Five Nights at Freddy's. Scott Cawthon
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Название: Five Nights at Freddy's

Автор: Scott Cawthon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Five Nights at Freddy's

isbn: 9783736798946

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СКАЧАТЬ Urlaub in Myrtle Beach. Ist echt cool. Überall Minigolf und Spielhallen.

      Neid, tippte Oswald und meinte es auch so. Ein Strand mit Spielhallen und Minigolf klang wirklich super.

      Schade, dass du nicht hier bist, schrieb Ben.

      Ja, schade.

      Wie läuft dein Sommer?

      Okay, tippte Oswald. Er war kurz versucht, seinen Sommer besser klingen zu lassen, als er war, aber Ben hatte er noch nie anlügen können. War viel in der Bücherei und hab in Jeff’s Pizza gegessen.

      Das ist alles?

      Im Vergleich mit einem Familienausflug an den Strand klang es tatsächlich kläglich. Er schrieb: So ziemlich, ja.

      Tut mir leid, tippte Ben. Und dann: Der Pizzaladen ist gruselig.

      Sie chatteten noch eine Weile, und obgleich Oswald sich freute, von Ben zu hören, stimmte es ihn auch traurig, dass sein Freund so weit weg war und ohne ihn so viel Spaß hatte.

      Es war Montagmorgen, und Oswald hatte schlechte Laune. Da halfen nicht einmal Mutters Pfannkuchen. Im Auto drehte sein Vater das Radio zu laut auf. Es war irgendein dämlicher Song über einen Traktor. Oswald stellte ihn leiser.

      „Hey, der Fahrer bestimmt die Musik. Das weißt du“, mahnte sein Vater. Dann drehte er den fürchterlichen Song noch lauter als vorher.

      „Das ist ganz schlechte Musik“, entgegnete Oswald. „Ich versuche nur, dich vor dir selbst zu schützen.“

      „Also ich mag diese Songs aus den Videospielen, die du dir anhörst, auch nicht“, meinte sein Vater. „Aber ich platze trotzdem nicht einfach in dein Zimmer und stell sie aus.“

      „Stimmt“, meinte Oswald. „Aber ich zwinge dich auch nicht dazu, sie dir anzuhören.“

      Sein Vater drehte das Radio leiser. „Was ist los, mein Sohn? Was nervt dich. Es geht doch nicht nur darum, dass ich Countrymusik mag.“

      Oswald hatte eigentlich keine Lust zu reden, aber er musste es wohl tun. Und als er den Mund aufmachte, überraschte es ihn selbst, dass ein ganzer Schwall an Unzufriedenheiten aus ihm herausschoss wie Lava aus einem Vulkan. „Ich bin es leid, dass jeder Tag genau gleich ist. Ben hat gestern mit mir gechattet. Er ist in Myrtle Beach und hat echt viel Spaß. Er wollte wissen, was ich so mache, und ich habe ihm gesagt, dass ich jeden Tag in der Bücherei bin und in Jeff’s Pizza esse, und weißt du, was er zurückgeschrieben hat? ‚Sorry‘ und ‚Der Pizzaladen ist gruselig‘.“

      Sein Vater seufzte. „Es tut mir leid, dass wir nicht in Urlaub fahren und einfach Spaß haben können, Oz. Was das Geld angeht, sind die Zeiten im Moment hart. Es tut mir leid, dass du darunter leiden musst. Du bist ein Kind. Du solltest dir keine Sorgen um Geld machen müssen. Ich hoffe, dass man mir im Herbst eine Vollzeitstelle gibt. Das würde viel helfen, und wenn ich zum Leiter der Feinkostabteilung befördert werde, gibt es noch einen Dollar fünfzig mehr pro Stunde.“

      Oswald wusste, er sollte eigentlich nicht sagen, was er sagen wollte, aber er tat es trotzdem. „Bens Vater hat einen Job bekommen, in dem er sogar mehr verdient als früher in der Fabrik.“

      Sein Vater umfasste das Steuerrad fester. „Ja, und Bens Vater musste 500 Meilen weit wegziehen, um diesen Job zu bekommen.“ Seine Stimme klang gepresst, und Oswald sah, dass seine Kiefermuskeln angespannt waren. „Deine Mutter und ich haben viel darüber geredet, aber wir haben uns entschlossen, nicht umzuziehen, und zwar, weil deine Großmutter hier lebt und hin und wieder Hilfe braucht. Hier ist unser Zuhause, mein Junge, und die Dinge sind nicht perfekt, aber wir müssen das Beste daraus machen.“

      Oswald spürte, dass er, wenn er seiner schlechten Laune weiter freien Lauf ließ, Stubenarrest riskierte. Aber warum bekamen manche Leute nur das Beste vom Besten, während sich andere mit der Bücherei und billiger Pizza zufriedengeben mussten? „Du schubst mich jeden Tag wie Müll aus dem Auto. Wenn das das Beste ist, dann möchte ich nicht sehen, was das Schlimmste ist!“

      „Findest du das nicht ein bisschen zu theatralisch …?“

      Oswald wartete nicht ab, um sich die Worte seines Vaters bis zu Ende anzuhören. Er sprang aus dem Wagen und knallte die Tür hinter sich zu.

      Sein Vater brauste davon und war wahrscheinlich erst einmal froh, ihn los zu sein.

      Wie er vermutet hatte, war das Buch, das er lesen wollte, immer noch nicht zurückgegeben worden. Er blätterte ein paar Zeitschriften durch – mit exotischen Tieren aus dem Dschungel, die ihm normalerweise gefielen, aber heute halfen auch die nicht. Als ein Computerplatz frei wurde, nahm er seine Kopfhörer und sah sich ein paar YouTube-Videos an, aber heute war ihm einfach nicht zum Lachen zumute.

      Mittags saß er dann mit seinem Stück Margherita und seiner Limo in Jeff’s Pizza. Jeden Tag eine Margherita. Wenn sein Vater nicht so geizig wäre, würde er ihm einen Dollar mehr geben, damit er sich wenigstens noch eine Beilage kaufen konnte. Aber nein, es musste die billigste Pizza sein, die zu bekommen war. Sicher, das Geld war knapp, aber würde ein Dollar mehr pro Tag ihren Ruin bedeuten?

      Als Oswald sich umsah, wurde ihm klar, dass Ben recht hatte. Jeff’s Pizza war tatsächlich gruselig. Da waren die schattenhaft erkennbaren und überstrichenen Figuren an den Wänden zu erahnen, und es gab das staubige, verlassene Bällebad. Und wenn er recht darüber nachdachte, war auch Jeff irgendwie gruselig. Er sah aus, als sei er hundert, war allerdings wahrscheinlich gerade mal dreißig. Aber mit diesen blutunterlaufenen Augen mit den schweren Lidern, der fleckigen Schürze, seiner langsamen Sprechweise und den entsprechenden Bewegungen wirkte er wie ein Zombie-Pizza-Bäcker.

      Oswald dachte über den Streit mit seinem Vater am Morgen nach. Bald würde Vater ihm schreiben, dass er nach draußen zum Auto kommen solle. Heute würde es mal anders laufen. Heute würde Vater hereinkommen müssen, um ihn zu suchen.

      Es gab einen perfekten Platz, um sich zu verstecken.

      Oswald würde in das Bällebad steigen.

      Die Bällegrube war tatsächlich ziemlich eklig. Offensichtlich seit Jahren unberührt, waren die Plastikkugeln mit grauem, fusseligem Staub überzogen. Aber sich dort zu verstecken, würde ein toller Streich sein. Sein Vater, der ihn wie die Wäsche für die Reinigung ablieferte und wieder einsammelte, würde tatsächlich aus dem Auto steigen und sich zur Abwechslung mal etwas bemühen müssen. Und Oswald würde es ihm nicht leicht machen.

      Oswald zog die Schuhe aus. Sicher, das Bällebad war ekelhaft, aber dort hineinzusteigen wäre zumindest für heute mal eine Abwechslung.

      Er kletterte in die Grube und spürte, wie die Bälle auseinanderrutschten, um ihm Platz zu machen. Er bewegte Arme und Beine. Es war ein bisschen wie beim Schwimmen, wenn man denn in trockenen Plastikkugeln schwimmen konnte. Bald berührten seine Füße den Boden der Grube. Einige der Bälle waren irgendwie klebrig, aber Oswald versuchte, nicht darüber nachzudenken warum. Wenn er seinen Vater reinlegen wollte, musste er vollkommen untertauchen.

      Er holte tief Luft, als wolle er in einen Pool springen und ließ sich auf die Knie sinken. Nun war er bis zum Hals verschwunden. Er drehte sich um, bis er auf dem Boden der Grube saß. Sein Kopf verschwand ebenfalls zwischen den Bällen. Sie ließen ihm genug Platz, um zu atmen, aber es war dunkel und eng. Und es stank nach Staub und Schimmel.

      „Bindehautentzündung“, hörte er seine Mutter sagen. „Du wirst eine Bindehautentzündung bekommen.“

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