Название: Richtig geben statt nehmen
Автор: Simone Janson
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Экономика
isbn: 9783965962729
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Die Zeit scheint zu kriechen, wenn wir wollen, dass sie schnell vergeht und sie rast uns davon, wenn wir wünschen, der Moment möge nie zu Ende sein. Die ‚Flüssigkeit des Denkens’, also die gefühlte Zeit, verlangsamt sich bei Angst und Traurigkeit und beschleunigt sich im Zustand des Glücks. Was zunächst ein wenig paradox erscheint, macht natürlich Sinn: In Stresssituationen verlangsamt unser Hirn die Wahrnehmung, versorgt sich also mit Zeit fürs Reagieren. Und in den schnellen Momenten des Hochgenusses soll der ‚Hunger’ nach dem nächsten Kick erhalten werden.
Unser Gehirn will ein Happy End
All denen, die unerschütterlich an das Positive glauben, gibt die Gehirnforschung recht. Immer dann, wenn wir etwas gedacht oder getan haben, das aus Sicht des Gehirns eine Belohnung verdient, werden Glückshormone ausgeschüttet. Diese Strategie der Natur hilft uns nicht nur, zu Überleben, sondern kann unsere Lebensqualität bemerkenswert verbessern. So tun Menschen am liebsten das, wofür eine Belohnung in Aussicht steht.
Ständig sind wir auf der Suche nach guten Gefühlen ist, zuhause genauso wie in der Arbeit. Auch beim Kaufen entscheiden wir uns erst wirklich für oder gegen etwas, wenn wir ‚ein gutes Gefühl’ dabei haben. Wer in positiven Gefühlen badet und gut gestimmt ist, kauft bestimmt. Dem Menschen hingegen, der in schlechter Stimmung ist, dem kann man nichts verkaufen! Innerbetrieblich, etwas beim ‘Verkaufen’ von Ideen, gilt das genauso
Die Überwindung negativer Gefühle – keine Angst oder Sorgen mehr haben zu müssen, weil das glückliche Ende naht – ist das ultimative Ziel. Unser Hirn will das Happy End, indirekt über das Vermeiden des Schlechten und direkt über die Suche nach dem Glück. Selbst gegensätzliche Gefühle wie die Hassliebe, die Schadenfreude oder die Freudenträne haben auch eine positive Komponente: Die kleine Freude, der großen Angst zu trotzen oder die Seligkeit, dem Negativen (wieder einmal) entkommen zu sein.
Gutes tun wird mit Glücklichsein belohnt
Gutes tun macht uns glücklich. ‚Helper‘s high‘ wird dieser Zustand genannt. So haben US-Wissenschaftler festgestellt, dass freiwilliges Spenden für einen guten Zweck die gleichen Hirnareale mobilisiert, die auch dann aktiv sind, wenn wir einen Zuwachs beim eigenen Vermögen erwarten.
Nicht umsonst werden viele Menschen, mit denen das Leben es gut gemeint hat, selbst zu Wohltätern. Sie kümmern sich persönlich um Notleidende oder gründen Stiftungen dafür. So spüren sie am eigenen Leib, dass altruistisches Verhalten mit Abstand die besten Gefühle beschert. Unternehmen sollten sich also ‚Social responsability‘ (CSR) nicht nur deshalb auf die Fahnen schreiben, weil es gerade in Mode ist, sondern vor allem deshalb, weil es den Mitarbeitern gut tut.
Am Ende sollte es ein Unternehmensziel sein, die Welt ein wenig besser zu machen. Und für Führungskarrieren kommen ausschließlich Menschenversteher infrage. Manche Manager machen das auch schon ganz ausgezeichnet. Den anderen ist die Führungslizenz sofort zu entziehen.
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