Название: Corona - Das Buch zum Film
Автор: Lotte Jotta
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783347105256
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Auch zu den mit Influenza assoziierten Todesfällen legt die AGI Schätzungen vor. Ähnlich wie bei den o.g. Parametern wird zuerst ein Basiswert berechnet. Wie viele Todesfälle sind erfahrungsgemäß in dem definierten Zeitraum zu erwarten? Geht die Anzahl der Todesopfer während einer Grippewelle deutlich über den zu erwartenden Wert hinaus, wird der überzufällige Anstieg den Auswirkungen der Influenza zugerechnet.
Auf diese Weise berechnet die AGI für die Grippesaison 2014/15 21.300 Todesfälle in Deutschland.
Dabei sollte erst drei Jahre später die schlimmste Grippewelle seit 30 Jahren auftreten…
2.2 Zusammenfassung
Ungefähr 6 Millionen Arztbesuche, mehr als 3,5 Millionen Krankschreibungen und ca. 30.000 Patienten, die aufgrund der Schwere ihrer Symptome ins Krankenhaus mussten. Nicht insgesamt, sondern nur im Zusammenhang mit der Grippe. Plus Dunkelziffer. Über 20.000 Menschen sind direkt oder indirekt an Influenza gestorben. Das alles geschah in Deutschland im Zeitraum von Januar bis April 2015.
Die Fragezeichen in meinem Kopf sind größer geworden. Meine drei zusammengereimten Hauptargumente dafür, dass Corona gefährlicher sein muss, haben sich in Luft aufgelöst:
Grippeviren sind dem Körper bekannt, Corona ist neu.
Erstens sind Corona-Viren an sich nicht neu. Das aktuell grassierende Corona-Virus ist ein Vertreter von Viren einer Gruppe, die wir bereits kennen.
Zweitens verändern sich auch Influenza-Erreger jedes Jahr. Auch hier trat in der Vergangenheit von Zeit zu Zeit ein Subtyp auf, der sich in wesentlichen Eigenschaften von den bisher bekannten unterschieden hat. Geschieht dies, steht kurzfristig kein Impfstoff zur Verfügung, das Immunsystem weiß mit diesem neuen Erreger nicht umzugehen und es kommt zu einer Pandemie. Ein derart veränderter Influenza-Subtyp ist für den Körper genauso neu wie das aktuell grassierende Coronavirus.
Corona ist bedrohlicher, weil viele Infektionen ohne Symptome verlaufen und sich so die Krankheit viel schneller ausbreitet.
Angaben des RKI zufolge verläuft ein Drittel der Influenza- Infektionen schwer, ein Drittel leicht und das letzte Drittel asymptomatisch, also ohne erkennbare Symptome. In einer Studie (10) wurde gezeigt, dass sogar nur jeder vierte Infizierte Symptome aufweist. Wie bei Corona ist man jedoch auch bei Symptomfreiheit möglicher Überträger der Krankheit.
An der Grippe sterben doch nicht so viele Menschen.
2014/15 waren es in Deutschland über 21.000, in der Saison 2017/18 über 25.000 Menschen. Da sind wir bei Corona noch weit von entfernt.
Der Vergleich zwischen Grippe- und Coronatoten wird an manchen Stellen als falsch dargestellt, da die Anzahl der Grippetoten auf Schätzungen beruht, während es sich bei Corona um labordiagnostisch bestätigte Fälle handelt (3).
Diese Aussage lässt sich auf verschiedene Weise interpretieren. Wenn damit jedoch gemeint ist, dass es sich bei den Corona-Toten um bestätigte Fälle, also Tatsachen, handelt und bei den Grippetoten um eine reine Vermutung, dann wird aus meiner Sicht andersherum ein Schuh draus. Es sind nicht die Ergebnisse der AGI, die Anlass zum Zweifeln geben.
Die Schätzungen der AGI sind bereinigte Werte. Der Anteil der Todesfälle, die in diesem Zeitraum sowieso zu erwarten gewesen wäre, ist in den Zahlen nicht mehr enthalten!
Von bereinigten Werten kann in den Corona-Statistiken hingegen überhaupt nicht die Rede sein. Jeder Tote, der das Virus in sich trägt, gilt als daran verstorben. (siehe Kap. 6). Überspitzt formuliert hat man vielleicht selbst mit einem Kopfschuss noch gute Chancen, Teil dieser Statistik zu werden – wenn nachträglich das Virus nachgewiesen wird.
Die Zahl der an Corona Verstorbenen wird also aktuell völlig überschätzt. Sie beschreibt eigentlich nur, wie viele der Toten das Virus in sich tragen.
Tatsächlich fällt die Zahl der an Influenza Erkrankten und auch Verstorbenen verschwindend gering aus, wenn man nur die Zahl der labortechnisch bestätigten Fälle einer Infektion bzw. die auf dem Totenschein eingetragene Todesursache „Influenza“ betrachtet. Aber wie kommt es denn zu dieser niedrigen Anzahl an bestätigten Fällen?
Man ist schlicht und ergreifend sehr sparsam in der Testung. (30) Wenn man nicht testet, kann man aber auch nicht herausfinden, ob jemand Grippe hat. Zwar ist die Influenza eine meldepflichtige Krankheit. Wenn labordiagnostisch positiv auf Grippe getestet wird, muss der Arzt den Befund an das Gesundheitsamt weitergeben. Spricht ein Patient mit Grippesymptomen in der Praxis vor, führt dies jedoch nur selten zu einer labordiagnostischen Untersuchung. Kein Test, kein Nachweis, keine Meldung an das Gesundheitsamt. Dies führt dazu, dass die Zahl der gemeldeten Fälle die Realität völlig unterschätzt.
Sich bei den an Influenza Erkrankten an der Zahl der labortechnisch bestätigten Fälle zu orientieren, ist also kein sinnvoller Weg.
Bei den Verstorbenen ist das ähnlich. Auf dem Totenschein wird selten die Diagnose „Influenza“ vermerkt, selbst dann nicht, wenn ein positiver Test vorliegt. (30). Die Anzahl der an Grippe Verstorbenen auf die bestätigten Fälle zu reduzieren, würde in keinster Weise die Realität widerspiegeln.
Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis das RKI irgendwann kommen wird. Denn es wird darüber nachgedacht, das tatsächliche Ausmaß der Corona-Pandemie mit den gleichen Methoden zu bestimmen, wie sie die AGI für die Influenza schon lange anwendet (101). Dann hat man vergleichbare Zahlen, die auch noch realistisch sind.
Und jetzt? Macht die Tatsache, dass im Verlauf einer Grippewelle immer mal wieder eine sehr große Anzahl an Menschen stirbt, Corona harmlos? Nein.
Erstmal fühlt es sich andersherum an. Als hätte man der Influenza bisher nicht den Stellenwert gegeben, der ihr gebührt.
3. Und nun?
Jetzt habe ich mich über die Influenza informiert. Und komme zu dem Schluss: Grippe ist ja gar nicht so ungefährlich. Zumindest, wenn ich mal ausschließlich die Todeszahlen betrachte.
Grippewellen fordern also mitunter erstaunlich viele Todesopfer. Ich vermute, dem ein oder anderen wird es ähnlich gehen wie mir: Ich habe es nicht gewusst.
Spontan wäre mir zum Thema Grippe eingefallen:
„Man darf sie nicht verwechseln mit grippalem Infekt“, „Alte und Kranke müssen aufpassen“ und „Man kann sich dagegen impfen lassen, wenn man will“.
Neben Infektionsweg und Symptomen beschreibt das relativ umfassend mein Wissen über Influenza vor Beginn dieses Buches. Ich habe mich nie bedroht gefühlt. Und irgendwie habe ich die Grippe auch nicht ernstgenommen. Dann wird umgangssprachlich auch noch oft jeder grippale Infekt mit Grippe gleichgesetzt. Spätestens jetzt ist die Grippe doch harmlos.
Wenn ich überhaupt mitbekommen habe, dass eine Influenzawelle im Umlauf ist, hat es mich nicht besonders beeindruckt. Zu keinem Zeitpunkt habe ich aufgrund dieser Information irgendetwas an meinem Verhalten geändert. Ich habe nicht aufgehört, mich mit Menschen zu treffen, und war im Umgang mit ihnen, wie ich es immer bin.
So fühlte es sich auch falsch an, Corona mit Grippe zu vergleichen. Grippe… ja, gut, kennt man. Das soll vergleichbar sein mit dem, was wir hier jetzt ständig präsentiert СКАЧАТЬ