Название: Welche Pflanze passt wohin im Naturgarten?
Автор: Paula Polak
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Техническая литература
isbn: 9783967470185
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Kombinationsmöglichkeiten
Die Pflänzchen in diesem Kapitel sind an harte Bedingungen angepasst. Sie sollten wirklich nur miteinander kombiniert werden, weil sie nicht konkurrenzstark sind. Kombinieren Sie sie mit wüchsigeren Pflanzen und es regnet zufällig ausreichend, haben die Zarten keine Chance. Bei trockener Witterung dagegen schaffen es die wüchsigeren Pflanzen nicht. In einem Beet, das diesen Standort repräsentiert, ist das Substrat sehr nährstoffarm und Wasser versickert rasch.
Im Plan rechts befindet sich das Beet hinter einer Trockenmauer, die mit Kantkorn in den Korngrößen von 0–16 mm hinterfüllt ist. Unter das Kantkorn sind ca. 5 % Humus gemischt, die obersten 5 cm bestehen nur aus Kantkorn. So haben die Pflanzenwurzeln die im Humus gespeicherten Nährstoffe und das gespeicherte Wasser zur Verfügung. Samen von unerwünschten Beikräutern haben auf der steinigen Oberfläche dagegen wenig Chancen zum Keimen. Auf 3 m², wie im Beet rechts, können Sie alle Arten unterbringen, die in diesem Kapitel vorgestellt wurden. Von März bis Oktober blüht dann immer etwas. Die Arten, die sich eher flächig ausbreiten, wie Felsennelke, Sand-Thymian und Sand-Fingerkraut, setzen Sie an den Rand der Mauer, wo sie schön über die Kante hängen können. Geben Sie ihnen genug Platz! Die Zwerg-Schwertlilie blüht in vielen Farben von Cremeweiß bis Violett. Kauft man sie während der Blüte, kann man sich verschiedene Farben aussuchen. Die kleinen Dickblattgewächse Mauerpfeffer, Steinbrech und Hauswurz können untereinander auch Platz tauschen. Wer keinen Scharfen Mauerpfeffer bekommt, kann auch den Milden Mauerpfeffer (S. sexangulare) verwenden, die zwei Arten sind sehr ähnlich. Wichtig finde ich den Weißen Mauerpfeffer, er ist die Futterpflanze für die Raupe des Apollofalters. Neben der Trockenmauer, auf etwas nährstoffreicherem Boden, haben Nahrungspflanzen für den Falter selbst Platz, z. B. Disteln, Flockenblume und Oregano.
1 Scharfer Mauerpfeffer
2 Sand-Fingerkraut
3 Berg-Lauch
4 Wimpern-Perlgras
5 Kiel-Lauch
6 Felsennelke
7 Rispen-Steinbrech
8 Zwerg-Schwertlilie
9 Sand-Thymian
10 Hauswurz
11 Weißer Mauerpfeffer
12 Kuhschelle
Pflanzvorschlag für 3 m² an einer Trockenmauer | ||||||||||||||
Anzahl | Name | Botanischer Name | J | F | M | A | M | J | J | A | S | O | N | D |
7 | Kiel-Lauch | Allium carinatum | x | x | ||||||||||
3 | Berg-Lauch | Allium lusitanicum | x | x | x | |||||||||
3 | Zwerg-Schwertlilie | Iris pumila | x | x | ||||||||||
5 | Wimpern-Perlgras | Melica ciliata | x | |||||||||||
3 | Felsennelke | Petrorhagia saxifraga | x | x | x | x | x | |||||||
3 | Sand-Fingerkraut | Potentilla incana | x | |||||||||||
3 | Kuhschelle | Pulsatilla vulgaris | x | x | ||||||||||
5 | Rispen-Steinbrech | Saxifraga paniculata | x | x | x | x | ||||||||
5 | Scharfer Mauerpfeffer | Sedum acre | x | x | x | |||||||||
5 | Weißer Mauerpfeffer | Sedum album | x | x | x | x | ||||||||
3 | Hauswurz | Sempervivum spp. | x | x | x | x | ||||||||
3 | Sand-Thymian | Thymus serpyllum | x | x | x | x | x | x |
Eine bunt gemischte Blumenwiese entsteht auf eher mageren Böden, hier mit Kornade (Agrostemma githago), Margerite (Leucanthemum vulgare) und Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria).
Sonniger, magerer Standort für bunte Beete
Ein sonniger, trockener, etwas nährstoffreicherer Standort ist in der Natur die Ausgangslage für eine magere Wiese. Wenn er richtig angelegt, bepflanzt und betreut wird, verspricht dieser Standort auch im Garten eine besondere Artenfülle und Pflegeleichtigkeit. »Etwas nährstoffreicher«, das ist allerdings ein bisschen vage. Es meint Folgendes: Ein reiner Kies- oder Schotterboden enthält ein absolutes Minimum an Nährstoffen, die sich in den sandigen Anteilen befinden. Schnell bildet sich aber selbst darauf eine dünne Humusauflage, die durch Verrottung von Laub und die Tätigkeit von Bodenlebewesen wie Regenwürmern entsteht, und schon wird die Vegetation vielfältiger. Auf Dauer bleiben karge Standorte nur in Hanglagen erhalten, wo Humus vom Wind verweht wird, oder bei intensiver Beweidung durch Schafe. Hier können sich wenig Nährstoffe anreichern und zarte Arten bleiben konkurrenzfähig. »Etwas nährstoffreicher« meint also einen geringen Humusanteil im Boden. Viele der dort wachsenden Pflanzen sind Arten der klassischen Blumenwiesen, wie es sie heute in der Landschaft kaum noch gibt, etwa Margeriten, Wiesen-Salbei und Malven. Wollen Sie eine solche bunte, vielfältige Wiese in Ihrem Garten haben, muss der magere Boden von Haus aus vorhanden sein oder Sie müssen die vorgesehene Fläche entsprechend vorbereiten.
Ist Ihr Boden an sich mager, zeigt sich das am schütteren natürlichen Bewuchs und am sandigen bis steinigen Boden. Wachsen dort schon hübsche Pflanzen, reicht es aus, an den offenen Stellen ein paar Ihrer Wunscharten aus diesem Kapitel einzusäen. Den Boden sollten Sie dazu leicht aufkratzen und die Samen nach der Aussaat festtreten. Ist der vorhandene Bewuchs für Sie unattraktiv, mähen Sie ihn einfach ab. Fräsen Sie anschließend die Fläche gründlich und entfernen Sie grobe Pflanzenteile mit dem Rechen. Danach können Sie eine geeignete Blumenwiesenmischung ansäen, möglichst mit Saatgut aus der Region. Drücken Sie die Samen mit der Rasenwalze an, damit sie Bodenschluss bekommen. Graben Sie die Samen nicht ein, außer es wird in der Anleitung explizit so empfohlen. Die meisten Arten für solche Wiesen sind Lichtkeimer, sie brauchen Sonnenlicht, um zu keimen.
Ein Tipp zur Aussaat: Samen von Blütenstauden sind oft so fein wie eine Nadelspitze. Daraus werden jedoch stattliche Pflanzen mit Blattrosetten, die je nach Art, z. B. bei den Königskerzen, einen Durchmesser von 50 cm erreichen können. Die meisten sind zwar nicht ganz so groß, aber Ysop und Wiesen-Salbei benötigen immerhin etwa 25 cm Platz, selbst Margeritenrosetten bekommen schnell einen Durchmesser von 10 cm. Sät man also zu dicht, ersticken sich die Pflanzen gegenseitig. Um dies zu verhindern, strecken Sie das Saatgut mit Sand. Rechnen Sie nur für das Saatgut ca. 2–3 g/m².
Auf mageren trockenen Böden können Sie auch Farbbeete anlegen, z.B. diesen blauen Traum aus Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) und Stauden-Lein (Linum perenne).
Wenn der Boden nährstoffreich ist, ist seine Farbe dunkel und der Bewuchs üppig. Sie können dann mit Pflanzen aus dem Kapitel »Beste Bedingungen...« СКАЧАТЬ