Название: Der Sonnenweg des Yoga
Автор: Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Издательство: Автор
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783963870668
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Dazu ist es gut, in sich selbst einige Prinzipien zu errichten, die jedoch jeweils im Einklang mit der eigenen Natur stehen sollten. Wenn man sich eine soziale, kollektive Regel zu eigen macht, wird man sofort zu einem Sklaven dieser Vorschrift, und das hindert uns fast vollständig daran, irgendeine Anstrengung zu unserer Umwandlung zu machen.
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Der Menschheit dienen
Warum möchtest du der Menschheit dienen, welche Vorstellung steckt dahinter? Es ist Ehrgeiz, damit du ein großartiger Mensch unter den Menschen wirst. Das ist schwer zu begreifen?... Das kann ich verstehen!
Das Göttliche ist überall. Deshalb, wenn man der Menschheit dient, dient man dem Göttlichen, ist das nicht so?
Das ist fantastisch! In dieser Angelegenheit ist es das Einleuchtendste zu sagen: „Das Göttliche ist in mir. Wenn ich mir selbst diene, diene ich ebenso dem Göttlichen!“ Tatsächlich ist das Göttliche überall. Das Göttliche wird Sein Werk sehr gut ohne dich tun.
Ich sehe ganz gut, dass du mich nicht verstehst. Aber wirklich, wenn du begreifst, dass das Göttliche da ist, in allen Dingen, worin mischst du dich ein, indem du der Menschheit dienst? Um das zu tun, musst du besser wissen als das Göttliche, was für sie getan werden muss. Weißt du besser als das Göttliche, wie man ihr dient?
Das Göttliche ist überall. Ja. Dinge scheinen nicht göttlich zu sein... Was mich betrifft, so sehe ich nur eine Lösung: Wenn du der Menschheit helfen möchtest, gibt es nur eines zu tun, das heißt nimm dich so vollständig wie möglich und bringe dich dem Göttlichen dar. Das ist die Lösung. Denn auf diese Weise wird wenigstens die physische Realität, die du verkörperst, fähig, dem Göttlichen ein wenig ähnlicher zu werden.
Man sagt uns, das Göttliche ist in allen Dingen. Warum ändern sie sich nicht? Weil das Göttliche keine Erwiderung erfährt, es spricht nicht alles auf das Göttliche an. Man muss die Tiefen des Bewusstseins erforschen, um das zu erkennen. Was willst du tun, um der Menschheit zu dienen? Den Armen zu essen geben? – Du kannst Millionen von ihnen ernähren. Das wird keine Lösung sein, dieses Problem wird dasselbe bleiben. Den Menschen neue und bessere Lebensbedingungen schaffen? – Das Göttliche ist in ihnen, wie kommt es, dass die Dinge sich nicht wandeln? Das Göttliche wird den Zustand der Welt besser kennen als du. Was bist du? Du stellst nur ein klein wenig Bewusstsein und ein klein wenig Materie dar, das ist es, was du „ich selbst“ nennst. Wenn du der Menschheit helfen möchtest, der Welt oder dem Universum, dann ist das einzige, was du tun kannst, dieses kleine Etwas vollständig dem Göttlichen hinzugeben. Warum ist die Welt nicht göttlich?... Es ist offensichtlich, dass die Welt nicht in Ordnung ist. Deshalb ist die einzige Lösung des Problems die, abzugeben, was dir gehört. Gib es vollständig, ganz und gar dem Göttlichen; nicht nur deinetwillen, sondern auch für die Menschheit, für das Universum. Es gibt keine bessere Lösung. Wie willst du der Menschheit nützen? Du weißt nicht einmal, was sie braucht. Vielleicht weißt du noch weniger, welcher Macht du dienst. Wie kannst du irgend etwas ändern, ohne dich selbst wirklich geändert zu haben?
In jedem Fall bist du dazu nicht mächtig genug. Wie kannst du erwarten, einem anderen Beistand leisten zu können, wenn du nicht über ein höheres Bewusstsein verfügst als er? Es ist eine solch kindische Idee! Nur Kinder sagen: „Ich werde ein Wohnheim aufmachen, einen Kinderhort bauen, Armen Suppe austeilen, dieses Wissen verkünden, jene Religion verbreiten...“. Das geschieht nur, weil du dich selbst für besser hältst als andere, glaubst, du weißt besser, was sie sein oder tun sollten. Das ist es, was Der-Menschheit-dienen bedeutet. Du möchtest das alles fortsetzen? Es hat die Dinge nicht viel verändert. Der Menschheit helfen heißt nicht, ein Krankenhaus oder eine Schule zu eröffnen...
Du kannst Millionen Krankenhäuser einrichten, das wird die Leute nicht davor bewahren, krank zu werden. Im Gegenteil, dazu werden sie dann jede Gelegenheit und jede Ermunterung haben. Wir sind durchdrungen von Vorstellungen dieser Art. Das beruhigt unser Gewissen: „Ich bin auf diese Welt gekommen, ich muss anderen helfen.“ Man sagt zu sich selbst: „Wie selbstlos ich bin! Ich werde der Menschheit helfen.“ Aber das ist nichts als Egoismus.
Tatsächlich ist das erste menschliche Wesen, das dich angeht, du selbst. Du möchtest das Leiden vermindern, aber wenn du nicht die Eigenschaft zu leiden in ein von Gewissheit getragenes Glücklichsein verwandeln kannst, wird sich die Welt nicht ändern. Sie wird immer dieselbe bleiben, wir drehen uns im Kreis – eine Zivilisation folgt der anderen, eine Katastrophe der anderen. Aber die Sache wird nicht anders, denn es fehlt etwas, etwas ist nicht da, das ist das Bewusstsein. Das ist alles.
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Religion
Religion gehört der höheren Ebene des menschlichen Mentals an. Es ist die Bestrebung des höheren menschlichen Mentals, sich so weit, wie es in seiner Macht liegt, auf etwas jenseits seiner selbst zuzubewegen, etwas, das die Menschheit Gott oder Geist oder Wahrheit oder Glaube oder Wissen oder das Unendliche nennt, eine Art Absolutes, welches das menschliche Mental nicht erfassen kann und dennoch zu erfassen sucht. Religion mag in ihrem allerletzten Ursprung göttlich sein; in ihrer gegenwärtigen Natur ist sie nicht göttlich, sondern menschlich. Wir sollten wahrlich eher von Religionen sprechen als von Religion; denn es gibt viele von Menschen erschaffene Religionen...
Der erste Hauptglaubenssatz dieser bestehenden herkömmlichen Religionen lautet: „Mein ist die höchste, die einzige Wahrheit, alle anderen befinden sich in Unwahrheit oder sind minderwertig.“ Denn ohne dieses grundlegende Dogma könnten etablierte Religionsbekenntnisse nicht existieren. Wenn du nicht daran glaubst und nicht erklärst, dass du allein im Besitze der höchsten Wahrheit bist, wirst du nicht imstande sein, Leute zu beeindrucken und dazu zu veranlassen, dir zuzuströmen.
Diese Einstellung ist für die Religiosität natürlich. Eben dies lässt aber die Religion einem spirituellen Leben im Wege stehen. Die Glaubens- und Lehrsätze einer Religion sind mental erzeugte Dinge, und wenn du an ihnen klebst und dich in einen für dich aufgestellten Lebenskodex einschließt, dann kennst du nicht und kannst auch nicht die Wahrheit des Geistes kennen, der über alle Regelsysteme und Dogmen hinausreicht, weit und gewaltig und frei. Wenn du bei einer religiösen Überzeugung halt machst und dich dort bindest, indem du sie für die einzige Wahrheit der Welt hältst, dann bereitest du dem Fortkommen und dem Weitwerden deiner Seele ein Ende. Wenn du jedoch die Religion aus einem anderen Gesichtswinkel betrachtest, braucht sie nicht immer und für alle Menschen ein Hindernis zu sein. Wenn du sie als eine der höheren Aktivitäten der Menschheit erachtest und du in ihr das Streben des Menschen erkennen kannst, ohne die Unvollkommenheiten alles Menschenerschaffenen zu übersehen, dann vermag sie wohl eine Art Hilfe für dich auf dem Weg zu einem spirituellen Leben zu sein. Indem du dich in ernsthafter und aufrichtiger Haltung mit ihr befasst, kannst du versuchen herauszufinden, welche Wahrheit sie enthält, welche Sehnsucht in ihr verborgen liegt, welche göttliche Inspiration hier durch den menschlichen Geist und eine menschliches System Umformung und Verformung erfahren hat. Mit geeigneter mentaler Einstellung kannst du die Religion selbst so, wie sie ist, dahin bringen, etwas Licht auf deinen Weg zu werfen und dir etwas Unterstützung bei deiner spirituellen Bemühung zu gewähren.
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Yoga und Religion
Liebe Mutter, was ist der Unterschied zwischen Yoga und Religion?
Ah! СКАЧАТЬ