Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von Deyen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 9 – Familienroman - Stephanie von Deyen страница 28

Название: Mami Staffel 9 – Familienroman

Автор: Stephanie von Deyen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740946593

isbn:

СКАЧАТЬ Kapital. Denk daran, daß du nicht jünger wirst. Du bist achtundzwanzig, und es gibt Mädchen, die zehn Jahre jünger und ebenso reizvoll sind.«

      »Aber nicht für Mike«, protestierte Maurena selbstbewußt.

      »Das ist dein Glück. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Ein gekränkter Mann ist unberechenbar. Vergiß das nicht.«

      »Du verlangst, daß ich mir alles gefallen lasse? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein. Eine de Derceville läßt sich nicht demütigen, hast du immer gesagt.«

      »Das war zu der Zeit, als dein Vater noch lebte. Seither hat sich für uns vieles verändert. Wann begreifst du das endlich?«

      »Ich nehme das nicht hin, basta. Und jetzt gehe ich duschen, Elèn!« Maurena verschwand im Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu.

      Es war überdeutlich, daß Elèn nicht länger erwünscht war. Empört schnaubend verließ sie den Raum. Im Badezimmer hörte sie Maurena schimpfen.

      *

      Mike war stolz auf seine hübsche Freundin. Über ihren Charakter hatte er sich noch nie Gedanken gemacht. Er war der Ansicht, daß in einem so schönen Körper nur ein bewundernswerter Geist wohnen konnte.

      An diesem Vormittag wurde er eines besseren belehrt. Vergnügt kam er zum Frühstück, küßte Elèn artig die Hand und klopfte Rosario wohlwollend auf die Schulter, daß der Alte fast in die Knie ging.

      »Herrlicher Tag heute, nicht wahr? Wir sollten mit dem Boot hinausfahren. Einmal um Gibraltar und dann hinüber nach Marokko.« Mike griff nach einem frischen Brötchen, schnitt es in der Mitte durch und strich dick Butter darauf. Bei seiner Figur konnte er sich das erlauben.

      Maurena dagegen mußte stets vorsichtig sein, damit sie nicht zunahm und verzichtete deshalb auf Butterbrötchen. So ein bißchen neidete sie Mike den gesunden Appetit.

      Doch das war nicht der Grund für ihre schlechte Laune. Heute saß der Ärger tiefer.

      »Du hast wohl gar kein schlechtes Gewissen?« fragte sie lauernd.

      »Nein, weshalb?« Mike hatte den Zwischenfall auf dem Flughafen in Malaga bereits vergessen. Nach einer Nacht voll Liebe und Zärtlichkeit war er überzeugt davon, daß es nichts geben konnte, das Maurena und ihn trennte.

      Die rothaarige Frau war da ganz anderer Ansicht. Sie trug eine Seidenbluse mit einem Ausschnitt, der viel von ihren aufregenden Kurven zeigte. Dieses Kleidungsstück hatte sie absichtlich gewählt, damit Mike vor Augen hatte, auf was er verzichtete, wenn er sich mit einer anderen einließ.

      »Da dich deine Erinnerung so schmählich im Stich läßt, empfehle ich dir, in die Zeitung zu schauen. Vielleicht wird dir da so manches wieder bewußt.« Es klang höhnisch, und es war auch so gemeint.

      Mikes gute Laune sackte in Sekundenschnelle auf den Tiefstpunkt ab. Er ahnte Schlimmes, wußte aber nicht, wie er dem begegnen sollte. Am besten erschien es ihm, sich dumm zu stellen.

      »Was steht denn in der Zeitung?« erkundigte er sich mit gequältem Lächeln.

      »Soll ich dir die Bildunterschrift vorlesen?« Maurena hatte die von Rosario gefüllte Kaffeetasse noch nicht berührt.

      Auch Mike war der Appetit schlagartig vergangen. Ihm war, als würde ihm das Stückchen Brot, auf dem er herumkaute, im Hals steckenbleiben. »Was für ein Bild?« fragte er so harmlos wie möglich. Unwillkürlich zog er den Kopf ein, denn er brauchte Maurena nur anzuschauen, um zu wissen, daß jeden Moment der Sturm der Entrüstung losbrechen konnte.

      »Das weißt du sehr genau«, behauptete Maurena in schneidendem Ton.

      »Wollen wir nicht in aller Ruhe frühstücken?« versuchte Elèn zu vermitteln. »Wenn du schlecht geschlafen hast, Maurena, dann ist das kein Grund, garstig zu Mike zu sein.«

      »Mama, das ist meine Sache«, behauptete die Tochter so entschieden, daß es Elèn die Sprache verschlug, und das kam so selten vor wie Maurenas Anrede »Mama«.

      »Der Grund deiner gestrigen Verspätung«, wandte sich Marena an Mike, »war nicht ein verpaßtes Flugzeug, sondern das Treffen mit deiner Ex-Freundin. Wie konntest du es wagen, mir eine solche Lügengeschichte aufzutischen?«

      So muß der Racheengel ausgesehen haben, der Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, dachte Mike und sackte immer weiter in sich zusammen. In diesem Moment fürchtete er sich vor Maurena, und er hatte allen Grund dazu.

      Dieser Ansicht schien auch der alte Rosario zu sein, denn er schlurfte erstaunlich flink herbei. »Brauchen die Herrschaften noch etwas?« fragte er in dem Bestreben, Maurena etwas abzulenken.

      »Ziehen Sie Leine, Rosario. Im Moment sind Sie hier gar nicht erwünscht. Haben Sie das noch nicht bemerkt?« antwortete Elèn für ihre Tochter.

      Maurena wartete nicht, bis der Alte gegangen war. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir nicht auf die Schliche kommen, du infamer Lügner!« schrie Maurena mit einer Stimme, die Mike gar nicht mehr als angenehm empfand. »Du hast mich betrogen! Was ist das für eine Schlampe, die du dir da angelacht hast?« In Maurenas Adern floß nicht nur französisches und deutsches, sondern auch spanisches Blut, das in diesem Moment kräftig in Wallung kam. Nicht umsonst waren die temperamentvollen Spanier für ihre lodernde Eifersucht bekannt.

      »Das alles ist bestimmt ein Irrtum, eine Verwechslung, die sich aufklären wird«, versuchte Elèn die Tochter zu beruhigen.

      Doch sie erreichte damit genau das Gegenteil. Wütend fegte Maurena ihr Frühstücksgedeck vom Tisch. Das Klirren der Scherben war Musik in ihren Ohren.

      Elèn, die um ihr Service bangte, räumte rasch die übrigen Teile weg.

      Mike blieb diesem Ausbruch gegenüber erstaunlich ruhig. »Ich habe vielleicht nicht ganz die Wahrheit gesagt«, meinte er sachlich, »aber betrogen habe ich dich nicht, Maurena. Dazu habe ich dich viel zu gern.«

      »Ah«, schrie die rothaarige Frau so einschüchternd wie jemand, der einen Dieb auf frischer Tat erwischt. »Und das Kind, das du auf dem Arm hältst, stammt wohl vom berühmten Heiligen Geist!«

      Mike seufzte. »Du wirst mir nicht glauben, aber ich kenne weder die Mutter, noch das kleine Mädchen. Es wurde mir auf dem Flughafen übergeben, und weil ich es eilig hatte, wollte ich es weitergeben an diese junge Dame, die mir dann allerdings einen Korb gab. Ich hätte dir das alles gleich erzählt, aber ich wußte, daß es nicht glaubwürdig klang, und deshalb habe ich die Geschichte vom verpaßten Flugzeug erfunden. Es tut mir leid, Maurena, und ich bitte dich herzlich, mir zu glauben.«

      »Für wie blöde hältst du mich eigentlich?« fauchte Maurena wütend. »Du wirst doch nicht annehmen, daß ich mich von so plumpen Lügen beeindrucken lasse.«

      »Es ist die Wahrheit«, erklärte Mike laut und deutlich. Daß Maurena eifersüchtig war, wußte er schon lange. Daß sie überhaupt kein Vertrauen zu ihm hatte, erfuhr er jetzt.

      »Erzähl mir doch nicht, daß du ein fremdes Kind spazierenträgst!«

      »Was hätte ich denn machen sollen? Die Mutter war weg, und ich hatte die Verantwortung für die Kleine.«

      Maurena knirschte mit den Zähnen. »Mike, du bist ein schlechter Lügner. Kein Wort glaube ich dir! Kein Wort!«

СКАЧАТЬ