Diese Geschichte ist für mich ein ganz praktisches Beispiel dafür, dass es gut ist, wenn wir nicht alleine im Leben unterwegs sind.
In diesem Fall wird der Bibelvers aus Prediger 4,10 ganz konkret: „Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.“
Ich geh mit dir
… ist eine Ermutigung, nicht alleine durchs Leben zu gehen. Wir brauchen einander. Es gibt Zeiten, in denen müssen wir durchgetragen werden und es gibt Zeiten, da müssen wir andere tragen. Aber es ist wichtig, dass wir die Mäntel des Schweigens brechen, denn sie wärmen uns nicht. Es ist wichtig, dass wir auf dieser Reise des Lebens den anderen mitnehmen, soweit die Füße tragen. Raus aus dem Stillstand, dem Zögern, dem Abwarten, dem zurückgezogen sein.
Eine der größten Nöte unserer Zeit ist Einsamkeit. Bei allen sozialen Medien, die wir nutzen, bei all den Nachrichten und Kommunikationsmöglichkeiten, bleiben wir doch oft allein und haben keinen, der den Weg tatsächlich mit uns geht. Aber die Bibel benutzt ein klares Bild: Wir alle hängen zusammen wie ein Körper. Wir brauchen einander. Keiner kann alles. Jeder hat seine Funktion und seinen Teil. Und wenn einer hinfällt, dann betrifft das alle: „Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit. Und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit.“ 1.Korinther 12,26.
Einer fällt, alle leiden
Ich erinnere mich noch gut, wie ich mir an meinem 30. Geburtstag die Fingerkuppen an einem heißen Grill verbrannt habe, als ich versuchte, diesen wegzutragen. Das waren nur ganz kleine Stellen an meinem Körper, aber sie hatten große Auswirkungen auf alles – besonders auf mein Gitarrenspiel. Das ist das Bild, das Paulus benutzt. Genau so sollen wir mitleiden mit denen um uns herum, die allein und verletzt sind: „Helft einander, eure Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gibt.“ Galater 6,2
Den „Weg zum Glück“
… werden wir nicht alleine finden. Wir müssen einander mitnehmen, den Weg zusammen gehen zu dem Ort, an dem wir selig werden. Das wird uns stärker und widerstandsfähiger machen. Wir werden die „Zerreißprobe“ besser bestehen, wenn wir nicht alleine durchs Leben gehen, denn „ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.“ (Prediger 4,12)
Der Teamgedanke ist einer, der sich durch die ganze Bibel hindurch zieht. Die Idee, dass wir einander ergänzen sollen, findet sich in sehr vielen Texten (zum Beispiel in 1. Korinther 12, 4–11). Wir sind im gleichen Team. Wir kämpfen nicht gegeneinander, sondern jeder bringt etwas mit, was den anderen ergänzt. Nur wenn wir das verstanden haben, werden wir die großen Stürme des Lebens bewältigen. Nicht als Einzelkämpfer, sondern in einem Team.
Blumen gießen
Eines der schönsten Bilder habe ich kürzlich entdeckt, als ich über eine Statistik gestolpert bin, die besagt, dass 25% aller Frauen beim Blumengießen mit ihren Blumen sprechen, weil sie glauben, dass diese dann besser wachsen. Männer tun das auch, aber es sind angeblich nur schwache 5% aller Männer, die dies tun. Der berühmteste unter ihnen ist wahrscheinlich Prinz Charles. Ich weiß zwar nicht, wie man solche Statistiken erhebt, aber es hat mich neugierig gemacht, ob an dem Gerücht etwas dran ist, dass Pflanzen schneller wachsen, wenn man liebevoll mit ihnen spricht, ihnen Geschichten vorliest oder Musik vorspielt.
Es gibt tatsächlich mehrere wissenschaftliche Experimente, die dieses Phänomen untersucht haben. Pflanzen, mit denen man gesprochen hat oder denen man Musik vorgespielt hat, sind schneller gewachsen und haben einen höheren Ertrag erbracht als Pflanzen, mit denen man nicht gesprochen hat. Je nach Pflanze gab es so deutlich höhere Erträge, so dass ein Bauer sogar angefangen hat, seine Felder mit Musik zu beschallen.
Ich glaube genau aus diesem Grund schreibt Paulus: „Sprecht ermutigende Worte in das Leben eurer Mitmenschen. Macht euch gegenseitig Mut und achtet darauf, dass keiner außen vor ist.“ (1. Thess. 5,11, frei übertragen). Eine ganz praktische Methode, wie wir den „Weg gemeinsam gehen“ können ist, indem wir unsere Mitmenschen ermutigen und Gutes über ihr Leben aussprechen, denn wir Menschen sind genau wie die Pflanzen: Wir wachsen besser, wenn wir in Kommunikation mit anderen stehen. Es tut uns gut, wenn andere Menschen in unser Leben sprechen.
Nähe tut gut
Als ich mir die Experimente anschaute, in denen mit Pflanzen gesprochen wurde, stolperte ich über ein weiteres, faszinierendes Experiment. Dabei wurde untersucht, ob Pflanzen schneller und besser wachsen, wenn sie alleine stehen oder wenn andere Pflanzen neben ihnen wachsen. Und tatsächlich: Pflanzen kommunizieren untereinander und wachsen schneller, wenn ihresgleichen neben ihnen wächst, doch sobald man eine Glaswand zwischen die Pflanzen stellt, ist der Effekt weg. Ein schönes Bild, das genau das beschreibt, was wir im neuen Testament immer wieder lesen. Unsere Aufgabe ist es, den Weg zusammen zu gehen. Zum Glück. Unsere Aufgabe ist es, einen guten Nährboden, ein gutes Umfeld für Wachstum zu schaffen und Gutes in das Leben unserer Mitmenschen hineinzusprechen: „Haltet in derselben Gesinnung zusammen und habt Mitgefühl füreinander! Liebt euch gegenseitig als Brüder und Schwestern! Seid gütig und zuvorkommend zueinander!“ 1. Petrus 3,8
Eine andere Dimension
Wie bei so vielen Liedern von mir stecken im Songtext aber auch verschiedene Dimensionen und Bezüge. Zum einen, die Verantwortung, dass wir einander tragen und den Weg zum Glück zusammengehen. Zum anderen kann es auch ein Lied aus der Perspektive Gottes sein, der mir zusingt und zusagt, dass er den Weg mit mir gemeinsam geht. Jesus sagt: „Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung.“ Matthäus 11,28–29 Wenn du denkst, du kannst nicht mehr, wenn du dich allein fühlst, wenn du keine Ahnung mehr hast, wie es weitergehen soll, dann schrei zu Gott! Er will für dich da sein. Er will dir helfen. Du musst ihn nur darum bitten.
Zum Weiterlesen
In der Bibel finden sich ein paar Freundschaften wieder, die wir als Modell nehmen können, um davon zu lernen. Eine davon ist David und Jonathan in 1. Samuel 18, 1–4; 19, 1–7. Was können wir aus dieser Freundschaft lernen?
Zum Weiterdenken
Wer sind die Menschen, die mit mir auf einer Reise sind? Wer wird mich tragen, wenn ich falle, wer hat das Recht, mich aus meiner Höhle herauszuholen, wenn ich mich verkrochen habe?
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