Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis - A. F. Morland страница 15

СКАЧАТЬ mit einem Klirren.

      Der MPi-Schütze ballerte von oben in meine Richtung. Die Kugeln schlugen links und rechts von mir ein.

      Es war die Hölle.

      Mit einer heftigen Bewegung riss ich die Waffe hoch und feuerte zurück. Dann rappelte ich mich hoch, feuerte ein weiteres Mal dabei und hastete in Richtung des Eingangs. Ich schoss wild drauflos. Ein paar Dutzend Schritte nur trennten mich von der bröckelnden Hausfassade...

      Ich setzte alles auf eine Karte. Und etwas anderes blieb mir auch gar nicht. Ich musste so schnell wie möglich aus dem Schussfeld kommen.

      Ich keuchte.

      Den letzten Schuss feuerte ich aus der Waffe und dann hatte ich es geschafft. Ich presste mich an die Fassade.

      Der herausrieselnde graue Staub setzte sich in meinem Mantel fest. Ich atmete auf. Für den MPi-Schützen war ich jetzt unsichtbar. Der Winkel war zu spitz. Er konnte mich von oben weder sehen noch gezielt beschießen.

      Bis zum Eingang hätte ich mich noch einige Meter an der Wand entlangdrücken müssen.

      Aber dafür blieb keine Zeit, denn jetzt wurde von der anderen Seite geschossen.

      Das war der Kerl mit der Schalldämpferwaffe und der Spiegelbrille. Jener Mann, der meinen Informanten getötet hatte. Jedenfalls schloss ich das aus der Tatsache, dass ich kein Schussgeräusch hörte. Ohne Vorwarnung drang die Kugel dicht neben mir in das poröse Mauerwerk und ließ noch mehr Putz herunterrieseln.

      Meine Waffe war leergeschossen. Ich konnte nicht zurückfeuern.

      Als der nächste Schuss dicht über meinen Kopf strich, stand mein Entschluss fest. Ich hechtete in das nächste Fenster hinein. Die Scheiben waren zerschlagen, aber es ragten noch scharfe Splitterstücke in die Fensteröffnung hinein. Wie Messer.

      Und ich wusste nicht, was mich auf der anderen Seite, im Halbdunkel dieser verfallenen Ruine erwartete. Hart kam ich auf den Boden und rollte mich auf die Weise ab, die man mir im Nahkampftraining beigebracht hatte.

      Meine Schulter schmerzte höllisch, aber ich biss die Zähne zusammen. Ich lud die Waffe in Windeseile nach. Dann sah ich das Blut an meinem Arm.

      Das Glas war wie ein Messer durch meinen Mantel gefahren.

      Hoffte ich.

      Ich glaubte einfach nicht, dass es eine Kugel war.

      Innerlich fluchte ich.

      Aber ich war nicht bereit, jetzt auf diese Verletzung Rücksicht zu nehmen. Ich packte die Waffe fester und durchquerte den halbdunklen Raum.

      Wenig später hatte ich die Tür erreicht und arbeitete mich durch den Flur vor. Eine Treppe führte hinauf. Der Aufzug war nur noch ein Schrotthaufen, und ich hatte keine Lust, ihn auf seine Funktionstüchtigkeit hin zu testen. Außerdem gab es vermutlich auch keinen Strom.

      Vorsichtig ging ich die ersten Stufen hinauf. Das Geländer war schadhaft, der Handlauf teilweise abgebrochen.

      Eine Bewegung ließ mich herumfahren, und ich sah eine riesige Ratte von einer Tür zur anderen huschen.

      Nur den Bruchteil einer Sekunde später sah ich über mir etwas aufblitzen.

      Das Mündungsfeuer einer MPi.

      12

      Der Killer stand auf einer der oberen Treppenabsätze und ballerte in die Tiefe - auf mich.

      Ich ließ mich seitwärts fallen, während die Geschosse den ohnehin morschen hölzernen Handlauf zerfrästen. Ich drückte mich an die Wand. Draußen, im Innenhof waren jetzt Polizeisirenen zu hören.

      Über mir hörte ich schnelle Schritte und so wagte ich es, die Treppe hinaufzurennen. Ich nahm zwei bis drei Stufen mit einem Schritt, bis ich den fünften Stock erreichte, von wo aus der Killer mich beschossen hatte. Immer wenn ich einen Absatz erreichte, erwartete ich, von einem Bleihagel begrüßt zu werden.

      Aber von dem Killer war nichts zu sehen.

      Von draußen krächzte jetzt ein Megafon und forderte die Killer zum Aufgeben auf.

      Milo schien die Beamten der City Police und des FBI eingewiesen zu haben.

      Fieberhaft durchsuchte ich den fünften Stock. Zimmer für Zimmer. Die meisten Räume waren kahl wie ein Rohbau. Man hatte alles mitgenommen. Hin und wieder standen da noch ein paar Büromöbel und Kisten mit halbverschimmelten Papieren, aus denen sich die Ratten ihre Nester bauten.

      Vielfach fehlten selbst die Türen.

      Irgendwer hatte sie offenbar noch einer Verwendung zuführen können. Vielleicht auch nur als Brennholz für ein Feuer, das einem Obdachlosen die eiskalten Nächte wärmer werden ließ.

      Ich fragte mich, ob sich auf der anderen Hausseite Feuerleitern befanden. Jedes Haus in New York, das noch aus dem 19. Jahrhundert stammt, besitzt sie, denn es war lange Zeit Vorschrift.

      Aber wenn es hier welche gab, dann war der Kerl vielleicht schon auf und davon.

      Ich arbeitete mich Raum für Raum vorwärts, trat unter einem Türsturz hindurch in ein weiteres, kahles Ex-Büro und dann...

      Schon in der ersten Sekunde hatte mein Instinkt mich gewarnt.

      Ich wirbelte herum und blickte auf eine Gestalt, die eine Strickmaske trug, die lediglich die Augen freiließ.

      Und dann war da der kurze Lauf einer MPi, der direkt in meine Richtung zeigte.

      Dann ging alles blitzschnell. Der Finger meines Gegenübers krümmte sich.

      Der Druck auf den Abzug verstärkte sich und ich wusste, dass im nächsten Sekundenbruchteil die Hölle über mich hereinbrechen würde.

      Ein Augenblick wie eine Ewigkeit...

      Ich riss meine Waffe herum, aber zuvor hatte der Killer bereits die MPi abgedrückt.

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