Название: Internetlinguistik
Автор: Konstanze Marx
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: narr studienbücher
isbn: 9783823302360
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Sie möchten eine Hausarbeit zum Thema „Das Naddel-Prinzip – Schluss per SMS. Sprachliche Strategien zum Beenden von Beziehungen über Kurzbotschaften“ schreiben. Bei Ihrer Recherche im Internet haben Sie zwar zahlreiche Berichte über das Phänomen gefunden, aber nur einen sprachlichen Beleg, der von Nadja Abdel Farrag stammt: „Ich habe dich gern, aber ich habe es mir noch mal überlegt. Es geht nicht. Ich wünsche dir alles Gute“. Gestalten Sie einen Flyer, um Personen zu finden, die Erfahrungen mit diesem Thema gemacht haben und bereit sind, sprachliche Belege zur Verfügung zu stellen.
1.5 In der Bibliographie soll es dann so aussehen
1.5.1 Die Online-Publikation im Literaturverzeichnis
Es gibt diverse Möglichkeiten, ein Literaturverzeichnis zu erstellen. Manche nutzen eine Software wie Zotero, Citavi, EndNote oder Mendeley. Andere erstellen das Literaturverzeichnis „per Hand“ oftmals erst im Anschluss an den kreativen Schreibprozess. Früher oder später steht jedoch jede*r einem Problem gegenüber: In welcher Form sind Internetquellen ins Literaturverzeichnis aufzunehmen?
Zumeist führen die heterogene Beschaffenheit der Quellen und der vermeintliche Mangel an Standards dazu, dass jede*r Schreiber*in individuelle Lösungen für die Aufnahme in das Literaturverzeichnis findet. Runkehl/Siever (2000: 640) sprechen gar von einem „Ratespiel“ und setzen mit ihrem „Electronic StyleGuide“ Maßstäbe.
Ziel dieses Abschnitts ist es, Probleme, die sich beim Zitieren von Internetquellen ergeben können, zu beschreiben und Muster für Einträge ins Literaturverzeichnis vorzuschlagen. Dabei orientieren wir uns im Wesentlichen an den Vorgaben von Jens Runkehl und Torsten Siever und nehmen dort Anpassungen vor, wo es die technologische Entwicklung in der vergangenen Dekade notwendig macht.
Welche Angaben muss ein bibliographischer Eintrag für Online-Publikationen enthalten?
Als obligatorische Bestandteile eines jeden Eintrags in das Literaturverzeichnis einer wissenschaftlichen Arbeit kennen wir bisher
bei Monographien: Autor*in(nen)-Name(n), Erscheinungsjahr, Titel der Publikation, Verlagsort und Verlag;
bei Zeitschriftenartikeln: Autor*in(nen)-Name(n), Erscheinungsjahr, Titel des Aufsatzes, Titel der Zeitschrift, Jahrgang/Ausgabennummer, Seitenzahlen;
bei Sammelbänden: Autor*in(nen)-Name(n), Erscheinungsjahr, Titel des Beitrags, Herausgeber*in(nen)-Name(n), Verweis auf Herausgeberschaft (Hrsg./Hg./Hgg./ed./eds.), Erscheinungsjahr, Titel des Sammelbandes, Verlagsort, Verlag, Seitenzahlen.
Diese Angaben müssen um Informationen ergänzt werden, die der Plattform, auf der sie erscheinen, gerecht werden. Bibliographische Einträge sollten im WWW mühelos auffindbar und überprüfbar und so konstituiert sein, dass sie leicht verständlich und dennoch nicht überfrachtet erscheinen (siehe die fünf Prinzipien von Walker/Taylor 1998, zitiert und kommentiert bei Runkehl/Siever 32001: 44 f.).
Generell kann gesagt werden, dass auf Verweise wie „online verfügbar (unter)“, „Online-Publikation“, „unter“, „im WWW erhältlich“ usw. innerhalb der bibliographischen Angabe verzichtet werden kann, weil allein durch das Aufführen eines URLs augenscheinlich wird, dass der Text online verfügbar ist (oder war).
In der einen oder anderen Veröffentlichung kann man analog zu den bibliographischen Einträgen von Zeitschriftenartikeln ein „In“ vor der URL-Angabe lesen. Genaugenommen ist das jedoch unpassend, weil niemand etwas in einer Webseite liest, sondern eher auf. Um hier Verwirrung zu vermeiden, empfehlen wir, bei bibliographischen Angaben von im Netz veröffentlichter Literatur sowohl auf das „In:“ als auch auf das „Auf:“ vor der URL zu verzichten. Online veröffentlichte Zeitschriften, wie linguistik.online oder das Journal für Medienlinguistik (jfml) sind aber korrekt mit „In:“ bibliographiert.
Wir betrachten nun die Publikationsformen, die uns im Web begegnen, und prüfen jeweils inwieweit die obigen Parameter identifiziert werden können.
GooglebooksBlickt man der bitteren studienalltagspraktischen Wahrheit ins Auge, muss man sich wohl eingestehen, dass viele Studierende den Gang in die Bibliothek als vermeidbar erachten, seitdem Google dazu übergegangen ist, partielle Scans von Büchern im Web zu veröffentlichen. Oftmals kann man anhand des Inhaltsverzeichnisses abschätzen, ob die Publikation relevant für die eigene Fragestellung ist. Sollte das der Fall sein, empfehlen wir dringend, sich nicht mit der von Google vorgenommenen Auswahl an Textabschnitten zufriedenzugeben. Nehmen Sie das Buch stattdessen in die Hand, blättern Sie darin und entscheiden Sie selbst, ob es nicht andere/weitere wichtige Stellen darin gibt, die beachtet und ggfs. auch zitiert werden müssen. Entsprechend verfahren Sie bei der Aufnahme in das Literaturverzeichnis auf die oben angegebene herkömmliche Weise, denn ein bei Googlebooks gescanntes Buch ist keine Online-Publikation.
Monographien/E-BooksInzwischen ist es häufig so, dass wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten wie Dissertationen oder Habilitationen eine mit dem Verlag vereinbarte Zeit (meist zwei Jahre) nach der Buchpublikation als Online-Publikation erscheinen oder gar nicht mehr in Buchform publiziert, sondern direkt ins Web gestellt werden. Auch Neuauflagen können in Form von Online-Publikationen erscheinen.
Bücher, die Jahre nach ihrem Erscheinen unverändert als E-Book im Web veröffentlicht werden, sollten wie eine herkömmliche Buchpublikation ins Literaturverzeichnis übernommen und bestenfalls um die DOI-Angabe (mindestens aber um den URL) ergänzt СКАЧАТЬ