Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna Meare
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Читать онлайн книгу Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare страница 41

Название: Mami Staffel 11 – Familienroman

Автор: Edna Meare

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740955809

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СКАЧАТЬ Sie hatte das lange nicht erlebt…

      Das Kribbeln, das bei dieser Vorstellung durch ihren Körper fuhr, beunruhigte sie. Jetzt bloß nicht schwach werden, es war garantiert der falsche Zeitpunkt. Wenn Adrian nur nicht so toll aussehen würde in dem schwarzen Rollkragenpullover…

      »Auf dein Wohl, liebe Christine. Ich darf doch Du sagen?«

      »Ja, warum nicht… Danke.«

      Sie nippte an dem schönen, zarten Glas und spürte, wie der kalte Champagner prickelnd ihre Kehle hinunterrann.

      Er nahm ihr das Glas ab und stellte es auf den Tisch zurück. Dann schloß er Christine in die Arme und küßte sie. Sie wehrte sich nicht dagegen, denn es war ausgesprochen schön, seine warmen fordernden Lippen auf den ihren zu spüren, seine Zunge, die sich langsam vortastete und…

      Seine Hände machten sich selbständig. Christine zuckte zurück.

      »Bitte nicht…«

      »Entschuldige, aber ich bin… so verliebt in dich, Christine. Habe ich eine Chance bei dir?«

      Wenn sie ihren Körper fragte, war die Antwort leicht. Er sehnte sich eindeutig nach mehr. Aber ihr Verstand funkte irgendwie dazwischen und sagte kühl und beherrscht: Nein, zu früh.

      »Ich… denke, wir sollten uns Zeit lassen. Ich muß jetzt nach Hause…«

      »Wir könnten doch hierbleiben. Mein Gästezimmer steht immer bereit für dich…«

      »Ich muß nach Hause. Wirklich, es tut mir leid.«

      »Ein letzter Kuß?«

      Dagegen war wohl nichts zu sagen. Noch einmal umarmten sie sich. Christines Herz klopfte aufgeregt, ihre Beine fühlten sich seltsam kraftlos an. Aber sie schaffte es, bei ihrem Entschluß zu bleiben.

      Adrian bestellte ihr ein Taxi und brachte sie noch hinaus, als dieses ankam. Christine fühlte sich benommen. Sie hatte den Eindruck, einen Fehler gemacht zu haben, konnte aber ihr Verhalten nicht allzu leichtfertig finden und wunderte sich ein wenig über ihre Unruhe.

      Zu Hause blinkte der Anrufbeantworter. Christine ließ ihn zurücklaufen und hörte ihn dann ab.

      »Wo steckst du denn bloß, Christine? Ich habe schon dreimal angerufen! Daniel ist im Krankenhaus, er hatte wohl das Medikament nicht vertragen, das Dr. äh… Klausner aufgeschrieben hat…«

      »Im Krankenhaus? Wieso im Krankenhaus?« schrie Christine auf.

      »Du kannst dort hinkommen. Ich erwarte dich dort. Wo bist du denn bloß?«

      Klick. Christine rannte hin und her und hatte das Gefühl, gleich durchzudrehen.

      Sie mußte sofort zu Daniel. Sie hatte ihn im Stich gelassen. Niemals hätte sie ihn ihrer Mutter überlassen dürfen…

      Sie bestellte wieder ein Taxi und wartete auf der Straße, bis es endlich kam. Ihre Nerven lagen blank. Sie machte sich ohne Unterbrechung Vorwürfe.

      Auf der Kinderstation wurde sie zu ihrem Sohn geführt. Er lag mit geschlossenen Augen da, an eine Infusion angeschlossen. Ihre Mutter war nach Hause gefahren, wurde Christine mitgeteilt.

      »Bitte wecken Sie ihn nicht. Er ist erst vor einer halben Stunde eingeschlafen, nachdem er dauernd geweint und nach Ihnen gefragt hatte.«

      Die Schwester sah Christine vorwurfsvoll an.

      »Ich… war zum Essen aus. Er war doch gut aufgehoben bei meiner Mutter… Ich verstehe das alles gar nicht… Was war das denn für ein Medikament, das er nicht vertragen hat? Dr. Klausner ist doch immer sehr vorsichtig mit Medikamenten…«

      »Dr. Klausner? So hieß der Hausarzt aber nicht. Es war ein Dr. Bernd.«

      »Dr. Bernd? Sie müssen sich irren…«

      »Ich irre mich nicht. Ich habe das Medikament da, Ihre Mutter hatte es mitgebracht und uns den Namen des Arztes genannt.«

      »Dann war sie also bei ihrem Arzt…«

      »Mir scheint, Sie haben nicht unbedingt den Überblick.«

      Das hatte Christine wohl nicht anders verdient. Tief beschämt senkte sie den Kopf. Die Schwester ließ sich von ihrem Anblick offenbar erweichen, etwas freundlicher zu sein.

      »Er wird es ja schaffen, es besteht keine Gefahr mehr. Übrigens bekommt er Masern, deshalb liegt er isoliert.«

      »Kann er denn wieder nach Hause?«

      »Ein paar Tage muß er hierbleiben. Um sicher zu sein, daß es keine Nachwirkungen für die Nieren gibt.«

      »Ja…, natürlich…«

      »Bleiben Sie noch einen Moment und kommen Sie dann morgen früh wieder.«

      Christine setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und sah Daniel unverwandt an. Er wirkte so blaß und spitz, nur die roten Flecken auf den Wangen zeugten noch von dem Fieber. Beinahe hätte sie ihn verloren…

      »Es tut mir so leid, Daniel…, ich habe dich lieb…«, flüsterte sie fast stimmlos, um ihn nicht zu wecken, obwohl sie sich nichts mehr wünschte, als daß er die Augen aufschlagen und sie anlächeln möge.

      Die Nacht lag sie schlaflos im Bett und lauschte angsterfüllt auf das Telefon. Mit ihrer Mutter hatte sie noch zu sprechen versucht, doch ihr Vater hatte ihr grob erklärt, daß sie für genug Aufregung gesorgt habe und er nicht zuließe, daß sie seine Frau jetzt noch störe. Christine hatte keine Ahnung, was ihre Mutter ihm erzählt hatte, aber vermutlich nicht die Wahrheit.

      Am nächsten Morgen rief sie noch einmal an. Ihre Mutter überschüttete sie sofort mit Vorwürfen.

      »Du treibst dich in der Gegend herum, während dein Sohn auf Leben und Tod liegt! Du bist wirklich unverantwortlich, Christine!«

      »Du warst nicht bei Dr. Klausner, sondern bei deinem alten Hausarzt! Was denkst du dir nur dabei?«

      »Jetzt versuch bloß nicht, die Schuld zu verwischen! Daß er allergisch ist, konnte ja keiner wissen, aber du hättest zu Hause bleiben müssen! Das Kind hat so nach seiner Mutter geweint!«

      Christine wußte nichts zu entgegnen. Ihre Mutter hatte ja recht, sie hätte nicht weggehen und sich amüsieren dürfen…

      »Ich hole Daniel morgen wieder ab. Geh du nur arbeiten. Das ist dir ja so wichtig.«

      »Nein, ich bleibe zu Hause, solange Daniel krank ist. Ich muß nur noch hin und die Termine verteilen.«

      »Ich schaffe das sehr gut.«

      »Das habe ich ja gesehen. Schon gut, schon gut. Ich sage nichts mehr. Ich fahre jetzt ins Krankenhaus.«

      Christine fiel ein, daß sie auch Herrn Wolf Bescheid geben mußte. Ob er noch zu Hause war?

      Er nahm den Hörer ab und fragte sofort besorgt, was passiert sei, als er Christines Stimme hörte.

      »Daniel… СКАЧАТЬ