Sorgenkind Kita. Petra Görgen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sorgenkind Kita - Petra Görgen страница 6

Название: Sorgenkind Kita

Автор: Petra Görgen

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Секс и семейная психология

Серия:

isbn: 9783347099975

isbn:

СКАЧАТЬ KinderpflegerInnen

      • HeilerziehungspflegehelferInnen

      • Kinderkrankenschwestern

      • Auszubildende oder FsJ-ler (Freiwilliges soziales Jahr)

      • Bufdis (Bundesfreiwilligendienst)

      • EhrenamtlerInnen

      • Aushilfskräfte

      Wir bewegen uns damit in einer juristischen Grauzone, denn diese Personen sind für die Leitung einer Kindergruppe nicht ausgebildet worden und auch nicht vorgesehen. Aus gutem Grund. Es gibt nachweislich große Unterschiede in den einzelnen Qualifikationsbereichen. Genau deshalb unterscheiden sich hier auch die Besoldungsgruppen. Da es aber letztendlich den Kommunen und Trägern vor allem darum geht, Geld einzusparen, um die Menge des Personals hochschrauben zu können, befinden wir uns auf dem Wege der Quantitäts-, aber nicht der Qualitätssicherung! Das hat fatale Folgen, die in diesem Buch noch angesprochen werden.

      Im Grunde genommen arbeiten in vielen Kitas und auch anderen Tageseinrichtungen Menschen mit Ihren Kindern, die eigentlich nicht fachlich ausgebildet wurden. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn es um die reine Organisation, Beaufsichtigung und Bespaßung der Kinder ginge. Aber ich spreche vom Bereich der pädagogischen Arbeit, der Förderung und Reifestandfeststellung, dem Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern oder solchen, die eine spezielle Förderung benötigen. Auch geht es um die Gesprächsführung mit Eltern und Behörden, die von immenser Bedeutung ist. Gibt es für all diese Bereiche wirklich genug fachkompetentes Personal?

      Was zeichnet eine gute pädagogische Fachkraft eigentlich aus?

      Die einen sagen, die Fachkompetenz sei das Wichtigste. Die anderen sind der festen Überzeugung, emotionale und soziale Kompetenz stünden im Vordergrund. Keiner aber wagt es, beides gleichzeitig einzufordern. Denn genau das macht einen wirklich guten Pädagogen aus! Ein Mensch, der liebevoll, aber auch konsequent mit den Kindern umgeht, ist sicher eine sehr beliebte und gute Betreuungsperson. Aber gerade in der heutigen Zeit wird Fachkompetenz immer wichtiger. Natürlich spielt die Berufserfahrung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Keine Frage. Auch Zertifikate über mehrere Fortbildungen sind ein Zeichen von Kompetenzerweiterung. Seminare zu den Themen Inklusion, Kindeswohlgefährdung, Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kleinkind, Sprachförderung, Sprachstandsfeststellung (z.B. „BASIK“), Konflikt-management, Umgang mit schwierigen Kindern und Eltern, Gesprächsführung und Hygieneschulung sind da nur ein kleiner Auszug. Und wenn man Kita-Leitung oder stellvertretende Leitung werden möchte, muss man im Personalsführungs- und Verwaltungsbereich ebenfalls Referenzen vorweisen können.

      Nun kommt aber der springende Punkt. All diese Kompetenzen nutzen rein gar nichts, wenn diese Person keine Herzensbildung hat. Sie muss dem Kind Vorbild sein in Güte, Aufrichtigkeit, Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und Empathie. Sowohl ein gepflegter Sprachstil als auch der Tonfall, in dem man mit Menschen kommuniziert, sind fast noch wichtiger, als das Beherrschen der deutschen Sprache an sich.

      Und jetzt fragen Sie sich einmal ganz kritisch, wie viele Kita-Angestellte sie kennengelernt haben, die diese ganzen Eigenschaften vereint in sich tragen. Ich selber habe in einigen Einrichtungen mit den unterschiedlichsten Personen gearbeitet, habe aber bedauerlicherweise nur ein „Entweder/Oder“ erlebt. Wie können wir erreichen, dass nur die Besten der Besten mit unseren Kindern zusammen sind? Oder gibt es sogar eine Möglichkeit, diese Bereiche aufzuteilen? Angenommen, es würden mehr Gelder in den Bereich Kita fließen, dann sähe meine persönliche Besetzung folgendermaßen aus:

      Klares Abstecken der Fachkompetenzbereiche

      Vorschule, Naturwissenschaften, Naturerfahrungen, Sprachförderung, Musik, Kunst, Sport, Inklusionsbetreuung bzw. Förderbedarf, Büroarbeiten, Personalführung – all das und viel mehr müsste von speziellen Fachkräften abgedeckt werden, sodass die Erzieherinnen für (An-)Leitung und Führung der Kinder(-gruppen) sowie Organisatorisches da sind, die Heilerziehungspflegerinnen und deren Helferinnen sich hauptsächlich um die Bedürfnisse der inklusiven Kinder und deren Integration in die Gruppe kümmern, die Kinderpflegerinnen für die körperliche/hygienische Seite und das Zuarbeiten, die Hilfskräfte als Ergänzung und die Praktikanten, um zu lernen und ihre Angebote unter Aufsicht durchzuführen. Für alles andere müssten entweder spezielle Kräfte fest angestellt oder von außen regelmäßig dazu geholt werden. Dies wiederum wäre ein idealer Job für Teilzeitkräfte, die ausschließlich für ihren Fachbereich stundenweise in eine oder auch mehrere Einrichtungen kämen. Die Bezahlung liefe über den Träger der Einrichtung (z.B. Übungsleiterpauschale, Honorarbasis oder Mini-/Midijob), sodass es letztendlich keine Rolle spielte, ob diese Fachkraft in einer oder mehreren Einrichtungen arbeitete. Ein Rotieren würde damit ermöglicht und vereinfachte bürokratische Vorgänge. Bei einer solchen Aufteilung fühlte sich keiner über- oder unterfordert, jeder hätte seinen speziell zugewiesenen Bereich und sein Aufgabengebiet. Alle Kinder kämen zu ihrem Recht und die Eltern wären beruhigt, was die Sicherstellung einer adäquaten Betreuung ihres Kindes beträfe. Doch diese Forderungen stehen immer noch im Konjunktiv… Ein weiterer Vorteil des Outsourcings bzw. der Spezialisierung der einzelnen Fachkräfte wäre, dass die Erzieherinnen nicht nur entlastet würden, sondern der Stresspegel sinkt. Es wäre wieder möglich, einfach mal „nur“ zu spielen, zu beobachten, vorzulesen, den Mal- und Basteltisch zu betreuen und nicht ständig alle Bereiche auf einmal abzudecken. Die Beaufsichtigung und Versorgung der Kinder stellt ohnehin schon eine große Herausforderung dar. Sich mit ihnen intensiv zu beschäftigen, ist an manchen Tagen schier unmöglich. Es muss uns doch klar sein, dass es undenkbar ist, alle Bereiche in der Kita durch beliebige Mitarbeiter qualitativ hochwertig abdecken zu können! Dann müssten sie in folgenden Bereichen gleichermaßen hoch kompetent und einsetzbar sein, was weder fachlich noch zeitlich grundsätzlich leistbar wäre:

      • Organisation und Planung

      • Beobachtung und Dokumentation

      • Raumplanung

      • Elterngespräche/Gesprächsführung

      • Einstellungsgespräche

      • Entwicklungsstandsfeststellung

      • Datenerhebung

      • Gruppenleitung

      • Streitschlichtung/Konfliktmanagement

      • Inklusion (Betreuung, Versorgung und Förderung beeinträchtigter Kinder)

      • Sprachförderung/Vorlesen (Literacy)

      • Theater/Lyrik

      • Sport/Psychomotorik

      • Entspannungsangebote

      • Naturwissenschaften

      • Kunst

      • Musik

      • Werken

      • Naturerlebnis

      • Hauswirtschaftlicher Bereich

      • Kochen/Backen

      • Vorschulförderung/-programm

      • Festgestaltung

      • didaktische Reihen

      • Reinigung, Instandhaltung und Qualitätsüberwachung aller Einrichtungsgegenstände und Spielmaterialien

      • СКАЧАТЬ