Spur ins andere Kontinuum: Weg in die Galaxis. Antje Ippensen
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Название: Spur ins andere Kontinuum: Weg in die Galaxis

Автор: Antje Ippensen

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745204919

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СКАЧАТЬ der Menschen schien dieses Volk so edel gedacht zu haben, dass niemand es gewagt hatte, den Planeten zu verlassen, um diese absolut tödliche Seuche nicht auf anderen Planeten zu verbreiten.

      Soweit die ersten groben Erkenntnisse, von denen einige natürlich in gewagten Spekulationen weitergeführt wurden. Oder hatte es andere Gründe gegeben, die verhinderten, dass jemand den Planeten verließ? War dieses Volk vielleicht sogar von einem Völkerverbund in eine Art Quarantäne gestellt worden? Hatte man diesen Planeten gar nicht verlassen können? Auch das war nur eine von vielen gewagten Spekulationen, diese allerdings würde voraussetzen, dass es eine galaxisweite Zivilisation gab, die ein Interesse daran hatte, sich selbst zu schützen. Das war ebenso weit hergeholt wie die Theorie, dass das Volk innerhalb nur weniger Stunden ausgerottet worden war. Praktisch jeder, der hier lebte, hatte seine eigene Idee – und natürlich keinen Beweis dafür.

      Maßgeblichen Anteil hatten Alanna Waycroft und Ewald Martell, die nicht locker ließen und ihre Kollegen aller Fachrichtungen förmlich zu Höchstleistungen anspornten. Die beiden waren mittlerweile fast unzertrennlich geworden, was allerdings nicht bedeutete, dass sie nicht auch gegensätzliche Meinungen vertraten und sich mitunter erbitterte Diskussionen lieferten. Da Ewald Martell mit Alanna so gut auskam, wurde sie mittlerweile auch vom Rest der Crew weitestgehend akzeptiert, obwohl es ihr noch immer ziemlich egal war, wie andere Leute von ihr dachten.

      Die Verpflichtung für Wissenschaftler und Mitarbeiter für den Planeten Katta war auf mindestens zwei Jahre festgelegt worden. Damit wurde zum einen hohe Fluktuation verhindert, zum anderen konnten die Leute dann intensiv an einer Aufgabe arbeiten, ohne dass durch einen Wechsel wieder neu angefangen werden musste.

      Die CARMEN DIAZ war mittlerweile wieder zur Erde gestartet und sollte in den nächsten Tagen mit weiteren Forschern und Material zurückkehren. Aus dem kleinen Camp war schon eine ansehnliche und doch immer noch provisorische Stadt geworden. Aber noch immer weigerten sich die Menschen, auch nur ein Gebäude in der Stadt selbst zu beziehen, obwohl es kein Problem gewesen wäre, ein oder auch mehrere Gebäude für die Bedürfnisse der Terraner umzurüsten.

      Im Camp fanden sich Wissenschaftler jeder Fachrichtung, und besonders während der Mahlzeiten gab es mitunter wilde Diskussionen. Jeder noch so kleine Fortschritt wurde mehrfach gewissenhaft untersucht, auch von Kollegen, die eigentlich gar nichts damit zu tun hatten. Aber irgendwie fühlten sich alle wie eine große Gemeinschaft, was den einen anging, konnte den anderen nicht unberührt lassen.

      Als sich die CARMEN DIAZ im Orbit befand und zur Landung ansetzen wollte, schrillte plötzlich der Alarm durch das Schiff. In Windeseile verbreitete sich dann auch der Grund für den Alarm.

      Vom Planeten aus, von irgendwo in der Stadt, waren seltsame Impulse abgestrahlt worden. Intensität und Eigenart dieser Impulse waren allerdings schon bekannt, wie wenig später festgestellt wurde. Die gleiche Art von Sendung hatte damals die PLUTO II angelockt. Und es war auch nicht das erste Mal, dass diese Impulse aufgefangen wurden. In der Zentrale der HFL waren schon damals alle diese Daten gesammelt worden, und dort hatte man auch den passenden Begriff dafür: Stellare Impulse.

      Für das landende Schiff waren sie nicht von Bedeutung, der Alarm im Schiff und im Camp wurde ausgeschaltet. Doch Ewald Martell untersuchte die Auswertungen im Astrolab, nachdem die CARMEN DIAZ gelandet war. Nicht nur von Katta her war das Auftreten der stellaren Impulse bekannt, wie er nun herausfand. Mittlerweile hatten auch andere Schiffe verschiedene Planeten angeflogen, auf denen diese Art von Signale geortet worden waren, doch ein Sinn darin oder überhaupt eine Sendestation waren niemals gefunden worden. Ein Rätsel reihte sich nahtlos an das nächste, und die Liste der offenen Fragen, die sich hier auf Katta stellten, wurde immer länger.

      2.

      Fast drei weitere Jahre vergingen, in denen aus der provisorischen Stadt eine feste Ansiedlung wurde. Mittlerweile gab es nicht mehr nur die einfachen Wohncontainer, aus den schmucklosen Notbehelfen waren nun doch Wohnungen geworden, die jeder für sich individuell gestaltete. Ein zentrales Krankenhaus und mehrere kleine Medolabs waren entstanden, Vergnügungsstätten und ein Einkaufszentrum, Dienstleistungsbranchen und auch eine Polizeistation, die gut zu tun hatte. Wo derart viele Menschen aufeinander trafen, blieb es einfach nicht aus, dass verschiedene Meinungen aufeinanderprallten und einige Leute auf handgreifliche Art und Weise ihre Ansichten vertreten wollten. Kurzum, es war ein blühendes Gemeinwesen. Die Bevölkerung betrug zeitweilig mehr als zehntausend Menschen – man hätte Katta als aufstrebende Kolonie bezeichnen können, wenn es denn eine gewesen wäre und nicht nur ein Forschungszentrum.

      Doch dies hier war eine Ansammlung von wissenschaftlichen Koryphäen, unterstützt von unzähligen fleißigen Händen, um die Rätsel eines verschollenen Volkes zu lösen, keine eigenständige Auswanderersiedlung.

      Aber die Gemeinschaft funktionierte. Wie überall, wo es Menschen gab, wurden Beziehungen geschlossen, gab es Streit und Klatsch und die ganze Palette menschlicher Eigenheiten.

      Ewald Martell und Alanna Waycroft waren zusammengezogen. Es hatte sich nach einiger Zeit so ergeben. Die beiden so gegensätzlichen Menschen empfanden mehr als nur Sympathie füreinander und hatten beschlossen, wenigstens einen Teil ihres Lebens miteinander zu verbringen. Und hier verband die beiden natürlich auch noch das gemeinsame Interesse an der wissenschaftlichen Arbeit. Aber noch immer konnte es zwischen ihnen zu ausgedehnten Diskussionen kommen, wenn sie unterschiedlicher Meinung waren, was sich relativ häufig ergab. Aber sie waren ein Team, das äußerst erfolgreich zusammenarbeitete .

      So auch jetzt, da sie zusammen mit dem Tronic-Spezialisten Damian Helfgert und dem Kybernetiker Andres Anderson auf der Spur weiterer Impulse waren. Man hatte sie erst vor einigen Tagen geortet. Im Gewirr der wiederhergestellten Energieströme, die ganz Katta durchzogen, tauchten immer wieder vereinzelte Spitzen auf, die auf einen besonders starken Verbrauch schließen ließen. Keines der bisher erkannten und in Betrieb genommenen Geräte besaß derart starke Werte – jedenfalls soweit die Menschen das sagen konnten.

      Die vier Wissenschaftler waren mit einem Gleiter in die Stadt geflogen. Wie schon früher war der Ursprungsort nur annähernd zu bestimmen gewesen. Es wäre also unverschämtes Glück gewesen, wenn sie gleich zu Anfang ihrer Suche fündig geworden wären. Damian Helfgert hatte einen tragbaren Energie-Scanner dabei, Alanna trug zusätzlich ein Oszillo, und Andres Anderson beobachtete weitere Sensoren, mit denen sie dem Ursprung der seltsamen Energieverbraucher auf die Spur kommen wollten.

      Ewald Martell landete den Gleiter in einem bisher noch nicht erforschten Bereich der Stadt. Die Straßen waren leer, nicht einmal die sonst überall verstreuten Roboter waren zu sehen, alles wirkte aufgeräumt und sauber – und sehr steril. Die Wissenschaftler hatten sich längst an die gigantischen Ausmaße gewöhnt, es versetzte sie nicht mehr in Schrecken, wenn die Höhe der Häuser unendlich schien.

      »Diese Richtung«, erklärte Damian Helfgert und deutete in eine Straße hinein. »Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir dort etwas finden werden.«

      »Damian, wir finden seit mehr als drei Jahren täglich etwas Neues. Es wäre keine so große Überraschung«, gab Ewald Martell spöttisch zurück.

      »Wir СКАЧАТЬ