Der Kandidat. Джек Марс
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Название: Der Kandidat

Автор: Джек Марс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Современные детективы

Серия: Ein Luke Stone Thriller

isbn: 9781094342399

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СКАЧАТЬ hängte eine Lampe an das Zelt und stolperte ein paar Meter weiter. Er hatte eine starke Taschenlampe dabei und drehte sich alle paar Meter um, um die Richtung zurück zu überprüfen. Abgesehen von seinem Zelt gab es hier draußen keine Lichter und er konnte nur etwa 20 Meter weit sehen. Schnee und Eis wirbelten um ihn herum.

      Er drückte den Knopf, um zurückzurufen und hielt das Telefon an sein Ohr. Er stand da wie eine Statue und hörte dem Piepsen zu, während das Telefon Daten mit dem Satelliten austauschte und versuchte, den Anruf durchzustellen.

      „Stone?“, sagte eine tiefe männliche Stimme.

      „Ja.“

      „Die Präsidentin der Vereinigten Staaten.“

      Einen kurzen Augenblick war es still in der Leitung.

      „Luke?“, sagte eine weibliche Stimme.

      „Frau Präsidentin“, rief Luke. Er konnte nicht anders, als zu lächeln. „Ganz schön lange her.“

      „Viel zu lange“, sagte Susan Hopkins.

      „Welchen Umständen verdanke ich diese Ehre?“

      „Ich stecke in Schwierigkeiten“, sagte sie. „Du musst herkommen.“

      Luke dachte einen Moment lang nach. „Äh, ich bin in der tiefsten Wildnis. Es wird ein bisschen schwer, zu –“

      „Das ist egal“, sagte sie. „Wo auch immer du bist, ich schicke ein Flugzeug. Oder einen Hubschrauber. Was auch immer du brauchst.“

      „Ein freundlicher Bernhardiner wäre zunächst mal nicht schlecht“, sagte Luke. „Einen mit diesen kleinen Whiskeyfässern um den Hals.“

      „Abgemacht. Er kann dir auch ein Sandwich mitbringen, falls du Hunger hast.“

      Luke lachte fast. „Das klingt gut. Und wenn ich fertig gegessen habe, wäre ein Hubschrauber tatsächlich nicht schlecht.“

      „Auch abgemacht. Bevor wir auflegen gebe ich dich an jemanden weiter, der deine Koordinaten aufnimmt und dir ein Taxi schickt. Du weißt, wie es bei uns läuft. Rundum-Service.“

      Luke musste zugeben, dass er erleichtert war. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte er keine Möglichkeit gehabt, von diesem Berg zu entkommen. Jetzt hatte er seine zweite Chance. Er hatte nicht gewusst, ob er sterben oder leben wollte – doch jetzt war es ihm klar. Das Rauschen seines Blutes, als sie gesagt hatte, sie könnte jemanden schicken, hatte es ihm verraten. Die Erkenntnis war in seinem Kopf vielleicht noch nicht angekommen, doch sein Körper wusste es.

      Er wollte leben.

      Trotz allem, was er durchgemacht hatte, wollte er leben.

      „Was ist passiert?“, sagte Luke.

      Sie zögerte und er bemerkte, wie ihre Stimme nur ganz leicht zitterte. Trotz des Windes konnte er es hören. „Gestern war die Wahl.“

      Luke dachte darüber nach. Er war so lange untergetaucht, dass er keine Ahnung gehabt hatte, was für ein Datum heute war. Irgendwo weit weg, in einer anderen Welt, führte man noch Wahlkampf. Die Räder der Regierung drehten sich unaufhörlich weiter. Es gab Dinge, die diskutiert werden wollten und wichtige Entscheidungen, die man treffen musste. Es gab die Medien und Nachrichtensprecher, die miteinander diskutierten. An all diese Dinge hatte er lange nicht mehr gedacht. Er hatte sogar fast vergessen, dass sie überhaupt existierten.

      Lange Zeit schwiegen sich die beiden an.

      „Luke“, sagte Susan. „Ich habe die Wahl verloren.“

      KAPITEL DREI

      08:03 Uhr Eastern Standard Time

      Das Oval Office

      Das Weiße Haus, Washington, D.C.

      „Dieser Bastard“, sagte jemand im Zimmer. „Er hat sie gestohlen, ganz einfach.“

      Susan Hopkins stand in der Mitte des Oval Office und starrte auf den großen Flachbildschirm an der Wand. Sie war wie betäubt, als hätte sie einen Schock erlitten. Auch wenn sie konzentriert zuschaute, hatte sie Schwierigkeiten, klare Gedanken zu fassen. Es war einfach zu viel, um es verarbeiten zu können.

      Sie war sich ihrer Kleidung nur zu bewusst. Ein dunkelblauer Anzug und eine weiße Bluse. Sie fühlte sich unwohl. Vor langer Zeit hatte er ihr wie angegossen gepasst – es war ein Maßanzug – aber heute war ihr klar, dass sich ihr Körper verändert hatte. Der Anzug saß nicht mehr. Die Schultern des Jacketts waren zu lose, die Hose zu eng. Ihre BH-Träger schnitten unangenehm in ihren Rücken.

      Zu viele Mitternachtssnacks. Zu wenig Schlaf. Zu wenig Sport.

      Sie seufzte tief. Ihre Arbeit würde sie noch ins Grab bringen.

      Zur gleichen Zeit gestern, kurz nachdem die Wahlbüros geöffnet hatten, war sie eine der ersten Personen in den Vereinigten Staaten gewesen, die ihre Stimme abgegeben hatten. Sie war mit einem breiten Lächeln auf den Lippen aus der Kabine gekommen und hatte ihre Faust gen Himmel gereckt – ein Bild, das zahlreiche TV-Kameras und Fotografen eingefangen hatten. Sie war voller Optimismus auf den Wahltag zugegangen und die Umfragen hatten mehr als 60 Prozent für sie vorhergesagt – ein überwältigender Sieg.

      Und jetzt das.

      Während sie zuschaute, erklomm ihr Gegner, Jefferson Monroe, das Podium in seinem Hauptquartier in Wheeling, West Virginia. Auch wenn es erst acht Uhr morgens war, war eine Menge Mitarbeiter und Förderer noch da. Überall wo die Kameras hinzeigten, waren große rot-blau-weiße Abraham Lincoln-Hüte zu sehen – sie waren zu so etwas wie einem Markenzeichen für Monroes Kampagne geworden. Sie und die aggressiven Schilder, auf denen der Kriegsschrei seiner Kampagne stand: AMERIKA GEHÖRT UNS!

      Uns? Was sollte das überhaupt bedeuten? Im Gegensatz zu wem? Wem sonst sollte es gehören?

      Aus dem Zusammenhang schien es klar: Den Minderheiten, nicht-Christen, Homosexuellen… was einem nur einfiel. Außerdem war es klar, an wen es insbesondere gerichtet war – an chinesische Einwanderer und chinesisch-stämmige Amerikaner. Erst vor ein paar Wochen hatte die chinesische Regierung damit gedroht, amerikanische Schulden zurückzufordern und damit einen Staatsbankrott auszulösen. Diese Tatsache hatte es Monroe ermöglicht, die Angst vor den Chinesen in den letzten Tagen vor der Wahl besonders zu schüren. Monroe kam diese Angst zugute. Laut ihm war jeder Einwanderer ein Geheimagent für die imperialistischen Absichten der Regierung in Peking, oder für chinesische Oligarchen, die amerikanische Immobilien und Unternehmen aufkauften. Laut ihm musste man mit eiserner Faust handeln, damit die Chinesen Amerika nicht übernahmen.

      Und seine Anhänger glaubten ihm nur zu gern.

      Jefferson Monroes Erzfeinde, und damit die Erzfeinde seiner Anhänger, waren die Chinesen. Die Chinesen waren Amerikas große Nemesis und das blauäugige ehemalige Model im Weißen Haus war entweder zu dumm, das zu erkennen, oder sie war selbst von den Chinesen eingekauft worden.

      Monroe blickte mit seinen tiefliegenden stahlblauen Augen über die Menge. Er war 74 Jahre alt, hatte weiße Haare und ein Gesicht, das von tiefen Linien gezeichnet war – ein Gesicht, das viel älter schien als es war. Wenn man allein nach dem Gesicht ging, könnte man ihn auf 100 schätzen, oder auf 1000. Aber er war groß und stand aufrecht da. Er schlief nur drei bis vier Stunden СКАЧАТЬ