Название: 9 Spannungsromane für den Urlaub: Ferien Sammelband 9017
Автор: Frank Rehfeld
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Триллеры
isbn: 9783745212556
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„Durch das GPS-Signal ist die Rennleitung jederzeit über die jeweilige Position der einzelnen Wagen informiert, das ist richtig“, bestätigte Clement.
Den Manipulationsmöglichkeiten waren damit natürlich Tür und Tor geöffnet.
„Ich würde Ihren Wagen wirklich gerne mit den anderen Teilnehmern in Wettbewerb treten sehen!“
„Ich glaube, da haben Sie falsch gepokert.“
„Glaube ich kaum!“, sagte er und der Ausdruck absoluter Gewissheit, der jetzt in seine Züge trat, missfiel mir. „Ich habe hier den Köder, der Sie Ihre Bedenken vielleicht noch über Bord werfen lässt! Nein – ganz sicher sogar!“
„So?“
„Sagt Ihnen der Name Robert Dawn etwas?“
Milo und ich sahen uns an.
„Wenn wir denselben Robert Dawn meinen“, meinte Milo zögernd.
Clement grinste. „Wir meinen denselben. Den, der auf den Internetseiten des FBI als einer der zehn meistgesuchten Straftäter des Landes aufgeführt und seit Jahren vergeblich gesucht wird. Den Lohnkiller der Syndikate und jeden anderen, der bereit ist, seine horrenden Honorarvorstellungen zu erfüllen. Angeblich gehen sogar die Morde an mehreren Staatschefs in der dritten Welt auf sein Konto, aber das sind Gerüchte, von denen ich nicht weiß, ob Robert Dawn sie vielleicht nur deshalb streut, damit seine potentielle Kundschaft beeindruckt ist und ihn trotz seiner Super-Honorare noch engagiert, anstatt die Drecksjobs von irgendeinem Straßenköter erledigen zu lassen.“
Der Name Robert Dawn war jedem G-man seit Jahren geläufig.
Es gab mindestens zwanzig Morde im Umkreis des organisierten Verbrechens, die ziemlich eindeutig mit ihm in Verbindung gebracht werden konnten und bei mindestens noch einmal so vielen Taten war eine Beteiligung dieses Killers nicht ausgeschlossen.
Robert Dawn lebte irgendwo in- oder außerhalb der Vereinigten Staaten unter falschem Namen und falscher Identität.
Er machte sich im Gegensatz zu vielen anderen aus der Zunft der Hit-men überhaupt nicht die Mühe, seine Handschrift zu verbergen. Häufig hinterließ er am Tatort mit voller Absicht Spuren, die auf ihn als Täter hinwiesen oder er benutzte eine Waffe, die er bereits bei früheren Verbrechen verwendet hatte. Aus seiner Sicht der Dinge vergrößerte das wohl seinen Nimbus. Jeder unaufgeklärte Mafia-Mord, der mit ihm in Verbindung gebracht wurde, war inzwischen Werbung für sein zynisches Geschäft. Wer Robert Dawn engagierte, konnte sicher sein, dass die Sache diskret erledigt wurde und der Killer clever genug war, um nicht der Polizei in die Arme zu laufen, so lautete die unterschwellige Botschaften dieser Taten. Denn letzteres war der Albtraum jedes Auftraggebers, da Lohnkiller natürlich in Gefangenschaft dazu neigten, die Schuld nicht allein zu übernehmen, sondern in einem Deal mit der Staatsanwaltschaft ihre Auftraggeber zu nennen.
„Was hat Robert Dawn mit diesem Rennen zu tun?“, fragte Milo.
„Er ist einer der Teilnehmer“, erklärte Clement. „Das weiß ich ganz sicher. Und ich weiß, dass er einen Porsche fährt. Sie hätten die einmalige Chance, diesen Killer zu schnappen, wenn Sie es einigermaßen clever anstellen!“
6
„Robert Dawn ist der Köder, der nötig war, um dich umzustimmen“, stellte Milo fest, als wir im Wagen saßen und aus der Tiefgarage in der Mott Street fuhren, um uns wieder in den Verkehr einzufädeln. „Und gib es zu! Irgendwo tief in deinem Herzen findest du es doch auch bedauerlich, dass du die 510 PS, die unter der Haube deines Wagens schlummern im Stadtverkehr des Big Apple nicht einmal annähernd ausfahren kannst!“
„Quatsch!“, sagte ich.
Aber viel zu schnell, um überzeugend wirken zu können.
Und tatsächlich hatte Milo mich da an einem wunden Punkt erwischt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit in New York lag vor allem zur Rush Hour weit unter den erlaubten Höchstgeschwindigkeiten, so dass man nicht einmal die Möglichkeit hatte, so schnell, zu fahren, wie es erlaubt war – geschweige denn, dass man die Kraft der über 500 PS auch nur annähernd spüren konnte.
„Warten wir erstmal ab, was Mister McKee dazu sagt.“
7
Obwohl unsere Dienstzeit längst zu Ende war, fuhren wir am Abend noch zurück zum Office im Bundesgebäude an der Federal Plaza.
Mr McKee war wie üblich noch dort. Er war meistens morgens der Erste und abends der Letzte im Büro.
Ich übergab ihm den Umschlag, den Clement mir überreicht hatte. Er enthielt die Fahrzeugdaten eines Porsche 911 Turbo, Höchstgeschwindigkeit 310 Kilometer.
„Nach Clements Angaben ist der Wagen für das Rennen gemeldet und wird von Robert Dawn gefahren – dem Rennsport-Narren unter den Lohnkillern.“
Mr McKee hob die Augenbrauen. „Dass Robert Dawn ein Autonarr ist, wissen wir ja seit langem, weshalb sich unsere Innendienstler aus der Fahndungsabteilung auch immer wieder an Händler von Luxus-Sportwagen gewandt haben. Schließlich ist nicht anzunehmen, dass er seine Vorlieben plötzlich aufgegeben hat.“
„Der wird sich seine Luxus-Schlitten über irgendeinen Strohmann besorgen“, meinte Milo. „In diesem Fall meinte unser Informant zu wissen, dass es einen Sponsor gibt, der ihm den Porsche 911 Turbo für die Teilnahme am Rennen spendiert. An den Unterlagen sieht man ja auch, dass ein paar kleinere Extras eingebaut sind.“
„Aber nichts, was anzeigepflichtig ist!“, erwiderte Mr McKee nach kurzer Durchsicht der Unterlagen. „Wir werden den Killer nicht einfach dadurch in die Finger bekommen, dass wir sämtliche Besitzer dieses Wagentyps kontrollieren.“
„Der Wagen kostet neu um die 120 000 Dollar“, sagte Milo. „Damit ist er nicht so super-exklusiv, dass die geringe Zahl der Besitzer den Wagen leicht identifizierbar macht.“
„Es ist noch nicht einmal gesagt, dass es der einzige 911er ist, der an dem Rennen teilnimmt“, gab ich zu bedenken. „Die Teilnehmerliste ist uns dieser Clement ja bislang schuldig geblieben.“
„Wir stehen jetzt vor der Frage, ob wir das Rennen schon beim Start abwürgen oder den Start zulassen sollen, um diesen Killer zu fassen!“, brachte Mr McKee seinen inneren Zwiespalt auf den Punkt. „Das will wohl abgewogen sein!“
„Wir können den Start nicht verhindern“, erklärte ich unserem Chef und erläuterte ihm die Startmodalitäten. „Andernfalls ginge es vielleicht darum, abzuwägen, was wichtiger ist: Die Allgemeinheit vor einem unkalkulierbaren Risiko durch dieses Rennen zu schützen oder diesen Killer und mit etwas Glück sogar die betrügerischen Hintermänner des Rennens dingfest machen zu können. Aber das ist hier nicht die Alternative. Das Rennen findet auf jeden Fall statt. Wir können schließlich nicht alle Sportwagen, die sich innerhalb der nächsten Zeit in der Nähe des 75. Längengrades aufhalten, stoppen und die Fahrer festnehmen. Dazu fehlt jede rechtliche Handhabe. Davon abgesehen wäre das auch gar nicht durchführbar.“
„Und die Veranstalter des Rennens sähen darin nur eine weitere Schikane, die die Fahrer zu nehmen hätten, sodass der Wetteinsatz etwas СКАЧАТЬ