel 6). Die Betrachtung der einzelnen Ämter wird jeweils um eine detaillierte Dienstbiografie einer Person ergänzt, die früher dort beschäftigt war.

      Die Arbeit schließt mit einem Fazit (Kapitel 7) ab, in dem die Ergebnisse in Hinblick auf das Forschungsinteresse zusammengefasst werden.

      Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die Geschichte der Stadt Mülheim an der Ruhr und ihrer Verwaltung zu Zeiten des Nationalsozialismus gegeben.

      Um die lokalhistorischen Ereignisse besser einordnen zu können, werden zuerst die gesamtdeutschen Vorgänge kurz dargestellt.