Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von Deyen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 9 – Familienroman - Stephanie von Deyen страница 8

Название: Mami Staffel 9 – Familienroman

Автор: Stephanie von Deyen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740946593

isbn:

СКАЧАТЬ hinterher. So konnte sie auch nicht hören, daß Rolfs Stimme auf einmal merklich schärfer klang.

      Wupp, saß Sara auf dem Pferdchen und murrte: »Au! Sie haben mich gezwickt, Herr Berger. Ins Bein.«

      »Das habe ich nicht. Du hast dich am Streigbügel gestoßen, Sara. Im übrigen möchte ich, daß du mich Rolf nennst. Die Leute sollen nicht denken, daß wir uns fremd sind.«

      Er führte Robby am Halfter. Brav parierte das kleine weiße Pferd.

      »Wir sind uns aber fremd!« echote Sara.

      »Unsinn. In Zukunft werden wir uns auch oft sehen. Ich möchte deine Mutter besuchen und sie ab und zu einladen… nun, und wir können Ausflüge machen. Also, Kleine, du kannst mich auch ruhig duzen.«

      »Ich soll Rolf und du sagen?« Sara betrachtete ihn zögernd.

      »Natürlich.«

      »Bist du in Mami verknallt?«

      »Sei nicht so vorlaut!« regte sich Rolf Berger auf. »Sagen wir mal so… sie ist eine ganz besondere Person, deine Mutter, und ich möchte sie nicht mehr aus den Augen verlieren.«

      »Mami ist wirklich super!« pflichtete ihm Sara bei. Ausnahmsweise war sie einmal voll und ganz seiner Meinung. »Ich hab’ sie sooo lieb. Manchmal ist sie traurig, wenn sie an meinen Papa denkt…«

      »Eben!« hakte Rolf geschickt ein. »Und wir wollen doch nicht, daß sie traurig ist, nicht wahr? Ich möchte sie ein bißchen von ihrem Kummer ablenken. Nun, und für dich ist es doch sicher auch ganz lustig, wenn wir ab und zu einen Ausflug zu dritt machen!«

      Dagegen wußte Sara im Moment nichts vorzubringen, obwohl sie sich einfach immer noch nicht entschließen konnte, Rolf nett zu finden. Irgend etwas störte sie, aber was es war, hätte sie nicht sagen können.

      Jetzt zum Beispiel zog er sein Handy aus der Tasche, das anhaltend piepste. Das Pony mit Sara mußte stehenbleiben.

      »Ach, du bist es, Dieter!« hörte sie Rolf Berger ausrufen. Dann dämpfte er seine Stimme, aber die Kleine verstand noch immer alles ganz genau.

      »Äh… Dieter, im Moment kann ich schlecht reden… schon gar nicht über Geld. Was meinst du? Wir sollen nochmal versuchen, ins Geschäft zu kommen… Hifi-Anlagen? Aber es ist doch schon mal danebengegangen. Dieter… nein, ich laß dich nicht hängen, aber ich will nichts riskieren.«

      In diesem Moment bemerkte Rolf, daß Sara die Ohren spitzte und beendete das Gespräch mit dem Satz: »Ich werde dich zurückrufen, Dieter. Warte auf meinen Anruf.«

      »Hast du das Ding immer dabei?« fragte Sara neugierig, und als Rolf Berger nickte, setzte sie hinzu:

      »Wer war das denn am Piepstelefon?«

      »Es ist ein Handy, mein Kind!« erwiderte Rolf und zog das Pony ein Stück weiter. Inzwischen hatte auch Robby jede Lust verloren, noch einen einzigen Schritt weiterzugehen. »Und mit wem ich telefoniert habe, geht dich nichts an.«

      Sara schwieg. Sie hatte ein Stück Würfelzucker in der Tasche, dadurch ließ sich Robby wenigstens dazu bewegen, zu seinem Stall zurückzukehren.

      »Sture Viecher sind das hier!« murmelte Rolf Beger. Er hatte genug von diesem Zoobesuch. Aber die beiden ›Damen‹ schleppten ihn gnadenlos weiter, bestaunten jedes Tier wie ein Weltwunder und wollten auf keinen Fall die Fütterung der Seelöwen verpassen.

      Endlich, am sehr späten Nachmittag, gab Isabel das Zeichen zum Aufbruch.

      »Saralein, du bist ja hundemüde! Am besten, wir fahren jetzt nach Hause. Sie haben uns so geduldig begleitet, Rolf, das war wirklich nett. Darf ich Sie zu einem kleinen Abendessen bei mir einladen?«

      Rolf, der in Gedanken beim Anruf seines Freundes Dieter aus Frankfurt war, hörte Glocken läuten.

      Das war ja mehr, als er sich erhofft hatte! Sie lud ihn ein, zu sich nach Hause! Zwar war die kleine Kröte auch dabei, aber die würde unweigerlich bald ins Bett gehen.

      »Aber gern, Isabel, da sag’ ich nicht nein!«

      Sara zog einen Flunsch. »Mami, du hast mir versprochen, daß Timmy heute noch ein bißchen kommen darf… und jetzt ißt der fremde Mann mit uns…«

      »Wie oft soll ich dir noch sagen, daß Rolf kein fremder Mann ist!« Isabel verlor selten die Geduld, aber jetzt war es soweit.

      »Du bist undankbar, Sara. Er hat mit uns einen schönen Nachmittag verbracht, wir waren beim Italiener, und er hat uns sogar eingeladen, ich habe nichts bezahlt. Dir hat er ein Stofftier geschenkt, und auf einem Pony bist du auch geritten. Das reicht ja wohl. Timmy kann ein anderes Mal herüberkommen, du bist jetzt auch zu müde zum Spielen.«

      »Bin ich nicht!« klagte Sara. »Ich habe schon gewußt, daß er dauernd bei uns rumhängen wird, der fremde Ma… äh, der Rolf. Dann ist alles anders. Timmy darf nicht mehr kommen, und…«

      Rolf wäre am liebsten explodiert. Aber er mußte ja den Mund halten und den verständnisvollen Kinderfreund spielen.

      »Schluß jetzt, Sara!« rief Isabel ärgerlich. »Du bist ganz schön frech! Es ist nichts dabei, wenn Rolf mit uns zu Abend ißt. Und wenn wir uns von nun an öfter sehen, dann finde ich das ganz in Ordnung.«

      Gewonnen! dachte Rolf.

      Sara kroch murrend auf den Rücksitz, die Giraffe in der Hand. Es war klar, dieser Rolf war Mamis neuer Freund. Und sie, Sara, konnte daran nichts ändern. Obwohl sie Rolf Berger nicht mochte. Manchmal, abends vor dem Einschlafen, hatte sie über Mami nachgedacht und sich gewünscht, daß ihre Mutter nicht immer allein vor dem Fernseher sitzen mußte. Die anderen Erwachsenen gingen ja auch ins Kino oder sonstwohin, das gehörte nun mal dazu… bloß Mami hatte niemanden, der sie begleitete.

      Und jetzt war Rolf Berger da.

      Aber ich will ihn nicht! dachte Sara verstockt. Dann noch lieber den Hausmeister vom Kindergarten, der sagt auch immer, daß Mami eine tolle Frau ist. Oder Herr Schulz, der Getränkelieferant. Der gibt mir immer eine Flasche Limo extra…

      Sie unterdrückte ein Gähnen, und dann fielen ihr die Augen zu.

      *

      »Lassen wir sie schlafen!« sagte Isabel leise. »Sie ist vorhin schon so müde und quengelig gewesen. Kinder knnen gräßlich anstrengend sein, wenn sie übermüdet sind. Und frech. Sie dürfen Saras Genörgel nicht für bare Münze nehmen, Rolf.«

      »Nein, nein!« Er ließ seinen

      Charme spielen. »Machen Sie sich keine Gedanken, Isabel… ich wette, Sara und ich sind schon sehr bald gute Freunde. Sie wird mich nicht mehr lange als fremden Eindringling betrachten.«

      Isabel servierte einen frischen grünen Salat, dazu Baguettes mit Pilzen und einen leichten Weißwein.

      »Eindringling… das ist es!« seufzte sie. »Meine kleine Sara und ich, wir haben ziemlich abgeschottet gelebt… bis auf die Verwandtenbesuche. Nun ist da auf einmal ein Mann… vermutlich betrachtet das Kind Sie wirklich als Eindringling, Rolf…«

      »Aber das ist doch ganz natürlich. Eine Reaktion, die zu erwarten СКАЧАТЬ