Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band - Alfred Bekker страница 7

СКАЧАТЬ Satz war ich auf dem Kofferraum eines Mercedes, mit einem weiteren stand ich auf dem Dach.

      Die SIG fasste ich mit beiden Händen, legte an.

      Feuerte.

      Der erste Schuss kratzte am Kotflügel des Maverick, der zweite ließ den Reifen hinten links platzen, kurz bevor der Wagen die nächste Kreuzung erreichte.

      Der Maverick brach zur Seite aus, krachte in einem am Rand abgestellten Lieferwagen hinein. Ich sprang von dem Mercedes-Dach, rannte in geduckter Haltung auf den Maverick zu.

      Dessen Tür ging auf.

      Ein Mann mit Baseballkappe und einem Scharfschützengewehr vom Typ K16 stürzte hervor.

      Der Strahl des Laserpointers tanzte durch die Luft, als er anlegte.

      Ich duckte mich.

      Der Schuss ging knapp an mir vorbei. Bevor mein Gegenüber ein zweites Mal abdrücken konnte, feuerte ich zurück, traf ihn in die Schulter.

      Die Wucht, mit der das Projektil seinen Körper durchschlug und auf der anderen Seite wieder austrat, riss ihn zurück.

      Ein Schuss löste sich aus seinem K 16-Gewehr, ging aber ins Nichts. Er taumelte zurück, prallte gegen den Maverick. Ich setzte nach, den Lauf der SIG immer in seine Richtung gewandt.

      "FBI! Waffe fallen lassen!", schrie ich.

      Aber daran dachte der Killer nicht im Traum.

      Er ließ den Lauf des K 16-Gewehrs wieder hochzucken, versuchte einen Schuss aus der Hüfte und ließ mir damit keine andere Wahl. Bevor er abzudrücken vermochte, feuerte ich meine SIG ab. Die Kugel traf den Killer mitten in der Brust. Er rutschte am Blech des Maverick hinunter und zog eine blutige Schmierspur hinter sich her. Seine Augen waren starr.

      Ich senkte inzwischen den Lauf meiner SIG.

      Milo tauchte hinter mir auf, ebenfalls mit der SIG in der Hand.

      "Alles klar, Jesse?"

      "Wie man's nimmt."

      Fragen würde uns der Killer auf jeden Fall nicht mehr beantworten können.

      Ich ging auf die Leiche zu.

      In seiner rechten Jackentasche steckte ein Führerschein.

      Ich nahm ihn heraus. Er war auf den Namen George F. Brown ausgestellt. Darunter war eine Adresse in Paterson, New Jersey angegeben.

      Eine Viertelstunde später war die Elizabeth Street von den Kollegen der City Police für den normalen Verkehr gesperrt worden. Gut ein Dutzend Einsatzfahrzeuge drängelten sich in der Nähe von Antonio's Coffee Shop. Kollegen von der Scientific Research Division, dem zentralen Erkennungsdienst aller New Yorker FBI-Einheiten waren ebenso eingetroffen wie unsere eigenen Erkennungsdienstler Sam Folder und Mell Horster. Dazu weitere Fahrzeuge unserer Fahrbereitschaft und der Wagen des Coroners, mit dem die Leichen von Roy Ortega und dem Killer namens George F. Brown abtransportiert wurden.

      "Scheint mehr dran zu sein, an der Geschichte, die Ortega uns da erzählt hat, als ich erst dachte", meinte Milo.

      "Jedenfalls war es jemandem verdammt viel wert, ihn aus dem Weg zu räumen", murmelte ich.

      "Du gehst davon, dass der Kerl mit der K 16 ein Profi war."

      "Das ist das einzige, was mir ziemlich sicher scheint! Und ich wette, dass seine Identität falsch ist."

      "Abwarten."

      "Wir können drauf wetten."

      "Hast du schonmal was von diesem Jacky Tasso gehört, mit dem Ortega seine Schwierigkeiten hatte?"

      "Nein. Aber wir werden ihn wohl in Kürze näher kennenlernen, Milo."

      4

      Später saßen wir im Büro von Mister McKee, dem Chef des FBI Field Office New York im Rang eines Special Agent in Charge. Außer Milo und mir waren auch die Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina anwesend sowie unsere Innendienstler Max Carter und Craig E. Smith.

      Agent Craig E. Smith war unser Computerspezialist, der an dieser Sitzung teilnahm, um uns etwas über die Auswirkungen von starken elektromagnetischen Impulsen auf Computer und elektronische Bauteile aller Art zu berichten.

      "Wie Sie alle wissen, sind seit einigen Jahren Handys in Flugzeugen und Krankenhäusern verboten, weil es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann", erklärte Smith. "Theoretisch ist es natürlich möglich, dieses Phänomen als Waffe zu benutzen. Die gesundheitlichen Wirkungen von Mikrowellen sind umstritten. Bei Computerbildschirmen gelten seit einigen Jahren strenge Grenzwerte. Es gibt Studien, die behaupten, dass durch die Emissionen von Handys Krebs ausgelöst werden kann, allerdings gibt es andere Studien, die das Gegenteil behaupten. In geringen Dosen ist die Wirkung also umstritten, bei hohen Dosen lassen sich allerdings Veränderungen der Gehirnströme als Folge nachweisen. Die Regierung der ehemaligen Sowjetunion hat seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts versucht, elektromagnetische Kraftfelder als Waffe gegen Regimegegner zu benutzen. Deren Wohnungen wurden einer intensiven Bestrahlung ausgesetzt, ohne dass die Betroffenen davon ahnten. Manche der Betroffenen wurden psychisch krank oder erlitten Herzinfarkte und Schlaganfälle. Ob das in einem direkten Zusammenhang steht ist letztlich nicht bewiesen. Aber sicher ist, dass das Tests waren, um auf dieser Basis Waffen zu entwickeln. Mit sehr mäßigem Erfolg allerdings. Seitdem jedoch unsere Welt mehr und mehr von Computern geprägt wird, ergibt sich ein neuer Ansatzpunkt für Mikrowellen-Waffen. Ich bin mir sicher, dass die Militärs in mindestens einem Dutzend Staaten damit experimentieren.

      Und für Terroristen sind sie geradezu ideal: Leicht herzustellen und preiswert. Die Technologie ist nicht besonders anspruchsvoll und unterliegt keinerlei Restriktion. Aber der Effekt ist verheerend! Ein entsprechend starkes Aggregat in der Nähe der Börse könnte für Kursstürze und eine Wirtschaftskrise sorgen. Die Flugsicherung wäre derartigen Anschlägen praktisch schutzlos ausgeliefert. Und ein Angriff auf Behördenrechner oder Computer von Polizei und Armee wären jederzeit denkbar, da mit dieser Gefahr nicht gerechnet wird."

      "Atomkraftwerke?", fragte Orry Medina, ein G-man indianischer Abstammung. "Werden die nicht auch durch Computer gesteuert?"

      Agent Craig E. Smith nickte. "Wir wollen hoffen, dass es niemand schafft, einen entsprechenden Impulsgeber in den inneren Bereich einer solchen Anlage zu bringen. Die Folgen wären unabsehbar. Dasselbe gilt natürlich für die Interkontinentalraketen in ihren unterirdischen Silos. Allerdings sind die relativ gut abgeschirmt, im Gegensatz zu Atom-U-Booten während eines Aufenthalts im Hafen..."

      Mister СКАЧАТЬ