Название: Neun ungewöhnliche Krimis Juni 2019
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745210118
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Keith Goodman war nicht zu Hause.
Also fuhren sie zu dem Betrieb in der Leroy Street, wo Goodman als Buchhalter beschäftigt war.
Als sie sein Büro betraten, diktierte er gerade seiner Sekretärin einen Brief oder etwas in der Art. Da sie ohne anzuklopfen in sein Büro geplatzt waren, kniff er die Augen zusammen, über seiner Nasenwurzel erschienen zwei senkrechte Falten, und er schnappte: „Was fällt Ihnen ein ...“
Und dann schien er zu begreifen.
Jetzt ging alles blitzschnell.
Goodman griff rechts in seinen Schreibtisch und hielt plötzlich eine Pistole in der Hand, die er auf seine Sekretärin anschlug.
Die G-men waren überrumpelt. Mit dieser Reaktion des Gangsters konnten sie nicht rechnen.
Jetzt sprang Goodman auf. Sein Bürostuhl rollte ein Stück zurück. „Lassen Sie nur ihre Pistolen stecken, Agents“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. „Oder ich erschieße Kath.“
Die Sekretärin war steif vor Schreck.
Goodman trat hinter sie, legte ihr den linken Arm um den Hals und zog sie in die Höhe. „Rühren Sie sich nicht vom Fleck“, knurrte er und drückte Kath die Pistolenmündung unter das Kinn. Die Frau schien gar nicht zu begreifen, was mit ihr geschah. Lediglich in ihren weit aufgerissenen Augen spiegelten sich Schreck und Entsetzen wider.
„Geben Sie auf, Goodman“, sagte Burke. „Sie machen alles nur noch schlimmer.“
Der Gangster lachte klirrend. „Ich kann nichts mehr schlimmer machen. Was gibt es Schlimmeres als Mord? Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Städte von den elenden Huren zu säubern, die skrupellos Elend über die Menschheit bringen. Mein Schwager war dem Tod geweiht, meine Schwester wird sterben, hunderte - tausende sind gestorben und werden noch an Aids zu Grunde gehen.“
„Wer ist wir?“, fragte Burke.
Goodman bewegte sich rückwärtsgehend auf die Tür zum Nebenzimmer zu. Es war das Büro seiner Sekretärin.
„Das würden Sie gern wissen, Burke, wie? Aber ich werde es Ihnen nicht sagen. Wie sind Sie auf mich gekommen?“
„Sie haben in Cohans Ford Lincoln ihren genetischen Fingerabdruck hinterlassen. Warum musste Cohan sterben?“
Goodman richtete die Pistole auf Owen Burke. „Stellen Sie sich dort an die Wand“, kommandierte er, ohne auf die Frage des Agents einzugehen. „Auch Sie, Harris. Vorher aber legen sie Ihre Waffen auf den Fußboden.“
Er hatte fast die Tür erreicht, die ins Nachbarbüro führte.
„Wird's bald?“ Goodman drückte wieder seiner Geisel die Mündung unter das Kinn. Jeder Zug im Gesicht der Frau war von Angst und Schrecken geprägt. Sie schien begriffen zu haben, dass sie sich in der Gewalt eines gewissenlosen Killers befand.
Vorsichtig zogen die Agents ihre Pistolen, legten sie auf den Fußboden und traten zurück. Burke ließ Goodman nicht einen Moment aus den Augen. Ein entschlossener Ausdruck hatte sich um seinen Mund festgesetzt. Dieser Mann würde über Leichen gehen. Das war dem Special Agent plötzlich klar.
„Haben Sie allen Ernstes angenommen, Sie könnten die Prostitution bekämpfen und ausmerzen?“, fragte Ron.
„Jede tote Hure war ein Gewinn für die Menschheit. Cohan war der Vollstrecker. Er betete zum Satan. Die Herzen der Huren opferte er. Wir ließen es zu, weil es nach Ritualmorden aussah. Um eine falsche Spur zu legen, wurden auch in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis den Huren die Herzen herausgeschnitten.“
„Beinahe wäre es Ihnen gelungen, eine falsche Spur zu legen“, sagte Burke. „Wir ermittelten zunächst in Richtung Ritualmord.“
„Wir haben Sie und Ihren Kollegen unterschätzt, Burke. Wie sind Sie uns auf die Spur gekommen?“
„Ihnen das jetzt zu erzählen würde viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen, Goodman. Sagen Sie uns, wer noch zu Ihrem Killerverein gehört. Ist es Dr. Ramsey?“
Goodman nahm seinen Arm vom Hals der Frau. „Hol deine Autoschlüssel, Kath!“, kommandierte er. „Und versuch lieber nicht zu fliehen. Eine Kugel ist immer schneller als du.“
Er versetzte seiner Sekretärin einen Stoß, die Frau taumelte zur Seite und war für die Agents nicht mehr zu sehen. Goodman ließ die Mündung der Pistole über die Agents pendeln.
Plötzlich holte er mit der linken Hand ein Mobiltelefon aus der Jackentasche. Ohne seine Aufmerksamkeit länger als einen Sekundenbruchteil von den G-men zu nehmen klickte er eine Nummer her, dann drückte er den Verbindungsknopf, und sogleich sagte er:
„Sie haben uns. Ich habe eine Geisel. Burke und Harris stehen in meinem Büro. Ich fahre mit der Geisel zur Wohnung meiner Schwester. Du solltest auch hinkommen.“
Goodman lauschte. Sein Gesprächspartner redete einige Zeit auf ihn ein. Schließlich sagte Goodman: „Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht. Aber denk nur nicht, dass ich den Kopf allein in die Schlinge stecken werde. Wir treffen uns in einer halben Stunde bei Susan. Und dann sehen wir weiter.“
Goodman unterbrach die Verbindung und ließ das Handy wieder in die Jackentasche gleiten. „Bist du bereit, Kath?“
„Ja“, kam es zaghaft von der Frau, die die Agents nicht sehen konnten.
„Sie haben gehört, dass ich zu meiner Schwester will. Versuchen Sie nicht, mich aufzuhalten. Kath würde dafür bezahlen. Wenn ich bei Susan bin, werde ich meine Forderungen stellen.“
Goodman verschwand aus der Tür.
Burke hörte einen ersterbenden Aufschrei, als er sich wahrscheinlich wieder die Geisel schnappte.
Fast gleichzeitig traten die Agents vor und hoben ihre Pistolen auf, dann öffnete Burke die Tür zum Korridor, sicherte nach draußen und trat in den Flur. Goodman hielt seine Sekretärin wie ein lebendes Schutzschild vor sich. Rückwärtsgehend bewegte er sich in Richtung Treppenhaus. Dort gab es auch einen Aufzug ...
17
Owen Burke rief von Goodmans Büro aus seinen Vorgesetzten an und berichtete ihm, was vorgefallen war.
Der AD machte ihm keine Vorwürfe, sondern sagte: „Das sind Nachrichten, die ich nicht so gern höre. Ich werde veranlassen, dass ein Polizeiaufgebot in Brooklyn bereitsteht. Begeben Sie und Agent Harris sich ebenfalls dorthin, Agent Burke. Wir werden uns anhören, СКАЧАТЬ