Der Kettenträger. James Fenimore Cooper
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Название: Der Kettenträger

Автор: James Fenimore Cooper

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849626334

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СКАЧАТЬ wie sie sie vorgebracht hatte. Der Name Bayard war wohlbekannt unter uns, denn er gehörte einer Familie an, von welcher verschiedene Zweige über die mittleren Staaten südlich bis Delaware verbreitet waren; aber ich kannte nicht Ein Individuum persönlich. Was konnte denn nun meine Rückkehr für einen Einfluß haben auf das Lächeln oder das Stirnrunzeln irgend eines Mitglieds der Familie dieses Namens? Es war natürlich, daß ich, nachdem ich ein paar Minuten über dem Gegenstande gebrütet, gegen meine Begleiterin einige meiner Gedanken über die Sache äußerte.

      »Was konnte die alte Frau meinen, Kate,« begann ich plötzlich, »wenn sie sagte, es werde jetzt leichte und vergnügte Herzen bei den Bayards geben?«

      »Die arme Mrs. Light ist eine große Schwätzerin, Mordaunt, und es ist die Frage, ob sie selbst bei der Hälfte dessen, was sie schwatzt, weiß, was sie damit sagen will. Alles, was wir von den Bayards kennen, ist die Familie auf den Hickories (Hagebuchen), und mit dieser ist, wie Du ohne Zweifel schon gehört hast, meine Mutter schon lange sehr vertraut.«

      »Davon habe ich Nichts gehört, Kind. Alles was ich weiß, ist das: daß es einen Sitz gibt, die Hickories genannt, einige Meilen weiter hinauf am Fluß; und daß er einem Zweige der Bayards gehört; aber von vertrauter Bekanntschaft mit diesen ist mir nie Etwas zu Ohren gekommen. Im Gegentheil, ich erinnere mich, gehört zu haben, daß einmal ein Prozeß geführt worden zwischen unserem Großvater Mordaunt und einem alten Bayard; und ich glaubte, wir seyen einander von den Eltern her so zu sagen, entfremdet.«

      »Das ist ganz vergessen, und meine Mutter sagt, es habe seinen Grund lediglich in einem Irrthum gehabt. Wir sind jetzt ausgemachte Freunde.«

      »Gewiß, es freut mich sehr, das zu hören; denn da es jetzt Friede ist, laßt uns Frieden halten; obwohl alte Feinde nicht leicht ausgemachte Freunde zu werden pflegen.«

      »Aber wir waren – das heißt mein Großvater war nie der Feind von irgend Jemand; und die ganze Sache ward freundschaftlich beigelegt, ehe er nach Europa ging, um den unseligen Besuch bei Sir Harry Bulstrode zu machen. Nein – nein – meine Mutter wird es Dir sagen, Mordaunt, daß die Littlepages und die Bayards einander jetzt als ausgemachte Freunde ansehen.«

      Kate sprach mit solchem Eifer, daß ich veranlaßt ward, einen prüfenden Blick auf sie zu werfen. Das Gesicht des Mädchens war roth, und ich glaube, sie war sich dessen insgeheim bewußt, denn sie wandte es von mir ab, wie wenn sie nach einem Gegenstand auf der entgegengesetzten Seite schaute, wodurch sie mir unmöglich machte, viel davon zu sehen.

      »Ich bin sehr erfreut, das Alles zu erfahren,« antwortete ich etwas trocken. »Da ich ein Littlepage bin, wäre es verdrießlich und ungeschickt gewesen, wenn ich, bei einer zufälligen Begegnung mit Einem von der Familie Bayard, Nichts davon gewußt hätte. Begreift der geschlossene Friede Alle des Namens in sich, oder nur die von den Hickories?« Kate lachte; dann sagte sie, es freue sie, mir erklären zu können, daß ich mich als Freund von Allen des Namens betrachten dürfe, ganz besonders aber von denjenigen des Namens, welche auf den Hickories hausen.

      »Und wie Viele sind es denn wohl von dieser ganz besonders friedlichgesinnten Gattung? – sechs, oder ein Dutzend oder zwanzig?«

      »Nur vier; und so werden Deine zärtlichen Gefühle nicht allzusehr in Anspruch genommen und besteuert werden. Dein Herz hat, hoffe ich, Raum für vier weitere Freunde?«

      »Für tausend, wenn ich sie finden kann, meine Liebe. Ich kann so viele Freunde annehmen, als Dir beliebt, aber für Andere habe ich keinen Platz. Alle andern Nischen sind besetzt.«

      »Besetzt! – Ich hoffe, das ist nicht wahr, Mordaunt. Ein Platz wenigstens ist noch leer!«

      »Wahr! ich hatte vergessen, daß Ein Platz für den Bruder vorbehalten bleiben muß, den Du mir einst geben wirst. Nun, nenne ihn mir nur, sobald Du Lust hast; ich werde bereit seyn, ihn zu lieben, Kind.«

      »Ich werde vielleicht nie einen so gewichtigen Wechsel auf Deine Gefühle ziehen. Anneke hat Dir schon einen Bruder gegeben, und zwar einen trefflichen, und das sollte einen vernünftigen und billigen Mann befriedigen.«

      »Ja, so sprecht Ihr jungen Frauenzimmer zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren Alle, aber gewöhnlich ändert Ihr am Ende Euren Sinn. Je eher Du mir daher sagst, wer der junge Mann ist, desto eher werde ich anfangen, ihn zu lieben – ist es etwa Einer von diesen Bayards? – ein Ritter ohne Furcht und Tadel?«

      Kate hatte für gewöhnlich eine sehr blühende Gesichtsfarbe; aber wie ich jetzt mein Auge fragend auf sie heftete, mehr aus Schalkhaftigkeit jedoch, als in der Erwartung, etwas Neues zu erfahren, sah ich die Rosen auf ihren Wangen sich bis über die Schläfe ausbreiten. Der kleine Biberhut, den sie trug, und der ihr ganz erstaunlich gut stand, reichte nicht hin, dies heftige Erröthen zu verdecken, und ich begann jetzt wirklich zu vermuthen, einen empfindlichen Punkt ihres Herzens getroffen zu haben. Aber meine Schwester war ein Mädchen von Geist und Besonnenheit, und so wenig es kostete, sie erröthen zu machen, war es doch gar nicht leicht, sie aus der Fassung zu bringen.

      »Ich hoffe, Euer neuer Bruder, Mordaunt, falls je eine solche Person auftreten sollte, wird ein achtbarer Mann seyn, wenn auch nicht gerade ein Mann ohne allen Tadel,« antwortete sie. »Aber wenn es einen Tom Bayard gibt, so gibt es auch eine Pris Bayard, seine Schwester.«

      »So – so – das ist mir in der That Alles ganz neu! Was den Mr. Thomas Bayard betrifft, so will ich über ihn keine Fragen thun, da mein Interesse an seiner Person, soweit ein solches stattfinden sollte, ganz und gar ex officio ist, wie man sagen könnte, und eine Sache, die sich von selbst versteht; aber Ihr werdet mich entschuldigen, wenn ich einige Neugier verrathe in Betreff der Miß Priscilla Bayard, einer Lady, die ich, wie Ihr bedenken müßt, nie gesehen habe.«

      Mein Auge ruhte die ganze Zeit auf Kate, und ich glaubte zu bemerken, daß sie vergnügt aussah, obwohl sie noch etwas befangen war.

      »Fragt, was Ihr wollt, mein Bruder; Priscilla Bayard kann eine sehr genaue Prüfung wohl aushalten.«

      »Nun denn, erstens: hat die alte Klatscherin auf Miß Priscilla angespielt, wenn sie sagte, es werde bei den Bayards leichte und vergnügte Herzen geben?«

      »Ha, ich kann nicht einstehen für die Einbildungen der armen Mrs. Light. Stellt Eure Fragen in einer anderen Form.«

      »Besteht ein sehr vertrautes Verhältniß zwischen den Leuten vom Bush und denen von den Hickories?«

      »Ein sehr vertrautes; wir haben sie ausnehmend gern, und sie, glaube ich, uns auch.«

      »Erstreckt sich diese Freundschaft auf die jungen Leute, oder beschränkt sie sich auf die alten?«

      »Das ist ziemlich persönlich,« sagte Kate lachend, »da ich zufällig das Einzige von jungen Leuten auf dem ›Bush‹ bin, welches besagte Freundschaft hegen kann. Da jedoch Nichts daran ist, dessen man sich zu schämen hätte, sondern im Gegentheil viel, worauf man stolz seyn darf, will ich Euch antworten: sie schließt alle Alter und Geschlechter ein; Alle, mit Einem Wort, außer Euch.«

      »Und Ihr habt den alten Mr. Bayard gern?«

      »Ganz СКАЧАТЬ