Название: Die 4 Diamanten
Автор: Stefanie Müller
Издательство: Автор
Жанр: Научная фантастика
isbn: 9783962298647
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„Es wäre einfacher, wenn sie uns sagen würden, was sie zum Streiten bringt“, entgegnete Vegün.
„Wir sollten lieber darauf achten, dass beide nichts Unverhofftes tun“, trug nun auch Fineis dazu. „Beim letzten Streit haben beide sich Drohungen an den Kopf geworfen.“
Oberau stand auf und schlug mit beiden Händen kräftig auf den Tisch. Doch bevor er antworten konnte, traten Atistarz von der einen Tür und Jolett von der anderen Tür ein. Beide stratschen1 zu ihren Plätzen und setzten sich sprachlos hin.
Oberau blickte beide mit der finsteren Miene an, hebte seinen Arm und zeigte verärgert auf Linda, das Dienstmädchen, was Atistarz umgerannt hatte. „Du hast kein Funken Anstand im Leib!“, sagte er mit strenger Stimme. „Sie umzustoßen und einfach zu gehen. Was soll das?!“ Doch bevor Atistarz antworten konnte, blickte Oberau zu Jolett. „Und du!“, schimpfte er fort. „Zumindest du könntest rücksichtsvoller sein! Was denkt ihr euch denn?!“
Fineis sprach dazwischen: „Als Säulen dieser Zeit habt ihr Verpflichtungen. Vor Problemen kann man nicht weglaufen. Davon verschwinden sie nicht!“ Vegün und Reot nickten dem zu.
„Ihr solltet euch aussprechen! Vorher verlässt hier keiner den Raum.“
Weder Atistarz noch Jolett zeigten sich eine Antwort zu geben und blieben stumm.
Linda begann den Tisch zu decken, aber ihr war ganz unwohl dabei. Denn die Wärme zwischen den Sechs, die sie spürte, war Wut. Wut, die von Anspannung begleitet wird.
Keiner sagte etwas während des Essens.
Linda schlich leise und unauffällig hinaus. Sie ging zu ihrem Freund Goji, der auch ein Fablen war. Während Linda Goji erzählt, was passiert war, waren Atistarz, Jolett, Fineis, Vegün und Oberau noch am Essen. Es war still, so still, dass jedes unscheinbare Geräusch laut erschien. Klirren taten die Teller, die von den Gabeln berührt worden. Eine Stille, wie die Ruhe vor dem Sturm. Bevor Reot das erste Wort auch nur Aussprechen konnte, legte Atistarz wutentbrannt los. „Es ist doch deine Schuld! Wegen dir ist sie weggelaufen! Und…“
„Meine Schuld!“ fauchte Jolett zurück. „Wenn du nicht so verdammt langsam gewesen wärst, wäre nichts passiert!“
„Langsam! Du hast nichts Besseres zu tun, als deine Schuld auf andere zu schieben!“
„Jetzt reicht es!!“, schmetterte die tiefe Stimme von Oberau durch den Saal, so laut und tief, dass keiner wagte etwas zu sagen.
„Was ist denn passiert?“, wandte Vegün vorsichtig ein. „Ihr könntet mal sagen, was los ist.“
Atistarz stand so heftig auf, dass der Stuhl umfiel. Mit seinen Händen schlug er auf den Tisch, sodass sein Glas ebenso umkippte. Bevor er das Wort ergriff, packte Jolett, der ihm gegenübersaß, ihn am Kragen und zog ihn auf seine Tischseite. „Wenn du zu feige zum Leben bist, dann verzieh dich endlich!“
Atistarz griff Joletts langen Haare und zog ihn ebenso über den Tisch. „Das sagt gerade der, der zu feige zum Sterben ist! Du …“
„Seid ihr von allen Geistern verlassen!“, brüllt Reot, während Oberau und Vegün beiden eins auf den Kopf gaben und sie auseinanderzogen.
„Ihr seid wie Ratten, nur halb so intelligent! Was glaubt ihr, wer ihr seid!“, fuhr Reot fort.
Beide sahen sich an, mit zerfressenden Blicken, sodass es den Eindruck machte Reots Worte hätten gefruchtet.
Die Hitze, die den Raum erfüllte, verschwand allmählich. So auch die gereizte Stimmung der sechs. Es dauerte noch eine ganze Weile bis Atistarz und Jolett soweit waren, dass Oberau und Vegün sie losließen.
„So wie es ist, bringt es nichts, es ist besser ihr denkt über das, was passiert ist, nach und dann regeln wir das morgen“, wandte Fineis ein.
Alle stimmten nickend ein, selbst die beiden Streithähne. Der Mond schien in dieser Nacht hell als auch dunkel. Wolken, die aufzogen, verleiten den Nachthimmel eine unheimliche Atmosphäre. „Kein Licht ist so schön wie deins.“ Fineis stand auf dem Balkon hinter seinem Zimmer. Er schaute in die weite Dunkelheit. „Komm schon!“, hörte er eine Stimme. Fineis blickte sich um, es waren Atistarz und Jolett, die das Schloss verließen. Aus Sorge ging Fineis durch die, in warmes Licht getauchten, Flure des Schlosses und rief die anderen zusammen. Er klopfte an die alten Holztüren der einzelnen Zimmer. „Hey! Kommt raus! Aufstehen! Schläft ihr schon?“ „Los, kommt raus.“
Plötzlich griff aus dem dunklen Gang neben ihn eine Hand nach seiner Schulter. „Fineis? Was ist los?“
„…Goji…puh…“
„Ich wollte dich nicht erschrecken“ Mit diesen Worten klopfte Goij Fineis Schulter und lächelte.
Die anderen waren durch den Lärm auf den Flur getreten.
„Was soll der Krach?“ stellte Oberau ernst da.
„Sie sind weg. Sie sind einfach gegangen. Wir müssen…“
„Bleib ruhig“ stieg Vegün ein „Wer ist weg?“
„Atistarz und Jolett, sie haben das Schloss verlassen.“
„Hm, eventuell haben sie sich vertragen …oder?“ Vegüns Blick fiel auf Oberau, der den Kopf schüttelte.
„Los! In welche Richtung sind sie?“, setzte Reot fort.
„In den Wald“
„Ich fliege voraus“ sagte Goji und begab sich gleich aus dem Fenster.
Die vier rannten die Treppe runter, die in dieser Situation ewig lang erschien. Unten angekommen spurteten sie zum Schlosstor.
„Reot, Fineis, ihr nehmt den Weg an der Wiese entlang zum Wald. Vegün und ich den Steilweg. Sie werden bestimmt zur Lichtung am Hang gehen.“ Oberau beendete sein Satz und schon teilen sie sich auf.
Reot und Fineis nahmen ihre Gestalt an, und flogen in den Wolken behangenen Himmel.
Oberau und Vegün liefen als Abkürzung durch den kleinen Bach, als Vegün stolperte. „Au…“
„Was ist? Komm.“
„Oberau! Hier. Hier ist …“
„Was ist da?“ fragte Oberau und trat mit diesen Worten auf Vegün zu. Seine Hand zitterte und ergriff die von Oberau, der mit fassungslosem Blick dastand und das Ufer betrachtete. Er nahm Vegün in den Arm und sagte „Wir müssen uns beeilen, bevor noch mehr passiert“.
Vegün löste sich langsam von Oberau, lies seine Hand aber nicht los. Zögernd, aber dann zügig liefen beide weiter. Eine unwohlsame Stimmung umgab beide voll mit Angst. Ob Atistarz und
Jolett sich umbringen? Oder ist einer von beiden schon tot? Was ist mit Goji? Ob es ihm gut geht.
Das Wasser des Baches war dunkel, weil das Licht des Mondes nicht darauf schien. Das Ufer war sandig und steinig und ist von Moosen umwachsen.
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