Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ Sie da hinein“, sagte das Mädchen. Sie blieb stehen, um mich vorbeizulassen.

      „Wie heißt der Wirt mit Nachnamen?“

      „Tiggers, er heißt Johnny Tiggers“, sagte sie. Ich ging an ihr vorbei. Sie machte mir keinen Millimeter Platz, so dass ich sie streifte. Ich ging auf die Tür zu und klopfte. Das brummige „Ja?“, das unmittelbar darauf ertönte, klang unwirsch. Ich öffnete die Tür und trat über die Schwelle.

      Das Zimmer war ziemlich groß. Es enthielt eine seltsame Mischung von Büro, Wohnzimmer und Kneipenmöbeln. Die Lampe brannte nicht, aber ich erkannte die säuberlich aufeinander gelegten Chips in der Mitte des Tisches. Wahrscheinlich wurde hier oft gepokert.

      Die einzige Lichtquelle des Raumes war eine Schreibtischlampe. Ihr Schein reichte bis zu dem kleinen eisernen Ofen, in dem ein flackerndes Feuer brannte. Es roch nach verbranntem Papier. Der Mann stand direkt vor dem Ofen. Er hatte einen Schürhaken in der Hand. Offenbar lag ihm viel daran, das verbrannte Papier zu Asche zu zerstoßen.

      „Wer, zum Teufel, sind Sie?“, herrschte er mich an.

      „Carrie Hill ist mein Name“, sagte ich. „Leiden Sie zufällig an Malaria?“

      „Nein, warum?“

      „Es ist ein bisschen ungewöhnlich, Feuer zu machen, wenn das Thermometer 25 Grad Celsius anzeigt.“

      „Ich verbrenne Altpapier. Haben Sie was dagegen?“ Er kam auf mich zu, den Schürhaken in der Hand.

      „Sie sind doch Mr. Tiggers?“, fragte ich.

      „Wollen Sie ein Autogramm von mir?“, erkundigte er sich drohend. „Wenn Sie Wert darauf legen, schreibe ich’s mit dem Schürhaken.“

      Johnny Tiggers war ein großer muskulöser Mann mit einem kurz geratenen Hals, einem runden Gesicht und kleinen, weit auseinander stehenden Augen, in denen es tückisch funkelte. Er sah nicht aus wie ein sehr jovialer Gesprächspartner. Seine Worte, seine Haltung und der Schürhaken in seiner Rechten trugen dazu bei, diesen Eindruck zu vertiefen.

      „Carrie Hill“, knurrte er und blieb dicht vor mir stehen. Er roch nach Schweiß und Bier. Bekleidet war er mit einer Hose, die seinen vorstehenden Bauch unterstrich und einem Polohemd aus giftgrüner Baumwolle.

      „Darf ich erfahren, was Sie von mir wollen? Fassen Sie sich kurz, Hill, ich habe noch eine Menge zu tun!“

      „Viel zu verbrennen, meinen Sie?“

      Er grinste. „Es geht Sie einen feuchten Dreck an, was ich tue! Beantworten Sie lieber meine Fragen, sonst setze ich Sie an die frische Luft!“

      „Das Fragestellen besorge im Allgemeinen ich“, teilte ich ihm freundlich mit und holte meinen Ausweis hervor. Er blinzelte beim Lesen, als hätte er Mühe, die Beschriftung zu entziffern.

      Dann machte er kehrt und trat an den Schreibtisch. Er legte den Schürhaken wie ein Lineal auf die Platte, griffbereit. Er setzte sich und drehte den Schirm der Lampe so, dass sein Gesicht weitgehend im Schatten blieb. Mir schien es so, als atmete er rascher und etwas gepresst

      „Nehmen Sie Platz!“, knurrte er.

      Ich ließ mich ihm gegenüber in einem alten Drehsessel nieder und schlug ein Bein über das andere. „Sind Sie der Hausbesitzer?“, fragte ich.

      „Ja.“

      „Wer hat die Mansarde gemietet?“

      „Mr. Nelson.“

      „Sagten Sie Nelson?“

      „Bin ich so schlecht zu verstehen? Ja, ich sagte Nelson!“, schnappte er.

      „Wie lange wohnt er schon hier?“

      „Drei Monate.“

      „Was treibt er beruflich?“

      „Er hat ’ne Vertretung, glaube ich.“

      „Was vertritt er?“, wollte ich wissen. „Das Verbrechen?“

      „He, was sollen diese Anspielungen? Für Mr. Nelson lege ich die Hand ins Feuer.“

      „Ich empfehle Ihnen, sich auch der kleinsten Details zu erinnern, die mit dem samt stimmigen Mr. Nelson zusammenhängen. Die Mordkommission interessiert sich ebenso sehr dafür wie ich. Aus diesen Worten können Sie ohne Mühe entnehmen, dass Nelson unter Mordverdacht steht.“

      Tiggers schluckte. „Nelson ein Mörder? Jetzt nehmen Sie mich hoch!“

      „Wilson war vorhin bei Ihnen, nicht wahr?“

      „Bei mir? Nein. Wer ist Wilson? Ich kenne ihn nicht!“

      „Ronny Wilson“, sagte ich. „Reporter der New York Post.“

      „Ach der! Er ist nicht hier gewesen, jedenfalls nicht bei mir“, erklärte Tiggers.

      „Wer ist das Mädchen, das im Lokal bedient?“

      „Eine Nichte von mir, Nancy Summer. Sie macht ihre Sache gut.“ Er schüttelte den Kopf. „Mr. Nelson ein Mörder! Unglaublich. Wen soll er umgebracht haben?“

      „Ronny Wilson unter anderem.“

      Tiggers schluckte abermals. „Wo ist es passiert?“

      „Hier im Hause. Kriegen Sie keinen Schreck, wenn die Sirenen in wenigen Minuten losheulen. Die Polizei ist schon auf dem Wege nach hier.“

      „Ich bin nicht schreckhaft“, murmelte er. Er schielte den Schürhaken an. Ich fragte mich, was in Tiggers vorging. Er schüttelte abermals den Kopf, ohne etwas zu sagen.

      „Ich möchte sichergehen“, meinte ich. „Beschreiben Sie mir Mr. Nelson, bitte!“

      „Well... er sieht gut aus. Ich würde sagen, dass er fast vierzig ist. Sportlich athletische Figur, sicheres Auftreten, dunkles Haar, sehr helle Augen und eine heisere Stimme. Genügt das?“

      „Das genügt“, nickte ich. „Empfing er viel Besuch?“

      „Woher soll ich das wissen? Ich kümmere mich nicht um die Hausbewohner, solange sie pünktlich die Miete bezahlen.“

      „Mischte sich Nelson gelegentlich unter die Gäste Ihres Lokals?“

      „Das kam höchst selten vor. Er fand niemals den rechten Kontakt zu den Leuten, und wahrscheinlich wollte er das auch gar nicht. Er ist was Besseres.“

      „Finden Sie?“, fragte ich bitter. „Wie haben Sie das festgestellt?“

      „Ich setze natürlich voraus, dass er kein Mörder ist“, meinte Tiggers wie entschuldigend. „Nelson spricht und kleidet sich anders als die meisten Leute aus der Pilgrims Lane.“

      „Welchen Wagen fährt er?“

      „Einen Chevrolet, letztes Baujahr.“

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