Usus Belli. Thorsten Klein
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Название: Usus Belli

Автор: Thorsten Klein

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Контркультура

Серия: PSYCHE

isbn: 9783347121737

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СКАЧАТЬ bauen Sie Ihre Truppe aus. Das wollten Sie doch schon immer, Ether.“

      Ort: Psyche, Berlin, Villa Krüger

      „Nicht nur Ether weiß davon, der Reichsmarschall auch“, bestätigte Takhtusho. „Ich habe sie belauscht. Ether war beim Reichmarschall. Sie zu belauschen, war nicht weiter schwer.“

      „Was haben die für einen Plan?“, fragte il caskar.

      Takhtusho erklärte es.

      „Der könnte glatt von mir sein“, nickte il caskar anerkennend, als er alles gehört hatte.

      „Ist er aber nicht. Sie sind von ganz allein darauf gekommen. Bosheit können Menschen auch ohne uns. Dazu benötigen sie keine göttliche Inspiration.“

      „Spricht da Sakania oder Takhtusho?“

      „Beide.“

      „Du findest es nicht gut, was sich in Deutschland anbahnt? Konzentrationslager und so.“

      „Hattest du das auf Terra Nostra auch vor?“

      „So etwas Mickriges? Nein. Was ich vorhatte, war viel größer. Zuerst sollten alle Halblinge ausgemerzt werden. Götterkinder, die nicht länger als ein- oder zweihundert Jahre leben können und dabei auch noch altern, sind lebensunwert und müssen sterben. Haben wir die vernichtet, müssten alle Götter daran glauben, die sich meiner Meinung in den Weg stellen.“

      „Gegen die hättest du schon vorher kämpfen müssen. Meinst du, sie hätte sich den Tod ihrer Kinder gefallen lassen? Eigentlich kämpfen wir schon lange gegen die anderen Götter. Und wir haben diesen Krieg schon verloren, denn von unserer Community gibt es nur noch dich und mich.“

      „Und unsere Community auf der Terra Nostra?“

      „Die Gruppe hat sich aufgelöst.“

      „Die hat sich aufgelöst? Die Schweine haben einen heiligen Eid geschworen. Auf meinen Hammer.“

      „Dein Hammer hat sich auch aufgelöst. Weißt du noch? Bcoto hat ihn kaputt gemacht.“

      „Und damit meine Community zerstört?“ Das wurde il caskar erst jetzt bewusst. Wir wissen ja, er sah nur, was er sehen wollte. Für ihn Unangenehmes gehörte nicht dazu. Es sei denn, jemand stieß ihn mit der Nase hinein, wie Takhtusho gerade.

      il caskar ging ans Fenster und sah hinaus. Wütend, aber auch ratlos. „Das wird sie mir büßen“, murmelte er nach einer Weile. „Mit ihrem Leben wird sie die Vernichtung meiner Community bezahlen.“

      Er sah noch in der Scheibe, dass Takhtusho plötzlich hinter ihm stand. Danach hatte er einen viel besseren Blick aus dem Fenster. Von ganz weit oben. Von Takhtushos ausgestrecktem Arm aus. „Wage es, meine Schwester auch nur anzufassen. Du bist schwach. Sie ist stark. Ich bin stark. Vergiss das nie.“

      Es krachte, als il caskar im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Boden der Tatsachen und auf dem seiner guten Stube ankam.

      Er drehte sich zu Takhtusho um. Der sah erschreckend aus in seinem Zorn. Er schien noch größer als sonst zu sein und seine dunklen Augen loderten.

      il caskar verfluchte es, so schwach zu sein. Nicht einmal Takhtusho konnte er beherrschen? Dann lächelte er. Dazu brauchte man keine körperliche Stärke. Nur geistige.

      „Ich freue mich, dass du immer noch die Loyalität besitzt, die dich einst in unsere Gruppe brachte“, strahlte er ihn an.

      Takhtushos ausdrucksstarkem Gesicht war deutlich anzusehen, dass er il caskars Reaktion nicht verstand. „Loyalität?“, fragte er nur.

      „Dieses Fremdwort sagt nichts anderes, als das man zu denen hält, die einem wichtig sind. Deine Schwester ist dir wichtig. Das weiß ich. Also habe ich dich provoziert, indem ich sie bedrohte. Bin ich dir noch wichtig?“

      „Wenn du Bcoto wehtust, bist du es nicht.“

      „Siehst du sie irgendwo? Bedrohe ich sie? Nein. Also, bin ich dir wichtig?“

      „Ja.“

      „Gut, das wollte ich hören. Ich brauche dich viel mehr, als deine Schwester. Ich bin schwach. Du bist stark. Also beschütze mich.“

      „Wo willst du hin?“

      il caskar lächelte.

      „Dorthin, wo alles beginnen wird.“

      Ort: Psyche, Berlin, Villa Eberbach

      „So hat es begonnen? Weil ich nicht auf die Hochzeitsnacht warten konnte?“

      Sie nickte.

      „Wir haben also einen Sohn, den deine Familie vor mir versteckt hat, weil wir noch nicht verheiratet waren, als er geboren wurde? Deine Familie hat ihn dir weggenommen und später auf eine Kadettenanstalt geschickt?“

      „Sie hatten Angst, du heiratest mich nicht, wenn du es erfährst“

      Generaloberst von Eberbach nahm seine Frau in den Arm. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, was du durchgemacht hast. Aber ich bin stolz auf dich.“

      Mit dieser Reaktion hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Du bist stolz, dass ich ein uneheliches Kind habe? Das ist eine große Schande für deine Frau und damit auch für dich.“

      „Wir werden die Sache gemeinsam zu einem guten Ende bringen. Indem wir es legitimieren, sollten wir es finden. Er ist dein Sohn. Er ist mein Sohn.“

      „Sicher?“

      Er hielt sie ganz fest. „Du hast mich noch nie belogen. Da bin ich mir ganz sicher. Außerdem liebst du mich, also kommt ein anderer Mann als Vater des Kindes nicht in Frage.“

      „Weil ich nicht schön genug für andere Männer bin?“, fragte sie kokett.

      Diese Frage hatte der General oft beantwortet. Immer mit der gleichen Antwort: „Du bist die schönste Frau, die ich kenne.“

      „Obwohl ein stattlicher Offizier wie du so oft von schönen Frauen angeschmachtet wird, die sich leicht erobern ließen.“

      „Leichte Eroberungen haben mir noch nie gefallen. Du warst mein schwerster Sieg.“

      „Trotz der vielen Schlachten, die du geschlagen hast?“

      „Die anderen waren rein militärisch und deshalb leicht zu gewinnen.“

      „Keine Frauen?“

      „Keine Frauen.“

      Die innige Zweisamkeit der beiden wurde durch das Läuten des Telefons unterbrochen. Telefone haben bekanntlich die Angewohnheit, sich genau solche Situationen auszusuchen, um sich bemerkbar zu machen.

      Der General nahm den Hörer ab und sagte knapp: „Generaloberst von Eberbach.“

      Dann lauschte er eine ganze Weile der aufgeregten Stimme am anderen Ende der Leitung. Zwischendurch fragte er: „Und der Stadtkommandant von Berlin oder die Berliner СКАЧАТЬ