Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ „Die Menschen in dieser Gegend sind so dumm, dass es zum Himmel stinkt. Dafür sind sie fromm genug. Wahrscheinlich denken sie, ich wäre vor ihnen geflohen. Unser Vater war auch so verrückt, etwas Ähnliches zu glauben.“

      „Wer hat ihn getötet?“, fragt Roger.

      „Du“, grinst Andy. „Darüber sind sich wohl alle einig.“

      „Ich wollte wissen, wer es wirklich war, Andy.“

      „Du denkst, ich hätte damit etwas zu tun, nicht wahr?“

      „Ja.“

      „Stimmt nicht. Ich hatte einen meiner Leute zurückgeschickt, damit er sich darum kümmert, was die anderen tun. Ein Schlag kann einen Mann niemals richtig treffen, wenn er auf ihn vorbereitet ist. Aber der verdammte Kerl hatte seinen eigenen Kopf. Burns hieß er. Oder sagen wir, er nannte sich so. Er sah unseren Vater und Matt und schoss sie einfach nieder. Matt soll noch gelebt und gesagt haben, dass die Ranch verlassen ist. Da hatte sich Burns gedacht, dass dort sicher etwas zu finden ist. Das war nicht falsch. Dumm von ihm war nur, dass er ausgerechnet hierher kam und mir die Geschichte erzählte. Er meinte, ich würde mich darüber freuen.“

      „Hast du das nicht getan?“

      „Ich hatte nie über eine solche Lösung nachgedacht. Das muss du mir glauben! Ich führte gegen unseren Vater nichts im Schilde. Nur seine Macht wollte ich an mich bringen. Das konnte ich auch anders, wie du ja siehst.“

      „Wo ist Burns?“

      Andy zeigt mit dem Daumen über die Schulter zum Fenster hinaus.

      „Er liegt neben dem Haus. Gus hat ihm ein Kreuz über die Erde gesteckt. Er meint, ein Mann könnte dann besser schlafen.“

      „Wenn du so ein Menschenfreund bist, wirst du mich sicher nun wieder gehen lassen, Andy?“

      Andy grinst noch breiter.

      „Zu was, Bruder? Damit sie dich in der Stadt doch noch hängen?“

      „Warum redest du um die Sache herum?“

      „Hör mir mal gut zu: du bist anders als ich. Du bist so etwas, das ich mit Gerechtigkeitsnarr bezeichnen möchte. Du würdest in die Stadt laufen und dort sagen: ,Ich war es nicht, aber ich weiß, wer es getan hat. Ich weiß, wer die Rinder holte, wo sie hin sind und wo ihr das Geld finden könnt, das euch abhanden kam'. Und ausgerechnet das geht nicht. Ich muss nämlich darauf warten, dass der größere Teil meiner Leute zurückkommt und die restlichen Rinder holt. Es könnte sonst sein, die Stadtfräcke eignen sie sich an.“

      „Das hast du gut erklärt, Andy. Weißt du eigentlich, wieso ich frei bin?“

      „Du wirst einen Trick angewandt haben.“

      „Nein. Dallas hat mir geholfen. Weil ich damals zur Ranch ritt und dir sagte, dass sie dich verfolgen werden.“

      „Das war sehr nett von ihr — damals. Natürlich werde ich das mit dir nicht selbst machen. Gus oder Tally machen es. Derjenige, der auf meiner Ranch in Montana der Vormann werden will.“

      Gus und Tally richten sich gleichzeitig bolzengerade auf.

      „Wir hatten davon gesprochen, dass wir das Geschäft in Partnerschaft zu gleichen Teilen auf ziehen, Andy“, sagt Gus. „Hast du das vergessen?“

      „Natürlich nicht, Gus. Wie sollte ich so etwas vergessen, wo ihr so wacker für mich geschossen und geraubt habt. Aber wir können nicht als drei Rancher auf einem Anwesen auftauchen. Das leuchtet euch hoffentlich ein. Jeder muss also seine Rolle haben. — Nun los.“

      „Noch eine Frage, Andy“, sagt Roger.

      „Heraus damit. Aber beeile dich, wir wollen es kurz machen.“

      „Wie bist du eigentlich darauf gekommen, Rinder unseres Vaters zu rauben?“

      „Ich brauchte Geld, das weißt du doch. Tally hatte den Gedanken, eine ganze Herde über die Berge zu treiben und weiter im Osten zu verkaufen. Damals wollte ich das nicht. Zufällig fanden wir aber noch ein paar Leute, als ich aus Idaho verschwinden sollte. Es passte alles so wunderbar zusammen. Willst du noch etwas wissen?“

      „Nein. Aber ich kann dir noch etwas verraten. Eine Posse aus Collins sucht in den Bergen.“

      „Kann ich mir denken. Aber nicht hier.“

      „Als ich auf den Kerl im Canyon schoss, können die Leute aus Collins höchstens vierhundert Meter, vielleicht auch fünfhundert, entfernt gewesen sein. Ich weiß nicht, wie weit das Echo hier dringt. Aber eigentlich sollte man denken, dass sie es gehört haben.“

      Andy wirft den Kopf mit einem Ruck herum. Tally stößt die Tür auf.

      Da kracht ein Schuss. Mit einem dumpfen Pochen ratscht eine Kugel ins Holz. Staub rieselt von der Decke.

      Tally wirft die Tür zu.

      Andy springt zurück und lehnt sich keuchend gegen die Wand. Gus ist bleich geworden.

      „Ihr seid umstellt!“, ruft die keifende Stimme des Schreiners. „Ergebt euch!“

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      „Verdammt“, presst Gus durch die Zähne. „Warum haben wir vergessen, einen Posten aufzustellen?“

      „Weil ihr alle drei zu neugierig gewesen seid“, meint Roger. „Jeder von euch dachte, er könnte etwas verpassen. Siehst du, Andy, manchmal ist das Verderben näher, als man denkt.“

      „Glaubst du, das würde dir etwas nützen? Du sitzt mit uns wunderbar in der Falle. Und sie denken bestimmt nach wie vor, dass du der Mörder bist, der an den Galgen gehört.“

      „Irrtum“, sagt eine Stimme scheinbar direkt über ihnen.

      Tally wirbelt den Colt hoch und schießt in die Decke. Noch mehr Staub rieselt herunter und brennt in ihren Augen.

      „Einer hockt direkt über dem Rauchfang in der Felswand“, sagt Roger. „Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, einen Zeugen für alles zu haben, was hier gesprochen wurde.“

      „Er ist ein Spitzel!“, kreischt Gus. „Andy, er ist gar nicht ausgebrochen. Sie haben ihn mitgebracht und vorgeschickt. Und er wusste noch, welcher Canyon es ist, in den man reiten muss.“

      „Ja“, erwidert Andy fad und hebt langsam den Colt. „Roger, ich habe es nicht eigenhändig machen wollen, obwohl ich immer wusste, dass mit dir die Auseinandersetzung eines Tages kommen musste, wenn sie dich nicht hängen. Schließlich geht es um unser beider Besitz. Jetzt kann ich nicht mehr anders.“

      „Gus und Tally wollten es doch eben noch für dich erledigen“, sagt Roger.

      „Ergebt euch!“, ruft es durch das Tal, und das verzerrte Echo weht über die Hütte hinweg und prallt von der Felswand ab.

      Gus lehnt immer noch an der Wand.

      Tally schießt durch eine winzige Luke СКАЧАТЬ